General Aviation PJ

PJ-1 Arcturus vor Miami, 1934
TypFlugboot
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller General Aviation Corporation
Erstflug Ende 1931
Indienststellung 16. April 1932
Produktionszeit

1932

Stückzahl 5

Die General Aviation PJ, auch als Fokker AF-15 oder Fokker FLB bezeichnet, war ein zweimotoriges Flugboot, das bei der United States Coast Guard im Einsatz war. Sie war der letzte Entwurf der Fokker Aircraft Corporation of America vor der Umfirmierung zur General Aviation Corporation und das erste Flugzeug, das speziell für die Bedürfnisse der USCG konstruiert worden war.

Entstehung

Nach den guten Erfahrungen mit den Flugbooten des Typs Loening OL beschloss die US Coast Guard die Beschaffung weiterer Flugboote, die speziell für Rettungseinsätze auf offener See konstruiert sein sollten. Im Jahr 1931 wurde eine Ausschreibung für ein Flying Lifeboat (FLB) veröffentlicht. Von den acht konkurrierenden Firmen erhielt die Fokker Aircraft Corporation of America mit ihrem Entwurf AF-15 (American Fokker Model 15) den Zuschlag. General Motors hielt bereits seit 1929 41 % der Anteile an dieser Firma und übernahm sie noch im Jahr 1931 komplett, weshalb der Name in General Aviation Corporation geändert wurde.

Der Erstflug der Fokker FLB fand Ende 1931 statt. Bereits am 16. April 1932 übernahm die US Coast Guard die erste von fünf bestellten Maschinen, die auf den Namen Antares getauft wurde und die Nummer FLB-51 erhielt. Die übrigen vier Maschinen (Altair, Acrux, Acamar und Arcturus bzw. FLB-52 bis FLB-55) wurden noch im gleichen Jahr geliefert. Drei der Maschinen gingen nach Cape May und zwei nach Miami.

Die Bezeichnung des Flugzeugtyps wurde später in PJ-1 geändert. Auch die Nummerierung der einzelnen Maschinen änderte sich; so erhielt beispielsweise die Acrux anstelle der Nummer FLB-53 die V-113.

Beschreibung

Die Fokker FLB war ein Schulterdecker mit zwei Triebwerken. Um einen möglichst guten Schutz gegen Spritzwasser zu erzielen, waren diese oberhalb der Tragfläche angeordnet und mit je einem Druckpropeller ausgestattet.

Der Ganzmetallrumpf verfügte über drei wasserdichte Schotten, um die Maschine auch bei einem Leck schwimmfähig zu halten. Die Tragflächen bestanden aus Holz, die Querruder aus Wellblech und das Leitwerk aus Stahlfachwerk mit Stoffbespannung.

Die FLB war kein echtes Amphibienflugzeug, konnte also nicht direkt von Land aus operieren. Sie verfügte jedoch über ein einfaches, einziehbares Spornradfahrwerk, wodurch sie über eine Rampe selbstständig ins Wasser und zurück an Land gelangen konnte.

Verletzte konnten mit Hilfe eines speziellen Gestells aus Rettungsbooten in den Bug des Flugboots übernommen werden.

Technische Daten

Kenngröße Daten General Aviation PJ-1
Besatzung4
Passagiere7
Länge16,39 m
Spannweite22,61 m
Höhe4,73 m
Flügelfläche70 m²
Flügelstreckung7,3
Leermasse3180 kg
Startmasse5090 kg
Antriebzwei Pratt & Whitney R-1340C-1 Wasp mit 420 PS (309 kW)
Höchstgeschwindigkeit193–208 km/h
Landegeschwindigkeit104 km/h
Reichweite1770 km
Dienstgipfelhöhe2745 m

Umbau

Die erste Maschine wurde 1933 bei der Naval Aircraft Factory in Philadelphia auf herkömmliche Zugpropeller umgebaut. Dabei wurden die beiden Triebwerke gegen stärkere Pratt & Whitney R-1690 mit je 500 PS (368 kW) ausgetauscht. Obwohl die nunmehr als PJ-2 bezeichnete Maschine um fast 30 km/h schneller war und auch eine etwas größere Reichweite hatte, blieb sie ein Einzelstück.

Einsatz

Die PJ wurden nicht nur als Seenotrettungsflugzeuge eingesetzt, sondern auch als Patrouillenflugzeuge, etwa zur Bekämpfung von Schmugglern.

Aufgrund der hohen Beanspruchung kam es bei den fünf Maschinen zu erheblichen Abnutzungserscheinungen, weshalb die erste davon bereits 1937 außer Dienst gestellt werden musste. Die restlichen vier folgten 1940 und 1941.

Bildergalerie

Commons: General Aviation PJ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Fliegendes Rettungsboot, in: Flug Revue 06/2019
  2. The Smithsonian National Air and Space Museum Directory of Airplanes their Designers and Manufacturers, ed. Dana Bell, Greenhill Books Ltd., London 2002, ISBN 1-85367-490-7
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