GRASS GIS

Graphische Benutzeroberfläche von GRASS GIS 6 (wxPython)
Basisdaten
Entwickler GRASS Development Team
Erscheinungsjahr 1983
Aktuelle Version 7.8.5
(21 Dezember 2020)
Betriebssystem Windows, macOS, Linux, unixoide Systeme u. a.
Programmiersprache C, C++, Python
Kategorie Geoinformationssystem
Lizenz GPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
grass.osgeo.org

GRASS GIS ist eine hybride, modular aufgebaute Geoinformationssystem-Software mit raster- und vektororientierten Funktionen. GRASS steht für Geographic Resources Analysis Support System, GIS für Geographical Information System.

Es steht unter der GNU General Public License und ist damit eine frei verfügbare Software. Das System bietet Raster- und topologische Vektordatenfunktionalität, 3D-Raster-Voxelbearbeitung, Bildverarbeitung, Visualisierungsmöglichkeiten und den Im- und Export verschiedener GIS-Datenformate. Als portable Software läuft es auf verschiedenen Betriebssystemen mit einer graphischen Benutzeroberfläche sowie optional per Kommandozeile.

Entwicklungsgeschichte von GRASS

Ab den 1970er Jahren begannen Behörden in den USA damit, geographische Daten digital zu speichern und zu bearbeiten. Ab Mitte der 80er Jahre wurden von verschiedenen Firmen geographische Informationssysteme mit immer nutzerspezifischeren Lösungen entwickelt. Ziel war es dabei, „...eine umfassende Sammlung von Werkzeugen für die Erfassung, Speicherung, Bereitstellung im Bedarfsfall, Transformation und Darstellung raumbezogener Daten der realen Welt im Rahmen spezieller Anwendungen“ bereitzustellen. Auch GRASS wurde in diesem Zusammenhang ab 1982 von einer Anzahl US-amerikanischer Regierungsbehörden entwickelt. Die Tatsache, dass dies durch Steuermittel finanziert wurde, führte aufgrund der amerikanischen Rechtsprechung zu der (kosten)freien Nutzbarkeit dieses Programms.

Anfang der 1990er Jahre erfolgte die erste Veröffentlichung der GRASS-Version 4.0 im Internet. 1997 gründete sich das GRASS-Development-Team an der Baylor University, Waco (Texas), und gab im November des Jahres eine neue Version 4.2 heraus. Seit 1999 wird GRASS unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. GRASS richtete sich bisher eher an der Raster- und Bildverarbeitung aus und war vom Leistungsumfang her mit ArcInfo zu vergleichen, das sich bislang eher an der Vektorverarbeitung orientierte. GRASS hat sich nunmehr zu einem leistungsfähigen GIS entwickelt.

Durch den modularen Aufbau (GRASS GIS ist eine unixtypische Sammlung vieler kleiner Programme) lassen sich einzelne Elemente einfach mit eigenen Applikationen unter einer Benutzeroberfläche verbinden.

Versionen

Schon ab Version 5.2 waren umfangreiche Bio-Statische Applikationen in GRASS integriert. Momentan liegt GRASS in der stabilen Version 7.0 mit erweiterter Funktionalität und neuem Vektormodell vor. Die Entwicklung wird von den USA aus von der Open Source Geospatial Foundation koordiniert, zuvor auch von Italien und Deutschland aus, während sich die Baylor University gänzlich aus der Entwicklung zurückgezogen hat.

GRASS-Anwender-Vereinigung

Im Jahr 2000 wurde die GRASS-Anwender-Vereinigung e. V. (GAV) gegründet, woraus im September 2008 der Verein FOSSGIS hervorgegangen ist. Der FOSSGIS vertritt die Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) im deutschsprachigen Raum.

Literatur

Commons: GRASS GIS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. geni.isnew.info. (PDF) (englisch).
  2. GRASS GIS 7.8.5 released. In: OSGeo. Abgerufen am 13. Januar 2021 (englisch).
  3. 1 2 www.openhub.net.
  4. Informationen über Releases (Memento des Originals vom 22. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website der Open Source Geospatial Foundation
  5. GRASS-Anwender-Vereinigung e.V. wird FOSSGIS e.V. und Local Chapter der OSGeo. Pressemitteilung. (Nicht mehr online verfügbar.) FOSSGIS e.V., 29. September 2008, archiviert vom Original am 26. Juli 2010; abgerufen am 23. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.