Gauitsch (Rotte)
Ortschaft
Katastralgemeinde Gauitsch
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Leibnitz (LB), Steiermark
Gerichtsbezirk Leibnitz
Pol. Gemeinde Kitzeck im Sausal
Koordinaten 46° 47′ 7″ N, 15° 28′ 19″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 144 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 80 (2001)
Fläche d. KG 2,82 km²
Postleitzahlenf0 8442 und 8451 Kitzeck bzw. Heimschuh
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15502
Katastralgemeinde-Nummer 66115
Zählsprengel/ -bezirk Kitzeck im Sausal (61019 000)

Blick auf Gauitsch
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
f0
144

Gauitsch ist eine Ortschaft im Sausal im südlichen Teil des Bundeslandes Steiermark in Österreich. Der Ort liegt im politischen Bezirk Leibnitz und gehört als Katastralgemeinde zur Gemeinde Kitzeck im Sausal.

Lage

Die Gebäude, Höfe und Ferienhäuser des Ortes liegen auf 0,5 km² um ein Waldstück verstreut. Zur Landesstraße L 334 und nach Kitzeck im Osten, sowie zur L 336 im Westen sind es jeweils ca. 1,5 km. Leibnitz und der Anschluss an die Südautobahn A 9 liegen 5 km östlich. Zur Grenze nach Slowenien bei Spielfeld im Südosten sind es etwa 15 km.

Geschichte

Der historisch aus den Siedlungen Groß- und Kleingauitsch bestehende Ort umfasst die Fluren zwischen Steinbach- und Wöllinggraben und gehörte einst zum Bezirk Seckau. Kirchlich unterstand Gauitsch der Pfarre Kitzegg (Kitzeck). Von wirtschaftlicher Bedeutung ist traditionell der Weinbau. Außerdem betrieben die Bewohner einst im größeren Umfang Viehzucht. Im Statistisch-topographischen Landesschematismus des Herzogthums Steyermarck von 1818 ist Gauitsch als „Dorf von 60 Häusern und 265 Einwohnern, dann 28 Ochsen und 76 Kühen“ genannt.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befanden sich mehrere große Weingüter im Besitz von Ortsfremden, u. a. der Familie Orthofer aus Graz, die hier 14 Joch (ca. 8 Hektar) Weingärten besaß.

Im 20. Jahrhundert sank, bedingt durch Abwanderung in wirtschaftlich stärker entwickelte Regionen, auch in Gauitsch die Einwohnerzahl. 2001 zählte der Ort noch 164 Einwohner.

Gauitsch wird mit dem Spuk von Trebian in Verbindung gebracht. Dabei handelte es sich um Spukerscheinungen, die auf einen französischen Soldaten zurückgeführt wurden, der am 18. März 1809 ein Liebespaar erschossen haben sollte. Eine literarische Verwertung dieses Themas befindet sich in einem Band über Spuk in der Steiermark und in einem Kriminalroman.

Persönlichkeiten

Der Komponist Franz Arnfelser (1846–1898) wurde in Gauitsch geboren.

Commons: Gauitsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Mally: Das Sausalgebirge. In: Steiermärkische Zeitschrift. 8. Jahrgang, 1. Heft, Grätz 1845, S. 44 ff. (Online).
  2. Joseph Marx Freiherr von Liechtenstern: Statistisch-topographischer Landesschematismus des Herzogthums Steyermark. Verlag Heubner und Volke, Wien 1818, S. 460 (Online).
  3. Sieghard Otto Morawetz: Das Sausal. In: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Hrsg.): Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Band 87, Graz 1957, S. 131 (zobodat.at [PDF]; Snippet bei Google).
  4. Volkszählung vom 15. Mai 2001 - Einwohner nach Ortschaften (PDF-Datei; 8 kB) statistik.at, abgerufen am 13. Januar 2013.
  5. Rudolf Sekanek: Mutter Silbert. Ein Opfergang. Tatsachen, Berichte, Dokumente. Verlag Der Leuchter, Reichl 1959, S. 210. Zitiert nach: Claudia Rossbacher: Steirerrausch. Sandra Mohrs neunter Fall. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2019, ISBN 978-3-8392-2414-4 oder ISBN 978-3-8392-5883-5 oder ISBN 978-3-8392-5882-8, S. 150.
  6. Gabriele Hasmann: Trebian: Weingarthaus in Gauitsch: Das Medium Maria Silbert und dessen Hausgeist Nell. In: Spuk in der Steiermark: mysteriöse Orte und Begegnungen. Ueberreuter, Wien 2014, ISBN 978-3-8000-7590-4, S. 22–41.
  7. Claudia Rossbacher: Steirerrausch. Sandra Mohrs neunter Fall. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2019, ISBN 978-3-8392-2414-4 oder ISBN 978-3-8392-5883-5 oder ISBN 978-3-8392-5882-8.
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