Georgios Fytalis (griechisch Γεώργιος Φυτάλης, * 1830 in Ysternia auf Tinos; † 1901 in Athen; auch als Phitalis, Phytales, Phytalis, Fitalis oder Vitalis transkribiert) war einer der bedeutendsten griechischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts.

Leben

Fytalis stammte, wie auch die anderen großen griechischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts, Giannoulis Chalepas und Dimitrios Filippotis, von der Ägäisinsel Tinos. Die Familie von Fytalis war in der Kunst tätig. Fytalis hatte drei Brüder. Ioannis war Architekt, Lazaros (1831–1909) war Bildhauer und Markos (1834–1884) war Bildhauer und Maler.

Fytalis studierte von 1846 bis 1857 an der Kunsthochschule in Athen Bildhauerei. Noch während seines Studiums schuf er gemeinsam mit seinem Bruder Lazaros mehrere Werke in unterschiedlichen Bereichen. 1859 wurde er zum Professor für Bildhauerei an der Kunstschule ernannt. Im Jahr 1860 eröffneten er gemeinsam mit seinen Brüdern Lazarus, Ioannis und Markos eine Werkstattmit dem Namen „Andriantopaifion“ gegenüber der Kirche Zoodochos Pigi in Athen. Er arbeitete eng mit Lysandros Kaftantzoglou zusammen, nach dessen Entwürfen er und sein Bruder Lazaros viele Skulpturen fertigten. Charakteristisch für seine Werke sind die Plastizität, die Ausgewogenheit der Volumina und generell die Vermeidung klassizistischer Kälte. Fytalis stellte neben Statuen auch Büsten und Grabmonumente her.

Zu seinen Werken zählt u. a. die Statue des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Gregor V. Dazu berichtete die Zeitschrift Organ für christliche Kunst 1873 folgendes:

„Alexandria (Denkmäler.) Der griechische Bildhauer Phytalis hat als Stiftung des reichen Banquiers Averof in Alexandria ein Standbild des Patriarchen Gregor V. von Konstantinopel in Marmor ausgeführt, des ersten Märtyrers für den griechischen Freiheitskampf, der am 25. März 1821 in Konstantinopel erdrosselt und erhängt worden war. Die Enthüllung des Monuments erfolgte an dem genannten Tage (6. April neuen Styls) auf dem Universitätsplatz von Athen in Gegenwart nicht nur des griechischen Hofes, sondern auch des Grossherzogs von Mecklenburg-Schwerin und seiner Tochter. Die der glänzenden Feier entsprechende Rede hielt der als Dichter wie als Gelehrter hochgeachtete Rector der Hochschule, Aristides Valaoritis.“

Werke (Auswahl)

Die Werke von Georgios und Lazaros waren unter anderem 1855 auf der Weltausstellung in Paris und 1862 in London zu sehen. Die Brüder schufen zahlreiche Statuen, Basreliefs und Büsten, darunter:

  • Flageolett spielender Hirte
  • Hitrte mit einem Zicklein
  • Statue von Michael Tossitza (eines reichen Rumänen aus Mazedonien)
  • 1855: Ein Soldat Marmorstatue im Palais des Beaux-Arts
  • 1857: David mit der Schleuder
  • Marmorstatue des Patriarchen Gregor V. im Skulpturenpark von Athen vor dem Gebäude der alten Universität von Athen
  • 1886: Statue von William Gladstone

Einzelnachweise

  1. Griechischer Biographischer Index. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-095002-1, S. 941 (books.google.de).
  2. Besprechungen Mitteilungen etc. In: F. Baudri Jahrg (Hrsg.): Organ für christliche Kunst. 23. Jahrgang. DuMont-Schauberg’sche Buchhandlung, Köln 1873, S. 48 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Official Catalogue of the Fine Art Department … International Exhibition of 1862 (London). Mit einer Einleitung von F. T. P. = Francis Turner Palgrave. 1862, S. 275–276 (books.google.de Verzeichnis der Werke von Georgios und Lazaros Phytalaæ).
  4. Explication des ouvrages de peinture, sculpture, gravure, lithographie et architecture des artistes vivants, étrangers et français, exposés au Palais des beaux-arts, avenue de Montaigne, le l5 mai 1855. Paris 1855, S. 610 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Michael Llewellyn Smith: Athens. Interlink Books, 2004, ISBN 1-56656-540-5, Nr. 4 in der Karte oben links (Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
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