GEHAG GmbH
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1924
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Stefan Folmayer
  • Gert Müller
Mitarbeiterzahl 0
Umsatz 127,4 Mio. Euro (2017)
Branche Wohnungsunternehmen
Website www.gehag.de
Stand: 31. Dezember 2017

Die GEHAG GmbH ist ein privatisiertes Wohnungsunternehmen in Berlin. Das Unternehmen wurde im April 1924 als Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft von den Gewerkschaften, Baugenossenschaften und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen gegründet. Die GEHAG gehört seit 2007 zum Unternehmensverbund der Deutsche Wohnen SE.

Geschichte

1924 wurde die GEHAG Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft in Berlin gegründet. Das Unternehmen ließ vor allem in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche Wohnsiedlungen in verschiedenen Bezirken anlegen. Die GEHAG war im Besitz der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft und der Stadt Berlin. Im Jahr 1998 wurde die GEHAG teilprivatisiert. 25 % und eine Aktie verblieben beim Land Berlin. 2002 wurde die Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. Im Herbst 2005 übernahm der US-amerikanische Finanzinvestor Oaktree Capital Management 85 % der Anteile der GEHAG von der HSH Nordbank. Im Juli 2007 übernahm die börsennotierte Deutsche Wohnen AG die Mehrheit der Anteile des Unternehmens. Zum Jahresende 2017 verwaltete die GEHAG 13.102 Wohnungseinheiten vorwiegend im Raum Berlin-Brandenburg.

Bauten im Auftrag der GEHAG

Die Wohnbauten und Siedlungen der GEHAG gelten als architektonisch und sozial richtungsweisend: Hufeisensiedlung (1925), Waldsiedlung Zehlendorf (1926) und die Siedlung am Poßweg ebenfalls in Berlin-Zehlendorf (1933/1934), Onkel Toms Hütte (1926–1932), Wohnstadt Carl Legien (1929) und Gropiusstadt (1962–1975). Sie sind verbunden mit Bruno Taut, Otto Rudolf Salvisberg und anderen Architekten.

Des Weiteren ließ das Unternehmen im damaligen Verwaltungsbezirk Weißensee im Bereich Buschallee, Gartenstraße, Sulzfelder Straße und Kniprodeallee (heute Hansastraße) eine etwa einen Kilometer lange zusammenhängende Wohnbebauung ebenfalls nach Plänen von Bruno Taut errichten (1925–1930). Die Gebäude sind in der DDR-Zeit baulich verändert worden, stehen jedoch nach vorsichtigen Rekonstruktionen in der Denkmalliste.

Weitere in der Berliner Denkmalliste ausgewiesene Wohngebäudeensembles der GEHAG sind: im Ortsteil Britz im Karree Fritz-Reuter-Allee/ Parchimer Allee/ Gielower Straße/ Malchiner Straße, in Berlin-Tegel (Siedlung „Freie Scholle“), im Bereich Berlin-Falkenhagener Feld (Wohnsiedlung am Germersheimer Platz) und in Berlin-Lichterfelde die Finnenhaussiedlung am Blackertzweg/Hildburghauser Straße.

Die Idee und Umsetzung eines gewerkschaftlich sozialen Bauens wurde reichsweit, ja europa- und weltweit diskutiert, kommentiert und übernommen. Der GEHAG-Wohnungsgrundriss ist praktisch das Vorbild des Wohnens der Welt im 20. Jahrhundert geworden. Dies war auch ein Beweggrund, sechs Siedlungen der Berliner Moderne zum Weltkulturerbe zu erheben.

Zwei dieser Welterbe-Siedlungen, die Hufeisensiedlung in Britz und die Wohnstadt Carl Legien, wurden von der GEHAG erbaut und betrieben. Eine weitere GEHAG-Siedlung, die Waldsiedlung Zehlendorf Onkel Toms Hütte soll noch in diesem Jahr zum bestehenden Welterbe nachnominiert werden.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017 im Bundesanzeiger. Abgerufen am 28. April 2019.
  2. Steffen Adam: Vergangene Zukunft des Wohnens, nd Die Woche vom 10./11. Juni 2023, S. 19
  3. Rupprecht Dittmar, Peter Stüber, Fritz Weise: Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft DAG. Hamburg 1971, S. 204.
  4. Kerndaten der GEHAG-Gruppe (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei Deutsche Wohnen AG.
  5. Deutsche Wohnen fusioniert mit GEHAG-Gruppe. (Nicht mehr online verfügbar.) 3. Juli 2007, ehemals im Original; abgerufen am 29. August 2010 (deutsch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Wohnanlage Buschallee 8–23, 24–68, 71–84, 94–107 /Gartenstraße 12/13, 22–25A /Hansastraße 174/176 /Sulzfelder Straße 2–6; 1925–1930 von Bruno Taut
  7. Wohnanlage Fritz-Reuter-Allee 75–95 /Parchimer Allee 45–59, 63/Gielower Straße 28–28F, 32–32E /Malchiner Straße 70–118; 1932/1933 vom Entwurfsbüro der Gehag
  8. Siedlung Freie Scholle Talsandweg 3–20, 22/ Waidmannsluster Damm 60A–64 /Erholungsweg 50–58; 1937 von der Planungsabteilung der GEHAG
  9. Wohnsiedlung am Germersheimer Platz: Germersheimer Platz 1–10D /Falkenseer Chaussee 267–269, Germersheimer Weg 30–78/Merziger Straße 3–7, Zweibrücker Straße 17–23, 25–42, 44, 46; 1939–1941 von der Bauabteilung der GEHAG einschließlich der Sgraffiti-Wandbilder von Willy Robert Huth
  10. Finnenhaussiedlung Berlin-Lichterfelde; 1958 in der Denkmaldatenbank der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  11. Steffen Adam: Vergangene Zukunft des Wohnens, nd Die Woche vom 10./11. Juni 2023, S. 19
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.