Gerhard Richard Theodor Orzechowski (* 14. November 1902 in Rosenberg, Oberschlesien, Deutsches Reich; † 29. Juli 1977) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Orzechowski wurde als Sohn des Mediziners Waldemar Orzechowski im oberschlesischen Rosenberg geboren. Im Alter von 25 Jahren promovierte er zum Doktor der Medizin in Breslau. Seine Habilitation erfolgte im Juni 1934 an der HU Berlin.

Er war seit 16. Okt. 1939 außerplanmäßiger Professor für Pharmakologie und Leiter der medizinischen Abteilung des Landeskrankenhauses in Schleswig-Stadtfeld. Orzechowski soll die experimentelle Droge D-IX, welche 1944 zur Vergabe an deutsche Soldaten an der Front vorgesehen war, entwickelt haben.

Nach dem Krieg wurde er Oberarzt am Städtischen Hilfskrankenhaus in Kiel (1946/47) und von 1947 bis 1950 bekleidete er diese Position in Rendsburg. Daneben war er der Leiter der Klinisch-Wissenschaftlichen Abteilung der Firma Dr. Madaus, Köln.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Otto Gessner: Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa. 3. Auflage. hrsg. und neu bearb. von Gerhard Orzechowski, Heidelberg 1974.

Literatur

  • Hartmut Nöldeke, Volker Hartmann: Der Sanitätsdienst in der deutschen U-Boot-Waffe und bei den Kleinkampfverbänden. Geschichte der deutschen U-Boot-Medizin. Mittler, Hamburg 1996, ISBN 3-8132-0501-0.
  • Dessa K. Bergen-Cico: War and Drugs. The Role of Military Conflict in the Development of Substance Abuse, Routledge, London 2015, ISBN 978-1-317-24938-2.
  • Norman Ohler: Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015, ISBN 978-3-462-31517-2.

Einzelnachweise

  1. Naturwissenschaftliche Rundschau. Band 30, 1977, S. 384.
  2. Waldemar Orzechowski. Abgerufen am 26. Januar 2018.
  3. Gerhard Orzechowski: Ein Fall von primärem Tubenkarzinom. Ratibor, 1927, S. 49.
  4. Tagesgeschichte. In: Klinische Wochenschrift. Nr. 18, 1939, S. 1484.
  5. FOCUS Online: Drogen an die Front. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  6. Andreas Ulrich: Berauscht in die Schlacht. Die Wehrmacht versorgte ihre Soldaten mit Drogen. In: Stephan Burgdorff, Klaus Wiegrefe (Hrsg.): Der Zweite Weltkrieg: Wendepunkt der deutschen Geschichte. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2005, S. 219.
  7. Personalien. In: Chemiker-Zeitung/Chemische Apparatur. Band 91, 1967, S. 832.
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