Georg Gottfried Wagner (* 5. April 1698 in Mühlberg/Elbe; † 23. März 1756 in Plauen) war ein deutscher Geiger, Kantor und Komponist.

Leben

Georg Gottfried Wagner war ein Sohn des späteren Wurzener Stiftskantors Georg Zacharias Wagner (1671–1751). Ab 1712 sang er im Thomanerchor in Leipzig und erhielt musikalischen Unterricht durch Johann Kuhnau. Ab 1719 studierte er an der Universität Leipzig Evangelische Theologie und Philosophie. Daneben war er als Geiger und Bassist tätig, ab 1723 vor allem für Johann Sebastian Bach.

Seine Bewerbung um das Amt des Stadtkantors in Zeitz war 1722 nicht erfolgreich. Im Dezember 1726 berief ihn der Rat der Stadt Plauen auf Bachs Empfehlung hin zum Kantor an der Hauptkirche St. Johannis. Hier blieb er bis an sein Lebensende.

Wagner war ein produktiver Komponist. Ernst Ludwig Gerber listete noch „viele Kirchenstücke, Oratorien, Ouvertüren, Conzerten und Trios, auch 12 Violinsolos“ auf. Heute ist fast nur noch seine achtstimmige Motette Lob und Ehre und Weisheit und Dank bekannt, deren Erstdruck 1819 fälschlicherweise J.S. Bach als Komponisten auswies (Bach-Werke-Verzeichnis Anhang 162).

Werke

  • Lob und Ehre und Weisheit und Dank: Achtstimmige Motette.
    • Leipzig: Breitkopf & Härtel, [1819] (BWV Anh. III 162) Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
    • Herausgegeben von Klaus Winkler(Stuttgarter Bach-Ausgaben Urtext) Stuttgart: Carus 35.013

Literatur

  • Ernst Ludwig Gerber: Historisch-Biographisches Lexikon der Tonkünstler. Band II, Leipzig 1792, Sp. 755
  • Hans-Joachim Schulze: Johann Sebastian Bach und Georg Gottfried Wagner—neue Dokumente. In: Bach-Studien 5 (1975), S. 147–154.
  • Robert L. Marshall: Wagner, Georg Gottfried (1698 – 1756), violinist, composer, in: Grove Music Online http://oxfordindex.oup.com/view/10.1093/gmo/9781561592630.article.29780
  • Wagner, Georg Gottfried, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2. Auflage, Band 17, Sp. 373 f.

Einzelnachweise

  1. Die Schreiben Bachs sind abgedruckt bei Reinhard Vollhardt: Geschichte der Cantoren und Organisten von den Städten im Königreich Sachsen. Berlin: Issleib 1899, S. 261–263
  2. Gerber (Lit.)
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