Das Schwert ist in der Heraldik eine beliebte gemeine Figur. Viele Formen und Darstellungen sind im Wappen möglich und müssen durch die Beschreibung präzisiert werden. Häufig werden ein oder zwei Schwerter dargestellt. Bei zwei Waffen werden diese als Schragen gekreuzt oder als christliches Kreuz im Wappen abgebildet. Auch werden andere Wappenbilder mit dem Schwert gekreuzt.
Bei der Beschreibung ist die Lage des Schwertes (Spitze nach oben, unten, rechts, links; schräglinks), die Ausführung der Parierstange, des Griffes und die Form des Knopfes (zum Beispiel rund, kleeblattförmig, zweizinkig) der Parierstange, einschließlich heraldischer Farbe zu melden. Falls nicht, wird die Farbe Gold vorausgesetzt, Spitze nach oben. Nur die Schwertscheide kann auch im Wappen sein. Die Schneide im Allgemeinen kann geflammt sein. Das ist entweder die Darstellung mit echten, aus der Schneide hervorbrechenden Flammen oder einer flammenden Klinge, einer gewellten Klinge, heraldisch ein Flammenschwert.
Für die gemeine Figur Säbel und Degen trifft das hier genannte ebenfalls zu. Der Degen ist besonders in der modernen Heraldik bevorzugt. Heraldiker unterscheiden durch die ovale Parierstange den Degen vom Stoßdegen mit runder Ausführung.
Bei einigen Wappen werden diese Waffen hinter dem Schild gestellt. Dann wird die Wappenfigur zur Armatur. Die besonderen Formen der realen Waffen finden sich auch vermehrt in den Wappen der Region, also türkischer Säbel in den türkischen Wappen, oder in ungarischen und moldauischen Wappen den Tatarensäbel.
Gelegentlich wird das Schwert von einem Wappentier gehalten. Die Klinge ist vorwiegend in Silber, zumindest aber vom anderen Teil der Waffe farblich abgesetzt. Der Begriff Schwertseite bestimmt die linke Seite des Wappens auf Grabmälern, welche mit dem Wappen des Vaters oder mit dem der Großmutter väterlicherseits, belegt ist.
Das Schwert ist auch ein Attribut von Heiligen und Märtyrern, wie zum Beispiel Barbara, Fabianus, Michael, Paulus von Tarsus, Petrus von Verona und Stanislaus. In Martinstein steht es für Martin von Tours.
Galerie
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