Gadjah Mada
Im Vordergrund rechts die Tjerk Hiddes am 25. Juni 1942 in Scapa Flow
Schiffsdaten
Flagge Niederlande Niederlande
Indonesien Indonesien
andere Schiffsnamen

Nonpareil (1941)
Tjerk Hiddes (1942–1951)

Schiffstyp Zerstörer
Klasse N-Klasse
Bauwerft William Denny and Brothers, Dumbarton
Baunummer 1346
Bestellung 15. April 1939
Kiellegung 22. Mai 1940
Stapellauf 25. Juni 1941
Übernahme 1. März 1951 Indonesien
Indienststellung 6. Mai 1942
Verbleib 1961 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 108,6 m (Lüa)
106 m (KWL)
103,4 m (Lpp)
Breite 10,8 m
Tiefgang max. 4,22 m
Verdrängung Standard: 1770 tn.l.
Maximal: 2.380 tn.l.
 
Besatzung 218 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Admiralitäts-Dreitrommel-Kessel
Parsons-Getriebeturbinen
Maschinen­leistung 40.000 PS (29.420 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

zuletzt:

  • 6 × Sk 12 cm L/45 Mk.XII (3 × 2)
  • 4 × Flak 4 cm L/39 Mk.VIII (1 × 4)
  • 6 × Flak 2 cm L/70 Oerlikon
  • 10 × Torpedorohr ⌀ 53,3 cm (2 × 5)
  • 45 Wasserbomben,
    4 Werfer, 2 Abwurfgestelle
Sensoren

Radar, Sonar

Die Gadjah Mada war ein indonesischer Zerstörer der britischen N-Klasse. Der Zerstörer sollte ursprünglich den Namen Nonpareil erhalten und wurde von der Royal Navy im März 1941 mit seinem Schwesterschiff Noble vor dem Stapellauf an die niederländische Koninklijke Marine verkauft und im Mai 1942 als Tjerk Hiddes (Kennung: G16) in Dienst gestellt. Er wurde im Zweiten Weltkrieg der „7th Destroyer Flotilla“ bei der britischen Eastern Fleet zugeteilt, der auch vier an die Royal Australian Navy verliehene Schwesterschiffe unterstellt waren. Im November 1944 kehrte der Zerstörer für eine Werftüberholung nach Großbritannien zurück und blieb unter britischem Oberbefehl in der „8th Destroyer Flotilla“ bis August 1945. Er wurde in dieser Zeit auf einer britischen Werft schon für einen künftigen Einsatz in Niederländisch-Indien vorbereitet, wo er 1947 bis 1949 eingesetzt wurde. 1951 wurde er an Indonesien verkauft und in Gadjah Mada umbenannt. 1961 wurde das Kriegsschiff außer Dienst gestellt und verschrottet.

Geschichte

Alle sieben niederländischen Zerstörer, die nach der Besetzung des Mutterlandes der Marine verblieben waren, wurden bei den ostindischen Kolonien eingesetzt und gingen gänzlich bis Februar 1942 verloren. Als Ersatz wurden zwei noch im Bau befindliche Zerstörer der N-Klasse, die Nonpareil und die Noble von der niederländischen Exilregierung 1941 gekauft und bei Fertigstellung von der Königlich Niederländischen Marine in Dienst gestellt. Sie wurden in Tjerk Hiddens und Van Galen umbenannt.

Die Tjerk Hiddes erhielt den Namen des am 15. Mai 1940 selbstversenkten, im Bau befindlichen Zerstörers Tjerk Hiddes der gleichnamigen Klasse. Der eigentliche Namensgeber ist der niederländische Admiral Tjerk Hiddes de Vries aus dem 17. Jahrhundert.

Die Kiellegung der Nonpareil erfolgte am 22. Mai 1940 auf der Werft William Denny and Brothers in Dumbarton, der Stapellauf fand am 25. Mai 1941 statt.

Der am 27. Mai 1942 übergebene Zerstörer wurde im gleichen Jahr in den Indischen Ozean verlegt. Er nahm als Teil der 7. Zerstörerflottille im September 1942 an den Operationen Steam und Jane zur Besetzung Madagaskars teil.

Im Dezember desselben Jahres lief die Tjerk Hiddes nach Australien. Dort war der Zerstörer mit drei Einsatzfahrten an der Räumung Timors beteiligt. Dabei wurden insgesamt 950 Menschen (die letzten Soldaten, bis auf einige Offiziere, der ersten Armeeverbände, die als „Sparrow Force“ nach Timor entsandt wurden, zusammen mit portugiesischen Zivilisten) zwischen dem 10. und 12. Dezember 1942 durch den Zerstörer nach Port Darwin verbracht.

Bis 1943 war das Schiff in australischen Gewässern eingesetzt, wobei er im Februar den Marsch des Konvois Pamphlet, eines Verbands aus Transportschiffen der von Sues nach Melbourne und Sydney lief, im letzten Teilstück der Fahrt bis Melbourne als Teil des Sicherungsverbandes begleitete. Im Januar 1944 verstärkte er zusammen mit der Van Galen die British Eastern Fleet im Indischen Ozean.

Nach dem Krieg wurde der Zerstörer weiter im Dienst gehalten und am 1. März 1951 an Indonesien verkauft. Dort wurde er unter dem neuen Namen Gadjah Mada weitergenutzt; 1961 wurde er verschrottet.

Technische Beschreibung

Die Bewaffnung bestand aus sechs 12-cm-Kanonen in Doppellafetten Mk XII zum Einsatz gegen See- und Luftziele (zwei Türme vor der Brücke, der hintere in überhöhter Position; eine Lafette auf einer Plattform hinten). Als Fla-Bewaffnung besaß der Zerstörer ein 4,0-cm-L/39-Vierlingsgeschütz Mk VII auf einer Plattform hinter dem Schornstein, sowie vier bis sechs 2-cm-Flakgeschütze. Zehn Torpedorohre in zwei Sätzen von je fünf Rohren komplettierten die Bewaffnung.

Sonstiges

Seit 1967 gab es zwei Fregatten mit dem Namen Tjerk Hiddes, nämlich die Tjerk Hiddes der Van-Speijk-Klasse sowie die Tjerk Hiddes der Karel-Doorman-Klasse.

Literatur

  • M. J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, 1995, ISBN 3-613-01426-2, S. 114–118 (N-Klasse), 219, 215 (englisches Original: Destroyers of World War Two. Arms & Armour Press, London).

Fußnoten

  1. Harald Fock: Z-vor! Internationale Entwicklung und Kriegseinsätze von Zerstörern und Torpedobooten. Band 2: Im Zweiten Weltkrieg: 1940–1945. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0762-9, S. 380.
  2. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. S. 215, 219.
  3. Bouwnummer RDM-207, Hr. Ms. “Tjerk Hiddes”, 1940, torpedobootjager. Shipmotions.nl (Memento vom 22. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  4. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg gibt als Datum des Stapellaufs den 26. Mai 1941 an.
  5. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1942, September. wlb-stuttgart.de; abgerufen am 11. November 2007.
  6. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1942, Dezember. wlb-stuttgart.de; abgerufen am 4. Juli 2008
  7. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1943, Februar. wlb-stuttgart.de; abgerufen am 11. November 2007
  8. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1944, Januar. wlb-stuttgart.de; abgerufen am 11. November 2007
  9. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. S. 219.


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