Georgetown
Georgetown
Koordinaten  47′ N, 58° 10′ W
Symbole
Wappen Flagge
Basisdaten
Staat Guyana

Region

Demerara-Mahaica
Höhe 0 m
Einwohner 32.563 (1. Januar 2005)
Metropolregion 134.599 (1. Januar 2005)
Gründung 1781
Kultur
Partnerstädte Vereinigte Staaten St. Louis

Trinidad und Tobago Port of Spain

Georgetown ist die Hauptstadt von Guyana. Sie hat 32.563 Einwohner in der eigentlichen Stadt und 134.599 in der Agglomeration (Stand jeweils 1. Januar 2005). Das 1781 gegründete Georgetown ist Sitz der Karibischen Gemeinschaft. Die Stadt wurde nach dem britischen König George III. benannt.

Geographie

Georgetown liegt an der Mündung des Demerara in den Atlantik in der Region Demerara-Mahaica in einem Flachland, das hier die Holländer entwässert und befestigt haben. Die Stadt ist durch Deiche geschützt. Rund 20 km nordwestlich der Stadt mündet der Fluss Essequibo in den Atlantik.

Stadtbild

Georgetown ist vom Kontrast zwischen repräsentativen Gebäuden in der Innenstadt und den Wellblechhütten in den Außenbezirken geprägt. Traditionell sind die meisten Häuser der Stadt in Holzbauweise errichtet, so das 1887–1889 gebaute Rathaus, das durch reich verzierte Balkons und einen vorspringenden Turm besticht sowie das 1829–1834 von der britischen Kolonialverwaltung errichtete Regierungsgebäude. Typisch für die Bauweise dieser Kolonialbauten ist ihr verschnörkelter, verspielter Stil und ihre Bemalung in den buntesten Farben. Viele stehen auf bis zu drei Meter hohen Pfählen, um die Bewohner vor Bodenfeuchtigkeit und Überschwemmung zu schützen und zugleich in dem heißen Tropenklima alle Möglichkeiten der Windkühlung auszunutzen. Unübersehbar im Stadtbild ist der 45 Meter hohe Turm der anglikanischen St. George’s Cathedral, die 1892 eingeweiht wurde und als eine der höchsten Holzkirchen der Welt gilt.

In zahlreichen Entwässerungskanälen, die entlang breiter, mit Flammenbäumen und anderen blühenden Gehölzen bepflanzten Alleen die Stadt durchziehen und noch aus der niederländischen Periode stammen, wachsen Lotus und Riesenseerosen der Gattung Victoria, die Nationalpflanze Guyanas, die man besonders im großen Botanischen Garten bewundern kann. – Georgetown wird auch als die Gartenstadt der Karibik bezeichnet. Diese Bezeichnung hat jedoch nichts mit dem städtebaulichen Konzept Gartenstadt von Ebenezer Howard zu tun, sondern beruht vielmehr auf der starken Durchgrünung der Stadt.

Geschichte

Georgetown wurde während der französischen Besetzung der Kolonien Essequibo und Demerara 1781 unter dem Namen Longchamps gegründet. Nach Rückgabe der Kolonien 1783 an die Niederlande erhielt die Stadt den Namen Stabroek, nach Nicolaas Geelvinck, Herr von Stabroek (Belgien), der einer der Direktoren im Vorstand der Niederländischen Westindien-Kompagnie (Herren XIX) war.

Die Kolonien Essequibo und Demerara wurden von 1796 bis 1802 und von 1803 bis 1814 durch die Briten eingenommen. 1814 wurden die Kolonien offiziell an das Vereinigte Königreich übertragen. Anschließend erhielt die Stadt ihren heutigen Namen Georgetown, benannt nach dem britischen König Georg III. 1842 wurde die Diözese Guyana der Anglikanischen Church in the Province of the West Indies errichtet. Hauptkirche ist die St George’s Cathedral.

1945 zerstörte ein Brand große Teile der Altstadt. In der Stadt befindet sich eine Universität, die 1963 gegründete UG University of Guyana. Im Ortsteil Bourda, wo sich auch das Providence-Stadion befindet, in dem der Cricket World Cup 2007 und die ICC World Twenty20 2010 eröffnet wurden, liegt der Guyana Zoological Park, der am 1. Januar 1952 eröffnet wurde.

Seit 1956 ist die Stadt Sitz des Bistums Georgetown, das auf das 1837 errichtete Apostolische Vikariat Britisch-Guayana zurückgeht. Die Hauptkirche ist die Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis Mariens, die wegen ihres Anstrichs auch Grey Church (Graue Kirche) genannt wird.

Guyana erreichte am 26. Mai 1966 die die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich und Georgetown wurde zur Hauptstadt des Landes. Formal wurde das Land am 23. Februar 1970 unter Premier Forbes Burnham vom People’s National Congress (PNC) zur Kooperativen Republik erklärt. 1966 wurde Georgetown die Hauptstadt Guyanas. Am 13. Juni 1980 fiel Walter Rodney, Historiker und Politiker, einem vermutlich von der guyanischen Regierung initiierten Bombenattentat in Georgetown zum Opfer. 2007 hielt die Rio-Gruppe ihr insgesamt 19. Treffen in Georgetown ab. Am 30. Juli 2011 zerbrach eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Caribbean Airlines bei der Landung auf dem Flughafen Georgetown. Alle Passagiere überlebten diesen Unfall.

Einwohnerentwicklung

Georgetown hat 32.563 Einwohner in der eigentlichen Stadt und 134.599 in der Agglomeration (Stand jeweils 1. Januar 2005). Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der eigentlichen Stadt ohne den Vorortgürtel.

Jahr Einwohner
18258.500
188147.000
189153.000
190153.200
191154.000
192153.400
192657.100
Jahr Einwohner
192957.000
193169.700
193263.400
193666.600
193867.600
194373.200
195185.000
Jahr Einwohner
196097.200
197063.184
198056.095
199148.842
200235.440
200532.563
201224.849

Wirtschaft und Infrastruktur

Georgetown ist kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Der Seehafen der Stadt ist zugleich der Haupthafen von Guyana – hier wird ein Großteil der Exportgüter (u. a. Zucker, Holz, Reis und Bauxit) verschifft. Mit der Guyana Sugar Corporation hat das größte Unternehmen des Landes seinen Hauptsitz in der Hauptstadt. Zahlreiche weitere Firmen haben ihren Geschäftssitz in der Stadt. Dazu gehören unter anderem die wichtigsten Banken, Handels-, Energie- und Telekommunikationsunternehmen. In der Stadt befindet sich eines von acht Regionalsitzen der Internationalen Transportarbeiter-Föderation.

Der internationale Flughafen, Cheddi Jagan International Airport, liegt 40 km südlich der Stadt und ist durch Taxi-Verkehr über eine Verbindungsstraße angebunden. Nach Georgetown kommen mehr als 450.000 Touristen pro Jahr, das entspricht fast 86 % des gesamten Tourismus in Guyana.

Klima

In Georgetown herrscht ganzjährig ein tropisches Klima mit warmen bis heißen Temperaturen. Die Relative Luftfeuchtigkeit schwankt das ganze Jahr mit der höchsten Luftfeuchtigkeit in Mai, Juni, August und Dezember. Der Juni ist mit 328 mm Niederschlag der feuchteste Monat, während der Februar mit durchschnittlich 88 mm Niederschlag der trockenste Monat ist. Die Niederschlagssumme beträgt 2261 mm. Bedingt durch die abkühlenden Nord-Ost-Passatwinde steigt das Quecksilber selten über 31 Grad Celsius. Der wärmste Monat ist der September mit 27,7 Grad Celsius, der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich 26,1 Grad Celsius. Die Durchschnittstemperatur beträgt 26,8 Grad Celsius.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Georgetown (Guyana)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 28,7 28,9 29,6 29,5 29,4 29,2 29,6 30,2 30,8 30,7 30,2 29,4 Ø 29,7
Mittl. Tagesmin. (°C) 23,2 24,1 24,2 24,4 24,2 23,8 23,5 23,8 24,2 24,4 24,2 23,7 Ø 24
Niederschlag (mm) 185 88 111 140 288 328 268 201 97 107 186 262 Σ 2261
Regentage (d) 16 10 10 12 19 23 21 15 9 9 12 18 Σ 174
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
28,7
23,2
28,9
24,1
29,6
24,2
29,5
24,4
29,4
24,2
29,2
23,8
29,6
23,5
30,2
23,8
30,8
24,2
30,7
24,4
30,2
24,2
29,4
23,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
185
88
111
140
288
328
268
201
97
107
186
262
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: WMO

Städtepartnerschaften

Georgetown hat mit folgenden Städten eine Partnerschaft:

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Georgetown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Georgetown – in den Nachrichten
Wiktionary: Georgetown – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. The Great Fire of 1945 (englisch)
  2. http://www.fliegerweb.com/airliner/news/artikel.php?show=news-7761
  3. Bureau of Statistics | Guyana
  4. Partnerstädte von St.Louis (Memento vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive)
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