Gładysze
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Gładysze
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Braniewski
Gmina: Wilczęta
Geographische Lage: 54° 9′ N, 19° 55′ O
Einwohner: 314 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 509: ElblągMłynary ↔ Drwęczno (– Orneta)
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Gładysze (deutsch Schlodien) ist ein Dorf mit 314 Einwohnern (Stand 2006) in der Gemeinde Wilczęta im Powiat Braniewski der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographie

Das Dorf liegt zwischen Młynary (deutsch Mühlhausen) und Orneta (deutsch Wormditt), von beiden Städten jeweils 14 Kilometer entfernt, in einer leicht hügeligen Landschaft, die zum Baltischen Landrücken gehört, an dem Fluss Passarge.

Geschichte

Der Ort wurde 1267 als Schloydien erwähnt. Der prußische Name bezieht sich auf „sklaids“ und deutet auf eine glatte, schlüpfrige, wässrige Bodenbeschaffenheit. Die Adelsfamilie Dohna erwarb den Ort 1643 von der prußischen Familie Werner, um damit ihre Ländereien abzurunden. Bereits zu dieser Zeit befand sich am westlichen Ortsrand ein bescheidenes einstöckiges Herrenhaus.

Im Jahr 1945 gehörte Schlodien zum Landkreis Preußisch Holland im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Die Ortschaft wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs stark durch Kampfhandlungen in Mitleidenschaft gezogen. Bald nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt.

Heute sind dort nur noch die Reste der Schlossanlage zu finden.

Schloss

Das Schloss Schlodien war bis 1945 ein Herrensitz derer von Dohna-Schlodien in Schlodien. Nach dem Brand am 17. Juli 1986 war es eine Ruine.

Nach dem Kauf des Schlosses durch einen in Polen ansässigen deutschen Unternehmer wird das Schloss seit 2017 originalgetreu unter Einbezug der historischen Kellerräume von einem polnischen Architektenbüro wieder hergerichtet.

Söhne und Töchter

Literatur

  • Schlodien, Landkreis Preußisch Holland, Ostpreußen, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Schlodien).
  • Georg Conrad: Regesten ausgewählter Urkunden des reichsburggräflich und gräflich Dohnaschen Majoratsarchivs in Lauck (Ostpr.). Mit Anmerkungen. In: Altpreussische Monatsschrift, Band 32, Königsberg i. Pr. 1895, S. 519–554.
  • Wulf D. Wagner: Stationen einer Krönungsreise – Schlösser und Gutshäuser in Ostpreußen. Katalog zur Ausstellung, Berlin 2001.
  • Guido Hinterkeuser: Zwischen Politik, Ökonomie und Repräsentation – Berlin und die großen Schlösser des preußischen Adels (Dohna, Dönhoff, Finckenstein). In: Landgüter in den Regionen des gemeinsamen Kulturerbes von Deutschland und Polen – Entstehung, Verfall und Bewahrung (= Das Gemeinsame Kulturerbe, Bd. 4), Warschau 2007.
  • Malgorzata Jackiewicz-Garniec, Miroslaw Garniec: Schlösser und Gutshäuser im ehemaligen Ostpreußen (Polnischer Teil). Gerettetes oder verlorenes Kulturgut? Allenstein 2001.
  • Ursula Gräfin zu Dohna: Gärten und Parke in Ostpreußen. 400 Jahre Gartenkunst. Herford 1993.
  • Carl Emil Ludwig von Lorck: Herrenhäuser Ostpreußens. Bauart und Kulturgehalt. Königsberg 1933.
  • Carl Emil Ludwig von Lorck: Landschlösser und Gutshäuser in Ost- und Westpreußen. Frankfurt 1965.
  • Yvonne Rickert, Marianna Wiszniewska: Schlodien. Barocke Architektur in Preußisch Holland. In: Isabella Woldt, Tadeusz J. Zuchowski (Hg.): Im Schatten von Berlin und Warschau. Adelssitze im Herzogtum Preußen und Nordpolen 1650–1850. Berlin 2010, S. 105–125.
  • Milosz Walerzak: Gladysze, Kamieniec, Slobity, Sztynort. Ogrody barokowe przy Rezydencjach Dawnych Prus. Olsztyn (Allenstein) 2010.
  • Torsten Foelsch: Schlodien & Carwinden. Zwei Schlösser in Ostpreußen und die Burggrafen und Grafen zu Dohna. Foelsch und Fanselow Verlag, Groß Gottschow 2014.
Commons: Gładysze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pałac i Dom Oficjalistów odbudowa, Gładysze / Schlodien. In: AZT Architekci • Decorum Architekci. Abgerufen am 16. Oktober 2020 (polnisch).
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