Das Günderodehaus (ursprünglich: Günderrodehaus) ist ein Haus oberhalb von Oberwesel am Ostrand des Hunsrücks, das in seiner rezenten Form als Kulisse für den Fernseh-Mehrteiler Heimat 3 von Edgar Reitz entstand.
Lage
Das Haus liegt oberhalb von Oberwesel. Es ist über einen durch die Weinberge führenden Wanderweg erreichbar und entsprechend ausgeschildert. Vom Hof vor dem Haus, in dem eine große Kastanie steht, bietet sich ein guter Ausblick auf das als Welterbe ausgewiesene Mittelrheintal, der sogenannte Siebenjungfrauenblick, benannt nach den gleichnamigen Felsen im Rhein.
Geschichte
Für die Dreharbeiten des dritten Teils der Heimat-Trilogie ließ Reitz eine baufällige Ruine aus Seibersbach abtragen und oberhalb von Oberwesel wiederaufbauen und herrichten. Dabei wurde das Gebäude völlig neu als Fachwerkhaus entworfen. Im Film ist es ein wichtiger Schauplatz, da hier Herrmann Simon (gespielt von Henry Arnold) und Clarissa Lichtblau (gespielt von Salome Kammer) wohnen. Obwohl das Haus nach Abschluss der Dreharbeiten wieder abgerissen werden sollte, wurde es schließlich zum Ausflugslokal umgewidmet. Federführend bei der Umgestaltung war die Hotel-Dynastie Bolland aus Bad Sobernheim.
Das Haus wurde nach der romantischen Dichterin Carolin von Günderrode (1780–1806) benannt, die sich laut Film im Haus aufgehalten haben soll.
Neben einer Gastronomie befindet sich heute im Haus auch ein Filmmuseum zur Heimatreihe von Edgar Reitz. In der Nähe des Gebäudes sollte ein Hotel entstehen. Inzwischen ruhen die Pläne bzw. ist ihre Verwirklichung fraglich.
Schreibweise
Im Drehbuch und allen Unterlagen, die Edgar Reitz zur Produktion von Heimat 3 verwendete, bezeichnete er das Objekt als Günderrodehaus. Die Straßenbeschilderung und die Hinweistafel der Hunsrück-Touristik zur Geschichte als Drehort am Rande des Geländes, in der die korrekte Schreibweise nach Reitz übernommen wurde, sind vor Ort noch zu erkennen. Auch in Pressemeldungen zur Zeit der Dreharbeiten verwendete man diese Schreibweise.
Nach der Übernahme durch die heutige Pächterin wurde die Schreibweise mit einem "r" in Unkenntnis der originalen Schreibweise nach Reitz gewählt und für Werbung und Gastronomiebetrieb verwendet.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Norbert Conzen: Günderodehaus –. In: rhein-eifel.tv. 24. Oktober 2022, abgerufen am 13. Oktober 2023.
- 1 2 Neustart am Günderodehaus: „Ruhetage hatten wir in den letzten Monaten genug“. In: mittelrheingold.de. 16. März 2021, abgerufen am 13. Oktober 2023.
- ↑ Hotelzimmer mit Aussicht in Oberwesel und ein Siegel für den Rheinburgenweg. In: mittelrheingold.de. 17. Oktober 2019, abgerufen am 13. Oktober 2023.
- ↑ Elke Bolland. Abgerufen am 13. Oktober 2023.
Koordinaten: 50° 6′ 56,8″ N, 7° 43′ 0,2″ O