Georg Friedrich Giesecke (auch Georg Giesecke, * 9. Februar 1853 in Leipzig; † 17. Februar 1930 ebenda) war ein deutscher Schriftgießer und Druckmaschinenfabrikant.
Leben und Werk
Georg Friedrich Giesecke erhielt eine Ausbildung als Schriftgießer im Unternehmen „J. G. Schelter & Giesecke“, in dem sein Vater Bernhard Rudolph Giesecke (1826–1889) als Prokurist und Gesellschafter fungierte. Er arbeitete anschließend in einer amerikanischen Firma der gleichen Branche. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Leipzig übernahm er die technische Leitung des väterlichen Betriebes und stellte diesen nach in den USA gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen um. Er führte 1876 die Doppelgießmaschine nach amerikanischem Vorbild in Deutschland ein. 1881 gliederte er dem Betrieb eine Musiknotengießerei an. Im selben Jahr 1881 wurde er Teilhaber dieser Firma. 1890 kam eine Druckmaschinenfabrik für den Bau von Schnell- und Tiegeldruckpressen, Stereotypieeinrichtungen und Numerier- und Ziffernwerken hinzu. 1895 ergänzte Georg Friedrich Giesecke die Schriftgießereiabteilung durch die Fabrikation von Holztypen und Drucklinien aus Messing. Georg Friedrich Giesecke spezialisierte sich unter anderem auf die Herstellung nicht-lateinischer Schrifttypen wie Kyrillisch, Griechisch, Türkisch, Persisch, Arabisch, Hebräisch und anderer orientalischer Drucktypen.
Literatur
- Franz Gerhardinger: Giesecke, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 382 (Digitalisat).
- Georg Friedrich Giesecke. In: Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 1. Auflage. Band 4. Deutscher Taschenbuch Verlag; K.G. Sauer (Taschenbuchausgabe), München 2001, ISBN 3-423-59053-X, S. 3.