Gerberstein
Höhe 728,5 m ü. NN
Lage Thüringen, Deutschland
Gebirge Thüringer Wald
Dominanz 1,6 km Großer Weißenberg
Schartenhöhe 40 m Hirschbalzwiese
Koordinaten 50° 51′ 34″ N, 10° 23′ 36″ O
Typ Felsgipfel
Gestein Granit
Alter des Gesteins Paläozoikum
Besonderheiten „ältester“ Berg Thüringens
f6
pd4

Der Gerberstein ist einer der höchsten Berge des Wartburgkreises.

Die 728,5 m ü. NN hohe Granitformation im Thüringer Wald besitzt eine Aussichtskanzel mit Ausblick über das Werratal und die Rhön. Die nächsten Gemeinden sind Ruhla, Steinbach (Bad Liebenstein) sowie Brotterode.

Der Gerberstein besteht aus dem Hauptgranit des Ruhlaer Sattels, welcher bei der Herauspressung in der saxonischen Bruchschollentektonik der Verwitterung am besten widerstand.

Geschichte

Der Gerberstein ist der erste urkundlich erwähnte Berg des gesamten Kammgebietes des Thüringer Waldes. Er wurde bereits in einer Grenzbeschreibung der Mark Breitungen des Königs Heinrich I. im Jahre 933 als Gervuenestein erwähnt. Einige Jahre später (1014) tauchte er als Gerwinestein in einer Grenzbeschreibung der Mark Lupnitz auf. Vermutlich stand auf dem Berg eine Burg – es lassen sich jedoch keinerlei Befestigungsreste erkennen.

Der Gerberstein gehörte zum Jagdgebiet der Ludowinger, zu dieser Zeit gab es hier noch Braunbären als Jagdwild.

Naturschutz

Eine Schautafel am Hauptzugangsweg informiert, dass der Gerberstein bereits seit 1940 als Flächennaturdenkmal geschützt ist. Der BUND – Kreisverband Wartburgkreis wies den Gerberstein als Biotop des Monats Dezember 2000 aus.

Waldbestockung

Im Gipfelbereich ist ein Altbestand Buchen vorherrschend, der mit Traubeneiche, Eberesche und Bergahorn durchsetzt ist. Die unteren Lagen wurden seit 200 Jahren auch mit Fichten bepflanzt, in der Hoffnung, damit in der exponierten Lage noch waldwirtschaftliche Erfolge erzielen zu können. Auch der Gerberstein wurde in den letzten Jahren von Orkanen heimgesucht.

Bodenvegetation

In der Kraut- und Bodenschicht dominieren Waldreitgras, Harzer Labkraut, Quirlblättrige Weißwurz sowie ein typischer Querschnitt an Moosen, Farnen und Flechten.

Vogelwelt

In der Zeit von 1979 bis 1984 hat der Ornithologe Robert Neugebauer eine sogenannte „Kontrollfläche“ dokumentiert. Hierbei wurden in dem vorwiegend mit Fichten bestockten Areal die folgenden 14 Vogelarten beobachtet: Die dominierenden Arten waren Buchfink, Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Wintergoldhähnchen. Mit gelegentlicher Anwesenheit wurden Fitislaubsänger, Waldlaubsänger, Weidenlaubsänger, Haubenmeise, Tannenmeise, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Amsel, Singdrossel und Star registriert.

Sehenswürdigkeiten

In unmittelbarer Umgebung befinden sich die Erbstromquelle, der Goldborn, die Wüstung Glasbach sowie die markante Straßenkreuzung Glasbachstein. Etwa 1 km südlich befindet sich am überlieferten Ort der Gefangennahme Martin Luthers das Lutherdenkmal.

Impressionen

Literatur

  • Topographische Karte 1:25 000: TK25 W – Ruhla und Umgebung, Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation, ISBN 3-86140-736-1
  • Wanderkarte „grünes Herz“ 1:30000, ISBN 3-929993-44-9
Commons: Gerberstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. Band 48). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1989.
  3. Klaus Fink: Der Gerberstein. Biotop des Monats Dezember 2000. In: MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach (Hrsg.): StadtZeit. Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis. Januarheft. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 2001, S. 3638.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.