Das Gericht Bornheimerberg war im HRR ein Gericht, das für den größten Teil des Amtes Bornheimerberg zuständig war. Ab 1821 wurde es als Landgericht Bornheimer Berg weitergeführt und ging 1831 in das Justizamt Bergen und das Justizamt Bockenheim auf.

Gericht Bornheimerberg

Das Gericht Bornheimerberg umfasste nur einen Teil der Orte, die das Amt umfasste, und hatte seinen Sitz zunächst in Bornheim, ab 1484 in Bergen:

Im Großherzogtum Frankfurt

Im Gegensatz zu den anderen napoleonischen Musterstaaten (siehe Justizwesens im Königreich Westphalen) wurde die Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung im Großherzogtum Frankfurt nicht eingeführt. Gemäß der Verfassung von 1810, dem Höchsten Organisations-Patent der Verfassung des Großherzogtums Frankfurt, blieben die bisherigen Gerichte vorläufig bestehen.

Landgericht Bornheimerberg

Mit der Restitution des Kurfürstentums Hessen wurden die alten Gerichtsstrukturen wiederhergestellt.

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Nun waren Justizämter für die erstinstanzliche Rechtsprechung zuständig, die Verwaltung wurde von Landkreisen übernommen. In Bergen wurde jedoch das Gericht nicht Justizamt, sondern Landgericht Bornheimerberg genannt. 1831 wurde das Landgericht aufgelöst und in das Justizamt Bergen und das Justizamt Bockenheim geteilt.

Als Gericht zweiter Instanz fungierte das Obergericht für die Provinz Hanau mit Sitz in Hanau.

Literatur

  • Hans-Jürgen Becker: Das Gericht Bornheimer Berg = Überlieferung, Bewahrung und Gestaltung in der rechtsgeschichtlichen Forschung, 1993, S. 1–21
  • Düssell, Hermann, Rechtskarte des Oberlandesgerichtsbezirks Frankfurt a. M., Wiesbaden 1902, S. 13 f.
  • Engelhard, Regenerus, Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen Antheiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und aus Urkunden erläutert, Teil 2, Cassel 1778, ND 2004, S. 768 ff.
  • H. Jünger: Territorien und Rechtsquellen im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Frankfurt a/M. nebst Karte mit den Bezirken der Rechtsgebiete und Gerichte .... Wiesbaden 1896, S. 54 ff.
  • Ernst Kolb: Die Grafschaft Bornheimerberg in ihrer historischen Entwicklung und rechtlichen Bedeutung. Masch. Diss. Frankfurt 1923.
  • Pellisier/Bingemer: Die Grafschaft Bornheimerberg. In: Rund um Frankfurt (1924), S. 111–144.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 57.
  • Fred Schwind: Die „Grafschaft“ Bornheimerberg und die Königsleute des Fiskus Frankfurt. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 14 (1964), S. 1–21.
  • Fred Schwind: Die Landvogtei in der Wetterau. Diss. Frankfurt 1972, S. 18 f.
  • Karl-Heinz Heinemeyer: Bergen-Enkheim – ein junger Stadtteil mit alter Geschichte, S. 137–139
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