Ernst Gebhard Carl Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg (* 18. Dezember 1819 in Braunschweig; † 21. Februar 1895 in Wolfsburg) war ein deutscher Gutsbesitzer und Politiker.

Familie

Günther von der Schulenburg entstammte der Weissen Linie der weit verzweigten Adelsfamilie von der Schulenburg. Er war ältester Sohn des Gutsbesitzers auf Wolfsburg Werner Graf von der Schulenburg (1792–1861) und dessen Ehefrau Charlotte geb. Freifrau von Vincke (1797–1888).

Günther von der Schulenburg heiratete in erster Ehe am 5. Juni 1856 in Emden eine entfernte Cousine Adelheid Gräfin von der Schulenburg-Emden (* 13. Februar 1834 in Emden; † 7. Juli 1870 in Wolfsburg), mit der er sieben Kinder hatte. Nach deren Tod am Tage der Geburt ihres siebenten Kindes heiratete er am 9. Mai 1873 in Potsdam ihre Schwester Margarethe Adelheid Gräfin von der Schulenburg-Emden (* 24. Mai 1839 in Emden; † 26. Mai 1906 in Wolfsburg), diese Ehe blieb kinderlos. Beide waren Töchter des Herrenhausmitglieds Eduard Graf von der Schulenburg-Emden (1839–1906).

Aus der ersten Ehe gingen sieben Kinder hervor:

Leben

Schulenburg studierte bis 1846 Jura, 1848 Forstwirtschaft, in Heidelberg und Berlin. 1841 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg. Nach dem Studium begann er eine juristische Berufslaufbahn als Auskultator am Landgericht Halberstadt. Später verließ er den Staatsdienst und widmete sich ab 1860 der Verwaltung seiner ererbten Güter in Wolfsburg, Steimke, Rohrberg, Meßdorf, Rothehof, Brome, Bisdorf, Boldeckerland, Diederichsburg. Die Schillermühle, eine seit etwa 1600 am Großen Schillerteich bestehende Wassermühle, erweiterte er 1863 um ein Sägewerk. Auch das Schloss seiner Mutter, das Schloss Oefte bei Essen, wurde von ihm bewirtschaftet und umgestaltet.

Von 1869 bis 1873 saß Schulenburg als Abgeordneter des Wahlkreises Magdeburg 1 (Salzwedel, Gardelegen) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an. 1884 wurde er als Vertreter der Familie von der Schulenburg Mitglied des Preußischen Herrenhaus, dem er bis zu seinem Tode angehörte. 1885 kaufte er für seinen jüngeren Sohn das Schloss Rethmar. Er war Erbküchenmeister in der Kurmark Brandenburg. Sein Grabmal auf dem Friedhof in Rothenfelde ist bis heute erhalten.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Katharina Gräfin von der Schulenburg. (Memento des Originals vom 9. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. pflege-wissenschaft.info, abgerufen am 8. Oktober 2018
  2. Diensttuende Frauen in Belgien im Ersten Weltkrieg. eschichtsforum.de, abgerufen am 8. Oktober 2018
  3. Kösener Korpslisten 1910, 112/495
  4. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 355 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 400.
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