Günther Matzinger

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 16. Mai 1987 (36 Jahre)
Geburtsort Tamsweg
Größe 183 cm
Gewicht 68 kg
Karriere
Disziplin Sprint, 800 m
Verein ÖTB Salzburg Leichtathletik
Trainer Eduard Holzer
Status aktiv
Medaillenspiegel
Paralympische Spiele
Gold 2012 London 400 m
Gold 2012 London 800 m
Bronze 2016 Rio de Janeiro 400 m
Weltmeisterschaften der Behinderten
Bronze 2011 Christchurch 800 m
Silber 2011 Christchurch 400 m
Gold 2013 Lyon 400 m
Gold 2017 London 400 m
Europameisterschaften der Behinderten
Silber 2014 Swansea 400 m
Silber 2016 Grosseto 200 m
Gold 2018 Berlin 400 m
IWAS World Games
Gold 2009 Bangalore 400 m
Silber 2009 Bangalore 800 m
letzte Änderung: 24. August 2018

Günther Matzinger (* 16. Mai 1987 in Tamsweg, Salzburg) ist Profi-Sportler und Unternehmer. 2012 gewann er bei den Paralympics in London Goldmedaillen auf die Distanzen 400 m und 800 m und stellte dabei respektive Europa- und Weltrekord auf. 2013 und 2017 wurde er Behinderten-Weltmeister über 400 m. 2019 wechselte er zum Para-Triathlon. Neben seiner sportlichen Karriere ist Matzinger erfolgreicher Unternehmer und Unterstützer junger Parasportler.

Leben

Günther Matzinger besuchte in Salzburg das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum. Danach studierte er an der Fachhochschule Krems „Exportorientiertes Management“. Nach dem Studium arbeitete Matzinger eine Zeit lang in einer Bank für Kapitalmarktfinanzierung in München, bevor er sich 2012 dem Profisport zuwandte. 2014 erlitt er einen Bandscheibenvorfall, der ihn zu einer Unterbrechung seiner sportlichen Karriere zwang. Matzinger begann sich intensiv mit dem Thema physische Gesundheit auseinanderzusetzen. Während seiner Karenz entwickelte er ein spielerisches Trainingskarten-Programm und gründete im Zuge dessen die Windhund GmbH.

Unternehmerkarriere

Nach ersten wirtschaftlichen Erfolgen mit seinen Trainingskarten, entwickelte Matzinger zunächst eine Online-Übungsplattform, die ebenfalls kommerziell erfolgreich war. Im Zuge dieses Engagements beschäftigte sich Matzinger zunehmend mit der Fragestellung, wie ein gesunder Lebensstil mit Herausforderungen des modernen Arbeitsumfeldes vereinbar ist. 2016 gründete er Windhund Workspace, eine Plattform für betriebliches Gesundheitsmanagement.

Sportkarriere

Günther Matzinger wurde mit einer Dysmelie des rechten Unterarms geboren. Er startet daher in der paralympischen Klassen T47 (Leichtathletik) und PTS5 (Triathlon), nimmt aber auch an Wettkämpfen in der allgemeinen Klasse teil. Seit 2015 läuft Matzinger mit einer spezialangefertigten Carbonprothese, die sowohl die fehlende Schwungmasse kompensieren als auch für einen besseren Start sorgen soll.

Bei den Paralympischen Sommerspielen 2008 in Peking startete er erstmalig bei den Paralympics und erreichte über 200 m den siebten Platz und über 400 m den vierten Platz belegte.

Bei den IWAS World Games 2009 in Bangalore gewann Matzinger Gold über 400 m und Silber über 800 m.

Bei den IPC-Weltmeisterschaften in Christchurch, Neuseeland, gewann er Silber (400 m) und Bronze (800 m).

Der große Durchbruch gelang Matzinger bei den Paralympics 2012 in London. Über 400 m in 48,45 Sekunden holte er Gold und stellte einen neuen Europarekord aufzustellen. Vier Tage später gewann er auch die Goldmedaille über 800 m in der Weltrekordzeit von 1:51,82 Minuten. Diese Erfolge brachten ihm zahlreiche Auszeichnungen ein, unter anderem die Wahl zu Österreichs Sportler des Jahres mit Behinderung.

2013 gewann er Gold über 400 m bei der Para-Leichtathletik-WM in Lyon, Frankreich. 2014 holte er bei der Leichtathletik-EM in Swansea eine Medaille.

2015 hatte er eine verletzungsbedingte Pause nach einem Bandscheibenvorfall.

2016 gewann er eine Silbermedaille über 200 m bei der Para-Leichtathletik-EM in Grosseto, Italien und erreichte persönliche Bestleistungen von 48,28 über 400 m und Bronze bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.

2018 wechselte Matzinger 2019 zum Para-Triathlon. 2020 gelang ihm der Anschluss an die Weltspitze und die Qualifikation für die Paralympics in Tokio 2021.

Erfolge in der Allgemeinen Klasse (nicht Para)

Matzinger gewann im Laufe seiner Karriere vier österreichische Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse – davon einmal mit der Staffel. Sein erster Sieg gelang ihm 2013 nur einen Tag nach seinem IPC-WM-Titel in Lyon, als er sich über die 800-m-Distanz gegen Mario Haberfellner durchsetzte.

Sonstiges

Im Oktober 2012 erspielte er bei der Promiausgabe der Millionenshow gemeinsam mit Thomas Geierspichler die Höchstsumme von 75.000 Euro für die Österreichische Sporthilfe.

Erfolge

Paralympische Spiele

IPC-Weltmeisterschaften

IWAS World Games

  • Bangalore 2009: Gold über 400 m (49,57 s), Silber über 800 m (1:55,65 min)

IPC-Europameisterschaften

  • Swansea 2014: Silber über 400 m (50,89 s)
  • Grosseto 2016: Silber über 200 m (22,60 s)
  • Berlin 2018: Gold über 400 m (50,34 s)

Weitere Erfolge

  • Dreifacher österreichischer Staatsmeister über 800 m (2013, 2015 und 2016, allgemeine Klasse)
  • Österreichischer Staffel-Staatsmeister über 3 × 1000 m (2016, allgemeine Klasse)
  • Dreifacher österreichischer Behinderten-Staatsmeister über 400 m (2011, 2014 und 2015)
  • Österreichischer Behinderten-Staatsmeister über 100 m (2011)

Persönliche Bestleistungen

Distanz Zeit Ort Datum
100 m 11,44 s Linz 25. Juni 2016
200 m 22,21 s Linz 25. Juni 2016
300 m 35,66 s Gilching 1. Mai 2015
400 m 48,28 s Salzburg 30. Juli 2016
800 m 1:50,77 min Linz 1. August 2015
1000 m 2:32,26 min Andorf 15. August 2015

Auszeichnungen

Commons: Günther Matzinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Projekt Rio – Günther Matzinger. (Nicht mehr online verfügbar.) Sportministerium, ÖOC und ÖPC, archiviert vom Original am 14. Januar 2017; abgerufen am 14. Januar 2017.
  2. https://www.windhund.com/de/
  3. 1 2 Doppel-Paralympics-Sieger Günther Matzinger: Bilder im Kopf. Wüstenrot, 2015, abgerufen am 14. Januar 2017.
  4. Matzinger will mit Bestleistung in Rio zu Gold. Salzburger Nachrichten, 31. August 2016, abgerufen am 14. Januar 2017.
  5. 160.000 Euro für die Österreichische Sporthilfe bei Armin Assingers "Promi-Millionenshow". APA-OTS, 22. Oktober 2012, abgerufen am 14. Januar 2017.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.