Gasindi auch Gasindii, Kisindi, Gasindo, Gisindo oder Gisindi (althochdeutsch für „Gesinde“) waren im Langobarden- und später im Frankenreich persönliche Gefolgsleute des Königs, aus denen die Träger der Hofämter (gasindi regis) sowie die führenden Beamten, der Dienstadel, hervorgingen.

In Gasindi steckt das althochdeutsche sendan bzw. sind für „Weg“; dementsprechend sind damit ursprünglich Weggenossen oder Reisegefolge gemeint. Gasindi waren offenbar immer Freie. Waren sie auf königlichen Befehl bewaffnet tätig, konnten sie wegen begangener Dinge nicht angeklagt werden.

Die Gasindi als Gefolgschaft bei den Langobarden wandelte sich unter den Karolingern immer mehr zur Vasallität, gekennzeichnet durch ein Gefüge aus Schutz, Dienst, Unterhaltspflicht und Treueverpflichtung.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Gabriele von Olberg: Die Bezeichnungen für soziale Stände, Schichten und Gruppen in den Leges Barbarorum. Walter de Gruyter, Berlin 1991, ISBN 3-11-012218-9, S. 118.
  2. Wilfried Menghin: Die Langobarden: Archäologie und Geschichte, K. Theiss, 1985, S. 189 (online).
  3. Karl Bosl: Gesellschaftsgeschichte Italiens im Mittelalter, A. Hiersemann, 1982, S. 49 (online).
  4. Ernst Gamilschegg: Romania germanica: Sprach- und Siedlungsgeschichte der Germanen auf dem Boden des alten Römerreiches, Band 11, Teil 2, W. de Gruyter & co., 1935, S. 184 (online).
  5. Georg Steinhausen, Walter Goetz: Arch. Kulturgesch, Band 58, A. Duncker, 1976, S. 273 (online).
  6. Gotthardt Frühsorge (Hrsg.): Gesinde im 18. Jahrhundert (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Band 12). Meiner, Hamburg 1995, ISBN 3-7873-0915-2, S. 111.
  7. Peter Herde (Hrsg.), Walther Kienast: Die fränkische Vasallität. Von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfältigen. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-465-01847-8, S. 92.
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