Germany 12 Points!
Daten zur Vorentscheidung
Land Deutschland Deutschland
Ausstrahlender
Sender
Das Erste
Produzierender
Sender
Norddeutscher Rundfunk
Ort
Arena Berlin, Berlin
Datum 19. März 2004
Uhrzeit 20:15 Uhr (MEZ)
Dauer ca. 137 Minuten
Teilnehmerzahl 10
Zahl der Beiträge 10
Abstimmung 100 % Televoting
Pausenfüller The Ten Tenors: Tribute to Ralph Siegel; Rosenstolz: Liebe ist alles (Musik/Text: Peter Plate, Ulf Leo Sommer, AnNa R.); Mustafa Sandal: Araba (Musik/Text: Mustafa Sandal)
Moderation
Sarah Kuttner, Jörg Pilawa

Unter dem Titel Germany 12 Points! fand am 19. März 2004 in Berlin die deutsche Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest 2004 statt. Veranstaltet wurde der Wettbewerb vom NDR in Zusammenarbeit mit dem Musiksender VIVA. Gesendet wurde aus der mit 6000 Zuschauern ausverkauften Arena im Berliner Stadtteil Treptow. Moderiert wurde die Show von Sarah Kuttner und Jörg Pilawa.

Vor der Show

Im Gegensatz zum Folgejahr wurde die Vorbereitung des Vorentscheides 2004 zum Medienspektakel. Ein Vorteil für einige der Kandidaten war, dass sie Beziehung zum Fernsehen hatten und dieses ausnutzten. VIVA stellte die Teilnehmer in der Reihe Euroclash vor. Die Kritik der Schlagerszene (siehe unten) war ein gefundenes Fressen für Boulevardmagazine, was die Medienpräsenz des Vorentscheides unterstützte.

Regeln des Vorentscheides 2004

Der deutsche Vorausscheid des Eurovision Song Contest wurde in seinem Konzept total umgebaut. Teilnehmen durften nur Interpreten, die mit ihrem Beitrag in den Charts vertreten waren und bereits ein Video bei VIVA vorweisen konnten.

Erstmals wurden sogenannte Wildcards vergeben, die es Künstlern mit großem Charterfolg ermöglichen sollte, abseits der Viva-Qualifikation kurzfristig am Vorentscheid teilzunehmen.

In Anspruch genommen wurde diese Regel sowohl von Max Mutzke als auch von der Sängerin Masha. Während Ersterer sich ohne Probleme qualifizieren konnte, schaffte die Tochter von Frank Elstner nicht den Sprung ins Teilnehmerfeld.

Absagen kamen von der Hip-Hop-Formation Beginner und den Donots, die sich erst für das Teilnehmerfeld beworben hatten, ohne die Nennung von Gründen aber wieder absprangen. Als weitere mögliche Teilnehmer wurden im Vorfeld auch die Sportfreunde Stiller, die Dance-Formation Groove Coverage und die Soul-Sängerin Joy Denalane gehandelt.

Das Ergebnis des neuen Konzeptes war deutlich. Entgegen den Wettbewerben der Vorjahre wurde Musik verschiedener Richtungen geboten und der Wettbewerb verjüngt. Dieses stieß auf geteilte Meinung. Die Schlagerszene, allen voran Bernhard Brink, Nicole oder Michelle, fühlte sich durch diese Regeln von der Teilnahme ausgegrenzt und äußerte sich wochenlang kritisch zu Konzept und Teilnehmern in den Medien. Ralph Siegel nahm nicht beim Vorentscheid für Deutschland teil, sondern arbeitete als Produzent für Julie & Ludwig und ihren Beitrag für Malta.

Teilnehmer mit bleibendem Eindruck

Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre mit Guildo Horn und einem eigenen Auftritt war wieder Stefan Raab mit von der Partie. In seiner ProSieben-Sendung TV total startete er die Aktion SSDSGPS (Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star), eine Anspielung auf die Castingshow Deutschland sucht den Superstar. Der Sieger Max Mutzke qualifizierte sich nach seinem Sieg bei der Show durch den Einstieg seiner Single Can’t Wait Until Tonight auf Platz Eins der deutschen Charts. Schon vorher galt er als Favorit.

Im Vorfeld wurde innerhalb der Branche auch noch die Konkurrenz aus Popstars, die Boygroup Overground, hoch gehandelt. Viele Zuschauer rechneten dagegen mit einem Erfolg der Band MIA. Ihr rechneten sie mit dem für sie eher untypischen Song Hungriges Herz hohe Chancen aus.

Die ungewöhnlichsten Auftritte dieses Jahres hatten die Vertreter der elektronischen Klänge, Scooter sowie Westbam und Afrika Islam. Scooter unterstützten ihren Auftritt mit Jigga Jigga durch leichtbekleidete Tänzerinnen und ein Feuerwerk. Westbam und Afrika Islam präsentierten ihren Beitrag Dancing with the Rebels mit einer Polizisten-Showeinlage.

Mit Ausnahme von Tina Frank, die als einzige Newcomerin des Abends den Song Ich schenk Dir mein Herz zur Kino-Zeichentrickverfilmung von Derrick vorstellte und vorher lediglich als weibliche Stimme in den Liedern von Oli.P in Erscheinung trat, waren alle Teilnehmer bereits bekannt.

Ablauf

Die Zuschauer konnten per SMS oder telefonisch ihre Stimme abgeben. Für die erste Runde traten alle Kandidaten gegeneinander an. Daraus wurden zwei Sieger ermittelt, die erneut gegeneinander antreten mussten. Im Unterschied zum Vorjahr kamen diesmal nur zwei statt drei Teilnehmer ins Finale.

Teilnehmerfeld & Ergebnis

Startnr.InterpretLied
Musik (M) und Text (T)
Erste RundeZweite Runde
6MaxCan’t Wait Until Tonight
M/T: Stefan Raab
1.
(67 %)
1.
(92,05 %)
10ScooterJigga Jigga!
M/T: H. P. Baxxter, Rick J. Jordan, Jay Frog, Jens Thele
2.
(7 %)
2.
(7,95 %)
4OvergroundDer letzte Stern
M/T: Mike Michaels, M. M. Dollar, Mark Tabak & Deema
3.
1Patrick NuoUndone
M/T: David Jost, Dave Roth
2MIA.Hungriges Herz
M/T: Mieze Katz, Gunnar Spies
9WonderwallSilent Tears
M/T: Wonderwall
3Sabrina Setlur feat. Glashaus & FranziskaLiebe
M/T: Moses Pelham, Martin Haas & Sabrina Setlur
5Tina FrankIch schenk’ dir mein Herz
M/T: Jens Langbein, Robert Schulte-Hemming, Jörn Christof Heilbut & Jan Philip Kelber
7WestBam & Afrika IslamDancing with the Rebels
M/T: WestBam, Afrika Islam & Professor Klaus
8Laith Al-DeenHöher
M/T: Laith Al-Deen, Götz von Sydow, A.C. Boutsen

Bei der zweiten Televoting-Runde wurden 766.615 Stimmen per Telefon und 154.863 Stimmen per SMS abgegeben. Max Mutzke wurde mit klarem Vorsprung Sieger und vertrat Deutschland beim internationalen Finale in Istanbul, bei welchem er den achten Platz erreichte.

Finanzierung der Show

Der NDR refinanzierte die Veranstaltung durch das Televoting: Je Stimme wurde eine Gebühr in Höhe von 49 Cent erhoben.

Quoten

Sendung Zuschauer Marktanteil
Gesamt 14 bis 49 Jahre Gesamt 14 bis 49 Jahre
Germany 12 Points! 5,71 Mio. 18 % 28,4 %

Einzelnachweise

  1. Musikmarkt GmbH & Co. KG: Viva-Programm zum Eurovision Song Contest (Montag, 16. Februar 2004). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Musikmarkt. Archiviert vom Original am 17. Mai 2016; abgerufen am 17. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Thomas Lückerath: Top-Einschaltquote für "Germany 12 Points". In: dwdl.de. dwdl.de, 20. März 2004, abgerufen am 2. Mai 2022.
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