Gawroniec
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Gawroniec
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Świdwin
Gmina: Połczyn-Zdrój
Geographische Lage: 53° 40′ N, 16° 1′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW173: Drawsko PomorskiePołczyn-Zdrój
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Gawroniec (deutsch Gersdorf) ist ein Dorf bei Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 100 Kilometer östlich von Stettin und 21 Kilometer südöstlich von Świdwin (Schivelbein). Die Region gehört zur Landschaft der Pommerschen Schweiz.

Geschichte

Das alte Kirchdorf gehörte früher zum Rittergut Gersdorf. Auf der Gemarkung des Dorfs befanden sich ein Vorwerk und ein herrschaftliches Gutshaus. Im 19. Jahrhundert war das Gut im Besitz eines Zweigs der Familie Borcke gewesen. Bis zur Regulierung der grundherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse Anfang des 19. Jahrhunderts hatte sich die Gerichtsbarkeit des Dorfs, das seinerzeit noch zur Provinz Neumark gehört hatte, in den Händen des Gutsbesitzers befunden.

Um 1925 hatte Gersdorf elf Wohnstätten:

  • Bahnhof Gersdorf
  • Bärenwinkel
  • Elksbruch
  • Gersdorf
  • Hedwigshof
  • Marienfreude
  • Mühle
  • Neuhütten
  • Obermühle
  • Vorwerk Weißenbruch
  • Weißenort

Gersdorf gehörte im Jahr 1945 zum Kreis Dramburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Gersdorf war dem Amtsbezirk Wusterwitz zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee erobert und besetzt. Kurz nach Kriegsende wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Gersdorf wurde unter dem Namen „Gawroniec“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration bis etwa 1947 aus Gersdorf vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818111Dorf, adlige Besitzung
1852ca. 320
1925384sämtlich Evangelische
1933321
1939329

Kirchspiel

Das Kirchspiel war eine Filiale des Kirchspiels von Wusterwitz.

Persönlichkeiten: Söhne und Töchter des Orts

Literatur

  • Gerstorf, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gersdorf (meyersgaz.org).
  • Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern, 4. Auflage, Leipzig 1914, S. 128 (Google Books, eingeschränkter Scan).

Fußnoten

  1. Vollständige Topographie der Mark Brandenburg (Anton Friedrich Büsching, Hrsg.). Berlin 1775, S. 93.
  2. 1 2 Die Gemeinde Gersdorf im ehemaligen Kreis Dramburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 24, Ziffer 3283 (Google Books).
  4. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 178 (Google Books).
  5. 1 2 3 Michael Rademacher: Dramburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
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