Film
Deutscher Titel Gekidnappt
Originaltitel Shanghaied
Produktionsland Vereinigte Staaten
Erscheinungsjahr 1915
Länge 27 Minuten
Stab
Regie Charlie Chaplin
Drehbuch Charlie Chaplin
Produktion Jess Robbins
Musik Robert Israel
Kamera Harry Ensign
Schnitt Bret Hampton
Besetzung
  • Charlie Chaplin: Tramp
  • Edna Purviance: Tochter des Reeder
  • Wesley Ruggles: Reeder
  • Bud Jamison: Zweiter Maat
  • Billy Armstrong: Erster schanghaiter Seemann
  • Paddy McGuire: Zweiter schanghaiter Seemann
  • Leo White: Dritter schangheiter Seemann
  • John Rand: Schiffskoch
  • Fred Goodwins: Kabinenjunge im Overall
  • Lee Hill: Seemann im Regenhut

Gekidnappt (Originaltitel: Shanghaied) ist eine Stummfilm-Komödie von und mit Charlie Chaplin aus dem Jahr 1915. Der Schwarzweißfilm wurde später eingefärbt.

Handlung

Ein Reeder will sein Schiff auf einer letzten Reise versenken, um Geld von der Versicherung zu kassieren. Charlie, ein Tramp, der in die Tochter des Reeders verliebt ist, soll Seeleute für dieses Unternehmen schanghaien. Nachdem er erfolgreich drei Matrosen für eine neue Crew gewaltsam rekrutiert hat und seinen Lohn fordert, wird er am Ende selbst unfreiwillig an Bord befördert. Derweil begibt sich die Tochter des Reeders, aus Verzweiflung über die vom Vater verbotene Liebe zu Charlie, als blinder Passagier an Bord, ohne von Charlies Anwesenheit zu wissen. Als der Vater bemerkt, dass seine Tochter an Bord des Schiffes ist, gerät er in Panik. Er befehligt ein kleines Motorboot und versucht zu ihr zu gelangen, bevor sein Schiff versenkt wird. Währenddessen richtet Charlie auf dem Schiffsdeck und beim Assistieren in der Küche allerhand Chaos an. Beim Versuch, während eines starken Sturms mit seiner Seekrankheit fertig zu werden, findet Charlie die Tochter des Eigners unter Deck. Kurz darauf wird die Zündschnur für das Dynamit entzündet und die Verantwortlichen flüchteten mit einem Ruderboot. Charlie sieht das Dynamit und wirft es über Bord, wo es im Boot der Kollaborateure explodiert. Charlie und die Tochter des Reeders werden von ihrem Vater, der Charlie gegenüber allerdings für die Rettung seiner Tochter wenig Dankbarkeit zeigt, von dem inzwischen führerlosen Schiff gerettet. Charlie springt daraufhin in scheinbar selbstmörderischer Absicht ins Meer, taucht aber unter dem Rettungsboot zur anderen Seite, wo er sich wieder an Bord hievt. Der Reeder wird von seiner Tochter genötigt ebenfalls ins Wasser zu springen und muss anschließend dem verliebten Paar hinter schwimmen.

Hintergrund

Shanghaied entstand zu einer Zeit, als Charlie Chaplin den Höhepunkt seiner Popularität erreicht hatte. Man schätzte sein weltweites Publikum auf 300 Millionen Menschen aller Nationalitäten. Über seinen erstaunlichen Ruhm sagte Chaplin: „Menschen kennen mich in Teilen der Welt, die noch nie von Jesus Christus gehört haben.“

Rezeption

Julian Johnson von Photoplay schrieb: „Shanghaied, Mr. Chaplins neuester Sonnenstrahl, ist genau das, was sein Name andeutet … Und wie immer ist Mr. Chaplin witzig mit einer Komik, die seinen Dreck und seine Vulgarität übersteigt.“

Sime Silverman von Variety schrieb diese Rezension über Shanghaied: „Der Film ist tatsächlich in dem Sinne lustig, dass er jeden zum Lachen bringen würde, ohne ihn zu verletzen. Das ist seltsam für einen Chaplin [Film], und dadurch ist Shanghaied doppelt amüsant. Das Bild scheint es zu sein einem Szenario folgen ... Ohne viel, wenn überhaupt, zu seiner Diskreditierung, Shanghaied with Chaplin ist wirklich unterhaltsam.“

Commons: Shanghaied – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. Chaplin: Film für Film bei chaplinfilmbyfilm.wordpress.com, abgerufen am 3. September 2023.
  2. Kurzbeschreibungen und erweiterte Essays von National Film Registry-Titeln bei loc.gov, abgerufen am 3. September 2023.
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