Galarrwuy Yunupingu AM (* 30. Juni 1948 bei Gunyangara, Arnhemland, Northern Territory, Australien; † 3. April 2023) war ein Elder der Gumatj, eines Clans der Yolngu. Er war ein bedeutender Politiker der Aborigines im Northern Territory, der sich besonders in den 1970er und 1980er Jahren für die Landrechte der Aborigines einsetzte. In den 1990er Jahren war er ein Sänger, Songwriter und Gitarrist der Aborigines-Rockband Yothu Yindi. Er betätigte sich auch als Maler.

Leben

Frühes Leben

Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Sein Vater hieß Munggurrawuy Yunupingu und seine Mutter Makurrngu, beide waren Elder. In seinen frühen Jahren hörte er erstmals mit seinem Vater von den Plänen, ein Bergwerk bei Yirrkala auf dem traditionellen Land der Aborigines zu errichten. Er ging zur Missionsschule in Yirrkala und anschließend studierte er zwei Jahre in Brisbane am Methodist Bible College.

Politiker

Schon sein Vater kämpfte ab den frühen 1960er Jahren für die Landrechte der Yolgnu in der Auseinandersetzung um die Gove-Bauxitmine, die ohne Konsultation der traditionellen Eigentümer errichtet worden war. Sein Vater malte neben anderen die Yolngu Bark Petition, die zweisprachig im australischen Parlament eingereicht wurde und nationale und internationale Aufmerksamkeit erreichte. Die Aborigines brachten ihr Anliegen vor Gericht, wo Galarrwuy Yunupingu als Dolmetscher vor Gericht tätig war. Die Aborigines unterlagen zwar, konnten allerdings eine Vereinbarung über das Betreiben des Bergwerks mit dem Bergwerksunternehmer erzielen. Ab dem Jahr 1975 arbeitete Galarrwuy Yunupingu im Northern Land Council und war dort Vorsitzender von 1977 bis 1980; 1983 wurde er erneut Vorsitzender.

Ehrungen

1978 erfolgte die Anerkennung zum Australian of the Year. Anerkannt wurde seine Arbeit, die im Jahr 1976 zu einer Vereinbarung mit dem Betreiber der Ranger-Uran-Mine und den traditionellen Landeigentümern geführt hatte. 1985 wurde er mit dem Order of Australia ausgezeichnet. Galarrwuy Yunupingu ist einer von 100 Australian Living National Treasures, die der National Trust of Australia als bedeutende und führende Persönlichkeiten für die Gesellschaft Australiens benennt.

Musiker

In den 1990er Jahren war er Mitglied der Aborigines-Rockband Yothu Yindi. In der Band war er Sänger, Gitarrist und Songwriter und an den Alben Tribal Voice (1992), Freedom (1993), Birrkuta (White Honey) (1996) und One Blood (1998) beteiligt.

Spätes Leben

In den späten 1990er Jahren zog er sich aus dem politischen Leben zurück. Er begann mit dem Wiederaufbau einer Viehstation, auf der er 15 jungen Aborigines Beschäftigung gab. 2007 meldete er sich als Politiker zurück und kritisierte Überlegungen der Regierung von John Howard zum Erlass von Gesetzen, die seiner Meinung nach zwischen Rassen unterscheiden. Später lebte er bei Yirrkala und war in mehreren Komitees und Organisationen aktiv.

Er starb am 3. April 2023 im Alter von 74 Jahren in der Region Arnhemland.

Commons: Galarrwuy Yunupingu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. tagesschau.de: Anführer der Aborigines Yunupingu ist tot. Abgerufen am 3. April 2023.
  2. Aborigines-Anführer Yunupingu in Australien gestorben. 3. April 2023, abgerufen am 3. April 2023.
  3. 1 2 discogs.com: Galarrwuy Yunupingu – Discography, in englischer Sprache, abgerufen am 16. Juni 2013
  4. 1 2 3 themonthly.com.au: Galrrwuy Yunupingu: Tradition, Truth & Tomorrow, vom Dezember 2008, in englischer Sprache, abgerufen am 16. Juni 2013
  5. 1 2 australianoftheyear.org (Memento des Originals vom 9. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: Galarrwuy Yunupingu AM, in englischer Sprache, abgerufen am 16. Juni 2013
  6. theage.com.au: Steve Waldon: Yunupingu returns to the fray, keen to get results, not symbols, vom 27. Oktober 2007, in englischer Sprache, abgerufen am 16. Juni 2013
  7. the australian.com: Matthew Clayfield: Galarrwuy Yunupingu's radical voice for action, vom 2. Januar 2009, in englischer Sprache, abgerufen am 16. Juni 2013
  8. Australische Indigene: Anführer der Aborigines ist tot. Abgerufen am 3. April 2023.
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