Gedankenflug ist ein Walzer von Johann Strauss (Sohn) (op. 215). Das Werk wurde am 23. September 1858 in Pawlowsk in Russland erstmals aufgeführt.

Anmerkungen

Das Werk entstand im Sommer 1858 während einer Russlandreise von Johann Strauss. Es handelt sich hierbei um einen der ersten reinen Konzertwalzer des Komponisten. Der ursprüngliche Titel lautete Gedankenflüchtlinge. Der Walzer wurde dem Grafen Emmerich Szechényi gewidmet. Dieser war bei der österreichischen Botschaft in Russland angestellt, und Strauss fühlte sich ihm wohl verpflichtet, weil der Graf ihn (Strauss) bei seinen amourösen Abenteuern helfend unterstützt hatte. Außerdem war der Graf auch als Komponist tätig und Strauss hat gelegentlich einige von dessen Werken aufgeführt. Erst in Wien erhielt der Walzer dann seinen endgültigen Namen Gedankenflug. Er wurde am 3. April 1859 im Theater in der Josefstadt anlässlich eines Benefizkonzerts für einen Kindergarten uraufgeführt. Die Kritiken waren gespalten. Reine Konzertwalzer waren dem Wiener Publikum noch fremd und einige Kritiker widersetzten sich prinzipiell dem Konzept dieser neuen Walzerform. Diese Erfahrung musste auch Josef Strauss, der Bruder des Komponisten, machen, der ebenfalls mit einem Konzertwalzer in die Kritik geriet.

Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 9 Minuten und 36 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann sich diese Zeit um bis zu etwa einer Minute plus oder minus verändern.

Literatur

  • Peter Kemp: Die Familie Strauss: Geschichte einer Musikerdynastie. Heyne Biographien, ISBN 3-453-04621-8, S. 110.

Einzelnachweise

  1. Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 108) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als vierter Titel auf der 41. CD zu hören.

Siehe auch

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