Die Gaspe war ein Volumenmaß für trockene Waren. Das praktische Maß war nur so groß, wie mit beiden zusammengehaltenen Händen die Menge erfasst werden konnte. Es gehört zu den recht ungenauen Einheiten. Regional gab es verschiedene Begriffe für das Maß, die sich vom lateinischen capere für fassen und dem angelsächsischen gasp für öffnen ableiten: Gespe, Göspe und Geuspe. In Franken nannte man es Gayse und Gaup, Gaus und Gausel im Oberdeutschen. In Niedersachsen war es Göpse. Im nicht-deutschsprachigen Ausland waren Gove und Göve (dän.), Gavel (engl.) und Gavel (franz.) dem Ausdruck gleichwertig.

  • 1 Gaspe = doppelte hohle Hand voll

Handvoll als Maß war schon zu verschiedenen Zeitepochen in Ägypten bekannt. Im Alten Reich und Mittleren Reich entsprach es 75 bis 100 Milliliter. Auch in der Bibel (Lev.II., 2, V, 12) ist das Maß unter Komez angeführt. Im Französischen bedeutet Jointée Zweihandvoll.

Literatur

  • Johann Georg Krünitz: Ökonomische Enzyklopädie: oder, Allgemeines System der Land-, Haus-, und Staats-Wirtschaft. Band 15, Verlag Joachim Pauli, Berlin 1778, S. 641.
  • Johann Christian August Heyse: Handwörterbuch der deutschen Sprache: A bis K. Band 1, Wilhelm Heinrichshofen, Magdeburg 1833, S. 504.

Einzelnachweise

  1. Tanja Pommerening: Die altägyptischen Hohlmaße. Helmut Buske Verlag GmbH, Hamburg 2005, S. 267.
  2. Joseph Franz Allioli: Wôrterbuch (allgemeines) der heiligen Schrift. Teil 2, Verlag G. Joseph Manz, Regensburg 1838, S. 19.
  3. Adolf Toblers: Altfranzösisches Wörterbuch: Adolf Toblers nachgelassene Materialien. Band 11, Franz Steiner Verlag GmbH, Wiesbaden 1925, S. 67.
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