Gelterswoog
Gelterswoog
Geographische Lage Deutschland
Zuflüsse Gelterswoogbach
Abfluss Gelterswoogbach → Aschbach Moosalbe Schwarzbach Blies Saar Mosel Rhein Nordsee
Ufernaher Ort Hohenecken, Espensteig, Dansenberg, Breitenau
Daten
Koordinaten 49° 23′ 41″ N,  41′ 35″ O
Höhe über Meeresspiegel 285 m ü. NHN
Fläche 7–13 hadep1
Länge bis 1 kmdep1
Breite bis 500 mdep1
Maximale Tiefe 3,5 m
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Der Gelterswoog ist ein vor etwa 300 Jahren angelegter Stausee auf der Gemarkung der westpfälzischen Stadt Kaiserslautern im Stadtteil Hohenecken (Rheinland-Pfalz). Er ist als Naturdenkmal Gelterswoog mit Verlandungszone (ND-7312-181) eingestuft. Drei Taleinschnitte seiner Zuflüsse, darunter das Walkmühl- und das Kolbental mit Kolbenwoog und Kolbenmoor, sowie die Verlandungszonen am westlichen Seeufer sind seit 1997 als Naturschutzgebiet Täler und Verlandungszone am Gelterswoog deklariert.

Geographie

Lage

Der Gelterswoog liegt auf 285 m Höhe etwa 11 km südwestlich des Zentrums der Stadt und rund 2 km südlich des Ortsteils Hohenecken auf dessen Gemarkung.

Der Gelterswoog ist von niedrigen Erhebungen umgeben, von denen diejenigen westlich der Bundesstraße 270 zur Sickinger Höhe, diejenigen östlich zum Pfälzerwald gehören. Der Gelterswoogkopf im Norden ist der nächstgelegene Berg; seine langgestreckte Kuppe misst zwischen 358 und 364 m.

Umgebung

Am Nordteil des Stausees gibt es ein Freibad mit 300 m langem Sandstrand, wo auch ein Ruderboot­verleih betrieben wird. Nach Osten benachbart ist ein Campingplatz. Im südlichen Bereich befindet sich eine Steganlage des 1. Modellbootclub Kaiserslautern und direkt an der B 270 ein Hotel mit Seeterrasse. Am Nordosten des Sees haben der Segel- und Yachtclub Kaiserslautern (SYCK), die Paddlergilde Kaiserslautern und der 1. Ski- und Kanuclub Kaiserslautern bebaute Grundstücke mit Steganlagen.

Erreichbarkeit

Großräumig ist das Gewässer erreichbar über die Autobahn 6 (MannheimSaarbrücken), Ausfahrt 15 Kaiserslautern-West, und die Bundesstraße 270, die von Kaiserslautern nach Pirmasens führt.

Am Gelterswoog vorbei führen die Biebermühlbahn, die hier einst einen Haltepunkt besaß, der Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz und die Pfälzerwald-Tour.

Kenngrößen

Der Gelterswoog wurde bereits im Mittelalter in einer Talaue durch Aufstauung mehrerer kleiner Bäche als Woog zur Züchtung von Fischen angelegt. Sein Wasser bezieht er hauptsächlich vom Gelterswoogbach, der ihn auch entwässert und samt seiner Laufstrecke durch den See 4,9 km lang ist, sowie von dessen drei linken Zuflüssen Langenscheidbach (1,6 km), Kolbenbach (1,5 km) und dem direkt in den See fließenden Hoheneckermühlbach (2,9 km). 1 km unterhalb des Sees mündet der Gelterswoogbach von rechts in den Aschbach. Das System des Gelterswoogbachs besitzt ein Einzugsgebiet von 15,7 km².

Der Gelterswoog bildet im weitesten Sinn ein Dreieck, das sich von West nach Ost und dann nach Süd erstreckt, wo der See an einer etwa 60 m langen Staumauer endet. Er ist bei vollständiger Füllung knapp 1 km lang, bis zu 500 m breit und bis zu 3,5 m tief; seine maximale Fläche beträgt mehr als 13 Hektar. Bei durchschnittlicher Füllung wird von etwa 7 Hektar Seefläche ausgegangen.

Wassermangel

Da der Gelterswoog aus Oberflächengewässern gespeist wird, reichen die Zuflüsse bei Trockenwetter oft nicht aus, um die Verdunstungsverluste auszugleichen. Um dem entgegenzuwirken, pumpten die SWK bis zu 400.000 m³ Wasser pro Jahr vom Brunnen Schäckersdell in den Gelterswoog. Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wurden diese Maßnahmen 2006 eingestellt. Insbesondere während der heißen Sommer kam es ab 2018 zu extremen Niedrigwasserständen bis zu 87 cm unter dem Normalniveau, weshalb zwischenzeitlich die Ausübung von Wassersportarten verboten wurde. Der Stadtrat genehmigte 2022 100.000 €, um die Brunnenanlage wieder instand zu setzen. Da diese aber seit 2015 die Wasserrechte nicht mehr hat, stehen noch Genehmigungen anderer Behörden aus. Außerdem wurden 2020 der Mönch sowie die Ablaufleitung wegen Undichtigkeiten saniert.

Natur und Sehenswürdigkeiten

Gelterswoog mit Verlandungszone

IUCN-Kategorie III – Natural Monument or Feature

Blick in Richtung Naturschutzgebiet

Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Kennung ND-7312-181
Geographische Lage 49° 24′ N,  42′ O

Dem Gelterswoog kommt der Status eines Naturdenkmals zu; es ist unter Nummer ND-7312-181 registriert. Das Naturschutzgebiet Täler und Verlandungszone am Gelterswoog umfasst das Westufer des Sees sowie weitere kleine Seen und Moore, unter denen dem Kolbenwoog und dem Kolbenmoor besondere Bedeutung zukommen. Es beherbergt zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere mehrere in Deutschland gefährdete Libellenspezies, so die Speer-Azurjungfer, die Gebänderte und die Blauflügel-Prachtlibelle, der Kleine Blaupfeil, die Grüne Mosaikjungfer und die Zweigestreifte Quelljungfer, kommen hier noch in teilweise größerer Zahl vor.

Nähere Angaben zum regionalen Naturschutz enthalten die Liste der Naturschutzgebiete in Kaiserslautern und die Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Kaiserslautern.

2 km südlich an der Moosalbe beginnt das weitgehend naturbelassene und deswegen fast an einen Urwald erinnernde Karlstal.

2 km nördlich des Stausees erhebt sich die Ruine der mittelalterlichen Burg Hohenecken.

Durch das Karlstal, am Gelterswoog vorbei und durch das Walkmühltal in Richtung auf die Sickingenstadt Landstuhl führte einst die Nordroute der historischen Pfälzer Jakobswege.

Commons: Gelterswoog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Wasserhaushalt Gelterswoog. Stadtverwaltung Kaiserslautern Referat 15 Umweltschutz, 26. Februar 2020, abgerufen am 20. April 2023.
  2. 1 2 Lage und Höhe des Gelterswoogs auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 12. Februar 2021.
  3. Strandbad Gelterswoog. Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 15. Februar 2021.
  4. Campingplatz Am Gelterswoog. camping.info, abgerufen am 15. Februar 2021.
  5. 1. Modellbootclub Kaiserslautern. modellbootclub-kl.de, abgerufen am 3. September 2023.
  6. Seehotel Gelterswoog. seehotel-gelterswoog.de, abgerufen am 15. Februar 2021.
  7. Segel- und Yachtclub Kaiserslautern. syck.de, abgerufen am 19. April 2023.
  8. Paddlergilde. paddlergilde.de, abgerufen am 19. April 2023.
  9. Ski- und Kanuclub Kaiserslautern. skiundkanuclub.de, abgerufen am 19. April 2023.
  10. 1 2 3 Infotafeln am Gelterswoog. Stadt Kaiserslautern.
  11. 1 2 GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise).
  12. Gelterswoog. seen.de, abgerufen am 2. März 2011.
  13. Wasserstandsaufzeichnung. In: fragdenstaat.de. Stadtverwaltung, 16. Mai 2023, abgerufen am 18. September 2023.
  14. Zu wenig Wasser im Gelterswoog. SWR aktuell, 4. April 2022, abgerufen am 20. April 2023.
  15. Wegen Niedrigwasser: Wassersport am Gelterswoog ist in Gefahr. Rheinpfalz, 28. August 2022, abgerufen am 22. April 2023.
  16. Die Libellenfauna des Kolbenwoogs. Fachseminare Biologie und Chemie des Staatlichen Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien, Kaiserslautern, Juni 2002, abgerufen am 29. April 2010.
  17. Naturspaziergang 1: Naturschutzgebiet Gelterswoog. Wanderportal Pfalz, abgerufen am 29. April 2010.
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