Gerhard Heinz (* 9. September 1927 in Wien) ist ein österreichischer Komponist, Pianist und Liedtexter, der die Musik zu zahllosen Unterhaltungsfilmen der 1960er bis 1980er Jahre schrieb.

Leben

Heinz hatte in seiner Heimatstadt Wien die Technische Hochschule besucht und nebenbei als Hobbymusiker gearbeitet. 1950 wurde er Mitglied des Orchesters von Horst Winter, vier Jahre darauf Kapellmeister im Moulin Rouge. 1958 verpflichtete ihn der Musikproduzent Gerhard Mendelson als Aufnahmeleiter bei der Wiener Filiale der Polydor. In der Folgezeit arbeitete Heinz in dieser Funktion auch außerhalb Österreichs, unter anderem in Frankreich, Italien und den USA.

In diesen frühen Jahren hatte sich Heinz bevorzugt im Schlager-, später auch im Popmusikgeschäft betätigt. Für die Sängerin Connie Francis verfasste er den deutschen Text ihres US-Erfolgs ’Till I Kissed You (1959) unter dem Titel Bis wir uns küssten. Weitere zeitweilig von Heinz betreute Künstler waren Peter Kraus, Domenico Modugno und Freddy Quinn. 1976 steuerte er die Musik zu dem Lied My Little World bei, Österreichs von dem Duo Waterloo & Robinson vorgetragener Beitrag zum Grand Prix Eurovision de la Chanson. Bereits 1964 hatte Heinz sein eigenes Tonstudio gegründet.

Mit Beginn der 60er Jahre wandte sich Gerhard Heinz auch der Kinofilmmusik zu, seit Ende desselben Jahrzehnts konzentrierte er sich bevorzugt auf dieses Gebiet. Heinz schrieb die Partituren zu über einhundert Filmen. Dabei handelt es sich oft um sehr schlichte Unterhaltung: Lustspiele, Komödien und seit Mitte der 70er Jahre auch eine beträchtliche Anzahl an Softsexstreifen. Regie führten oftmals österreichische Unterhaltungsfilmveteranen wie Franz Antel, Peter Weck, Franz Marischka, Franz Josef Gottlieb und Hubert Frank. Für die Produktionsfirma Lisa Film seines Landsmannes Karl Spiehs, für die Heinz bereits seit Ende 1968 regelmäßig gearbeitet hatte, komponierte der Wiener in den 1980er Jahren auch die Musik zu mehreren kassenträchtigen Komödien mit Thomas Gottschalk.

Filmmusik (Auswahl)

Anmerkung

  1. https://www.discogs.com/artist/341743

Literatur

  • Jürgen Wölfer, Roland Löper: Das große Lexikon der Filmkomponisten. Berlin 2003, S. 229 f.
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