Georg Friedrich Schmiegd (getauft 3. Februar 1688 in Aschaffenburg; † 8. Dezember 1753 in Neustadt an der Weinstraße) war ein deutscher Holz- und Steinbildhauer des Barock.

Leben

Er wurde als Sohn eines Aschaffenburger Bäckers geboren. Sein älterer Bruder Honorius Schmiegd war Benediktinerpater im Kloster Amorbach und ließ die Mariensäule in Mudau errichten. Auf der dortigen Dedikationsinschrift ist der Familienname richtig wiedergegeben, ansonsten kommen in der Literatur auch Namensvarianten wie Schmich, Schmicht, Schmieg oder Schmigdt vor.

Georg Friedrich Schmiegd heiratete am 3. Mai 1710, in Amorbach, Anna Maria Dorff (auch Dorst), Tochter eines Zöllners. 1725 geriet er in Streitigkeiten mit dem Kurmainzer Amtmann Johann von Ostein (Bruder des späteren Erzbischofs Johann Friedrich Karl von Ostein), der in jenem Jahr über ihn schrieb, dass „er schlecht in Steinarbeit bestehet... auch langsam und liederlich“ sei. Die Unstimmigkeiten gingen u. a. zurück auf die schleppende Anfertigung des Orgelprospektes für die Wallfahrtskirche Walldürn, worüber bereits 1713 der Vertrag abgeschlossen worden war, die Lieferung aber erst 1722 erfolgte.

1725 verließ Schmiegd mit seiner Familie Amorbach und begab sich ins Linksrheinische. Anlässlich von Arbeiten in der Pfarrkirche St. Ulrich schrieb der Pfarrer von Deidesheim 1732 über ihn, dass er vor zwei Jahren bei Herrn von Dalberg beschäftigt war, nun aber als Bildhauer dem Grafen von Leiningen-Hardenburg in Dürkheim diene. Der Künstler ließ sich mit seiner Familie in Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße) nieder, wo er 1753 verstarb.

Werk

Georg Friedrich Schmiegd arbeitete in Holz und Stein. Viele seiner Schöpfungen sind verloren gegangen, manche wohl noch existent, ohne dass man den Namen des Künstlers weiß.

Sicher belegbare Werke sind folgende:

Es ist zu vermuten, dass auch die von seinem Bruder 1736 errichtete Mudauer Mariensäule zu seinen Werken zählt.

Kinder

Mit seiner Frau hatte Georg Friedrich Schmiegd die beiden Söhne Franz (1715–1795) und Conrad (1720–1780). Beide wirkten ebenfalls als Holz- und Steinbildhauer.

Franz wurde 1751 Bürger in Koblenz, wo er 1753 heiratete. 1753 schuf er eine Nepomukfigur für die Johannesbrücke in Düren (zerstört im Zweiten Weltkrieg), zudem zwei Heiligenfiguren eines Altares in St. Kastor Koblenz; heute in Düngenheim.

Conrad Schmiegd heiratete 1751 in Neustadt an der Weinstraße, wo er 1780 auch verstarb. Ihm werden die fünf Hochaltarfiguren in der dortigen Stiftskirche zugeschrieben, außerdem fertigte er 1758 die Statuen am Hochaltar der Pfarrkirche Diedesfeld und 1765 eine hölzerne Kreuzigungsgruppe für die Spitalkapelle Deidesheim.

Conrad Schmiegds Sohn Johann Baptist Schmigd (1752–1828) war ein namhafter Arzt in Düsseldorf.

Literatur

  • Schmiegd, Georg Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 172.
  • Pfarrkirche St. Ulrich Deidesheim, Festschrift zur Altarweihe 1987, Kath. Pfarramt Deidesheim, Deidesheim 1987, S. 53, 54, 138, 139.
  • Paul Habermehl: Barocke Taufsteine in der Vorderpfalz: Künstler und Handwerker in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Pilger Verlag, Speyer 1999, ISBN 3876370671, S. 290–293.

Einzelnachweise

  1. Kirchenmatrikel St. Agatha / Aschaffenburg, Band 1, S. 326.
  2. Artikel vom 10. Dezember 2005, in der Zeitung Heilbronner Stimme; Onlineansicht
  3. Freitreppe | Maximilian von Welsch | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  4. Orgel | Christian Dauphin, deutsch | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  5. Webseite zur Diedesfelder Kirche mit Erwähnung des Künstlers (Memento vom 31. Mai 2015 im Internet Archive)
  6. Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voight: Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1828, 1. Teil, Ilmenau, 1830, S. 186 u. 187; (Digitalscan)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.