Geschichte der Philosophie in globaler Perspektive ist ein neuer Schwerpunkt in der Philosophiegeschichtsschreibung, der eine Dezentrierung und Pluralisierung der bisher auf Europa und Nordamerika eingeschränkten Erzählungen der Philosophiegeschichte anstrebt. Zwar kann an eine Tradition der Philosophiegeschichtsschreibung angeknüpft werden, die bereits seit der Spätantike (u. a. Clemens von Alexandria) eine Vielfalt an Quellen und Traditionen der Philosophie in verschiedenen Regionen der Welt beschreibt, allerdings hat eine einschneidende Wende in der europäischen Philosophiegeschichtsschreibung Ende des 18. Jahrhunderts zu einem bis heute vorherrschenden eurozentrischen Bild der Geschichte der Philosophie geführt. Abgesehen von einigen Vorläufern (u. a. Karl Jaspers Entwurf einer Achsenzeit) wird erst seit wenigen Jahren daran gearbeitet, diese eurozentrische Perspektive aufzubrechen und die Entwicklung philosophischer Traditionen in allen Regionen der Welt wieder in den Blick zu nehmen. In diesem Bemühen werden alte Einteilungen und Grenzziehungen durchbrochen und neue Methoden der Philosophiegeschichtsschreibung erprobt.

Bisherige Ansätze der Philosophiegeschichtsschreibung

Europäische Philosophiegeschichtsschreibung im Wandel

Unter dem Stichwort „Geschichte der Philosophie“ (siehe exemplarisch der Eintrag auf der deutschen Wikipedia-Seite) wird gewöhnlich die „europäische“ Geschichte der Philosophie von Thales bis zu den Philosophen der Gegenwart in Europa und Nordamerika verstanden. Diese Vorstellung ist ein Produkt der europäischen Philosophiegeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts. In der Spätantike ebenso wie in den Werken zur Philosophiegeschichte im 16. bis 18. Jahrhunderts war es durchaus üblich, ägyptische, arabische, chaldäische, chinesische, indische, japanische, persische, phönizische usw. Philosophien in die Philosophiegeschichtsschreibung einzubeziehen. Erst die an der Kantischen Philosophie orientierte akademische Philosophiegeschichtsschreibung schließt zunehmend alle außereuropäischen Philosophien aus. Gleichzeitig entstand jedoch in verschiedenen neu in Europa etablierten Disziplinen wie der Indologie, Sinologie, Arabistik, Judaistik, Japanologie eine Geschichtsschreibung der indischen, chinesischen, arabisch-islamischen, jüdischen, japanischen Philosophie. Diese beiden Stränge der Philosophiegeschichtsschreibung sind erst im 20. Jahrhundert in ersten Ansätzen einer globalen Philosophiegeschichtsschreibung wieder zusammengeführt worden, in der versucht wird, philosophische Traditionen aus allen geografischen Räumen miteinzubeziehen.

Philosophiegeschichtsschreibung in außereuropäischen Sprachen

In bisherigen Ansätzen einer globalen Philosophiegeschichte bleiben Traditionen der Philosophiegeschichtsschreibung in außereuropäischen Sprachen weitgehend unberücksichtigt. In einigen außereuropäischen Sprachen lassen sich jedoch Traditionen einer Philosophiegeschichtsschreibung bis in frühe Jahrhunderte zurückverfolgen. Sehr komplexe Geschichtsbilder ebenso wie komplexe Narrative von der Entwicklung philosophischen Denkens, eigene methodische Zugänge, Grundbegriffe oder auch Periodisierungen charakterisieren diese Traditionen. In der Konfrontation mit der europäischen Philosophie, insbesondere im Zuge der europäischen Expansion seit dem 15. Jahrhundert, begann in außereuropäischen Philosophietraditionen zudem ein Prozess der Auseinandersetzung mit den Erzählungen der europäischen Geschichte der Philosophie, ein Prozess, der in umgekehrter Weise nur wenig stattfand. Folgende Perioden lassen sich grob unterscheiden:

5. Jahrhundert v. u. Z. bis 14. Jahrhundert u. Z.

Zwischen dem 5. Jahrhundert v. u. Z. bis zum 14. Jahrhundert u. Z. lassen sich philosophiegeschichtliche Werke in den folgenden Sprachen finden: Altgriechisch, Arabisch, klassisches Chinesisch, Latein, Persisch, Sanskrit und Tibetisch. Auf Altgriechisch wird die Tradition der Philosophiegeschichtsschreibung zum Teil bereits bei Hippias von Elis (5. Jahrhundert v. u. Z.) angesetzt. Auch Platon und Aristoteles werden als philosophiehistorische Quellen oft berücksichtigt. Als erstes einschlägiges philosophiehistorisches Werk gilt allerdings zumeist Diogenes Laertius (ca. 3. Jahrhundert u. Z.) Doxographie Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Aber auch auf Chinesisch finden sich bereits in frühen Jahrhunderten Werke, die einen systematischen Überblick über Lehrmeinungen beinhalten. Dazu gehören: Unterm Himmel (Tianxia, 天下) im Zhuangzi (Zhuangzi, 庄子) (350 v. u. Z.–250 v. u. Z.), Kritik an zwölf Philosophen (Fei shi‘er zi, 非十二子) im Xunzi (Xunzi, 荀子) (475 v. u. Z.–221 v. u. Z.) und Prominente Lehre (Xianxue, 顯學) im Hanfeizi (Hanfeizi, 韩非子)(475 v. u. Z.–221 v. u. Z.). Auf Sanskrit kann die Philosophiegeschichtsschreibung im 6. Jahrhundert angesetzt werden, und zwar mit dem Werk भाविवेक – मध्यमकहृदयकारिका (Bhāviveka (500-578) / 490–570 oder 500–570): Madhyamakahṛdayakārikā, Verse über das Herz des Mittleren Weges). Auf Tibetisch lassen sich doxographische Werke wie པདྨཱ་ཀ་ར། རྙིང་མ། མན་ངག་ལྟ་བའི་ཕྲེང་བ། (Padmasambhava (Nyingma): Girlande der Ansichten: Eine Einweisung) oder རྣམ་པར་སྣང་མཛད། རྙིང་མ། ཐེག་པ་གཅོད་པའི་ཁོར་ལོ། (Vairocana (Nyingma): Ein Fahrzeug, um die zyklische Existenz zu trennen) ab dem 8. Jahrhundert nachweisen. Und auch in Korea, hier noch verfasst in klassischem Chinesisch, findet sich bereits mit 金大問, 高僧傳, 8세기 (Kim, Tae-mun: Biographien berühmter Mönche) im 8. Jahrhundert ein philosophiehistorisches Werk. Auf Arabisch beginnt die Philosophiegeschichtsschreibung mit al-Fārābī im 10. Jahrhundert und auf Persisch ebenfalls im 10. Jahrhundert mit Abū ʿAbd ar-Rahmān as-Sulamī und seiner Geschichte des Sufismus. Dagegen beginnt die Philosophiegeschichtsschreibung auf Latein erst Anfang des 15. Jahrhunderts.

15. bis 19. Jahrhundert

In Europa beginnt ab dem 15. Jahrhundert eine umfangreiche Produktion philosophiegeschichtlicher Werke in lateinischer Sprache. Zu den bekanntesten frühen Werken gehören (pseudo)Burleigh: De vitis et moribus philosophorum veterum (1472, ein Walter Burley zugeschriebenes Werk) oder Hermann von dem Busche (Buschius): Spicilegium philosophorum pene omnium quotquot per Graeciam Italiamque clari habiti sunt illustria dicta complectens (1507). Diese Tradition wird bis ins 18. Jahrhundert fortgesetzt und verschwindet dann im 19. Jahrhundert langsam. Dafür setzt im 17. Jahrhundert und insbesondere im 18. Jahrhundert das Schreiben von Philosophiegeschichten in den verschiedenen europäischen Nationalsprachen ein. Aber auch auf Chinesisch, Koreanisch, Persisch und Tibetisch lassen sich in jenen Jahrhunderten weitere philosophiegeschichtliche Werke finden, die ab dem 19. Jahrhundert zunehmend in Auseinandersetzung mit der europäischen Geschichte der Philosophie stattfinden. Auf Türkisch setzt die Philosophiegeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert ein, ebenso auf Japanisch, wo eine starke Rezeption der europäischen Philosophie zu verzeichnen ist, verbunden mit dem Beginn der Übersetzung einschlägiger philosophiegeschichtlicher Werke auf Deutsch, Englisch oder Französisch ins Japanische.

Ab dem 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert nimmt die Ausdifferenzierung der Sprachen, in denen Geschichten der Philosophie geschrieben werden, weiter zu. Diese geht zum Teil einher mit einer Tendenz zur Nationalisierung der Philosophie. So entstehen nicht nur Philosophiegeschichten auf Georgisch oder Armenisch, sondern nach dem Ende des Kolonialismus auch in Sprachen wie Indonesisch. Zudem entstehen nationale Philosophiegeschichtsschreibungen für eine ganze Reihe lateinamerikanischer Länder auf Spanisch oder Portugiesisch sowie auf Arabisch für verschiedene arabische Nationen. Aber nicht nur sprachlich ist eine weitere Ausdifferenzierung zu verzeichnen, sondern auch inhaltlich. Wurden in vorangegangenen Jahrhunderten oft Werke unter dem allgemeinen Titel „Geschichte der Philosophie“ veröffentlicht, finden wir im 20. Jahrhundert in allen Sprachen eine zunehmende regionale oder inhaltliche Spezialisierung. Neben „Geschichten der europäischen Philosophie“ entstehen Arbeiten mit anderen Schwerpunkten wie Geschichten der indischen, chinesischen, japanischen, arabisch-islamischen, jüdischen, buddhistischen, afrikanischen oder lateinamerikanischen Philosophie. Erzählt werden zunehmend aber auch Geschichten der analytischen Philosophie, der Ethik, der Phänomenologie, der Logik oder anderer Schulen oder Bereiche der Philosophie. Deutlich wird, dass sich in einzelnen Sprachen seit dem 20. Jahrhundert verschiedene philosophiegeschichtliche Perspektiven mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen herausgebildet haben.

Globale Geschichten der Philosophie in verschiedenen Sprachen

Versuche einer globalen Philosophiegeschichtsschreibung unter Titeln wie „Weltgeschichte der Philosophie“, „Global History of Philosophy“, „World Philosophy“, „World Philosophies“ oder „Histoire mondiale de la philosophie“ entstanden im 20. Jahrhundert nicht nur in europäischen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch, sondern auch auf Chinesisch, Japanisch, Koreanisch oder Türkisch. Auch die Philosophiegeschichtsschreibung auf Russisch gehört in der Forschung zu den vernachlässigten Feldern. Hier findet sich nicht nur ein umfangreicher Korpus zur Philosophiegeschichte im Allgemeinen und zu theoretisch-methodischen Fragen einer Philosophiegeschichte, sondern ebenso interessante Ansätze einer globalen Philosophiegeschichtsschreibung. Auf Chinesisch erschien die erste globale Philosophiegeschichte schon 1925, dann allerdings erst wieder in den 1990er Jahren. Auf Japanisch entstand ein erster globaler Ansatz bereits 1902. Hier entwickelte sich in den letzten ca. hundert Jahren allerdings ein fortgesetzter Diskurs zur Geschichte der Weltphilosophie, der seinen einstweiligen Höhepunkt in der mehrbändigen Weltgeschichte der Philosophie von Kunitake Ito et al. (2020) gefunden hat. Auf Koreanisch erschien ein erstes Werk zur Weltphilosophie 1964 und die türkische Philosophie begann sich mit diesem Thema 2008 zu beschäftigen.

Neue Ansatzpunkte einer Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive

Eine globale Philosophiegeschichtsschreibung kann nicht nur aus einer Perspektive und auf der Basis der Methoden und Begriffe einer einzigen philosophiehistorischen Tradition (der westlichen) erfolgen. Die Berücksichtigung philosophiegeschichtlicher Traditionen in außereuropäischen Regionen und Sprachen konfrontiert die Disziplin der Philosophiegeschichtsschreibung mit völlig neuen Fragen, die Zugänge und Methoden grundsätzlich in Frage stellen und dementsprechend in die methodischen Debatten einbezogen werden müssen. Ein zentrales methodisches wie inhaltliches Problem jeder Philosophiegeschichtsschreibung ist der je vorausgesetzte Philosophiebegriff, mit dem an eine Fülle vorliegenden Materials aus vergangenen Jahrhunderten herangetreten wird und auf dessen Basis ein Selektionsprozess erfolgt. Erweitert man den Untersuchungsraum über Europa hinaus, müssen nicht nur andere Bezeichnungen für philosophierende Praktiken und Theorien berücksichtigt werden als der griechischstämmige Begriff Philosophie, sondern auch andere Ausdrucksformen, ebenso wie andere Formen der Übertragung und Systematisierung philosophischen Wissens durch die Jahrhunderte. Eine Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive steht damit vor einer Reihe von Herausforderungen, die über die Aneignung sprachlicher Kompetenzen, die Auseinandersetzung mit anderen Periodisierungssystemen oder das Aufgeben des Narrativs vom einen und einzigen Ursprung der Philosophie im alten Griechenland weit hinausgehen.

Methodische Herausforderungen

Methodisch steht eine Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive vor einigen zentralen Herausforderungen:

Eine Auseinandersetzung mit der tief verwurzelten Hegemoniestruktur einer bestimmten, heute vorherrschenden Vorstellung von Philosophiegeschichte und den Einschreibungen von Eurozentrismus, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in ihre Struktur ist die Vorbedingung für eine globale Philosophiegeschichtsschreibung. Trotz wachsender Kritik kommt Philosophiegeschichtsschreibung bisher weitgehend ohne eine Reflexion auf das Verhältnis der Philosophie zur europäischen Expansion und deren Auswirkungen aus. Eine kritische wissenschaftstheoretische Selbstreflexion der Philosophie auf diese Teile ihrer Geschichte sowie auf die Wirkungsweisen von Wissen(schaften) im Kontext globaler Macht-, Herrschafts- und Gewaltverhältnisse ist allerdings unabdingbarer Bestandteil einer neuen Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive. In diesem Zusammenhang ist eine Öffnung der Disziplin der Philosophiegeschichtsschreibung für die Kritik und die Methoden der de- und postkolonialen Theorien sowie die feministische Kritik unabdingbar.

Methodisch bietet sich für eine Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive ein Ansatz an, der in der neueren Richtung der Globalgeschichte bereits seit einiger Zeit praktiziert wird, nämlich die verflechtungsgeschichtliche Perspektive (vgl. histoire croisée und entangled histories). Ein verflechtungsgeschichtlicher Ansatz versteht Philosophiegeschichte als einen Prozess des Austauschs von Gedanken und Konzepten über die Grenzen von Regionen, Sprachen, Kulturen und Religionen hinweg – ein Prozess, der im Prinzip nicht abgeschlossen werden kann. Verflechtungsgeschichte bedeutet, die Beziehungen und den Austausch zwischen verschiedenen Traditionen deutlich zu machen und ist damit eine Perspektive, in der Übersetzungs- und Rezeptionsprozesse im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

Eine der größten Herausforderungen für die in der europäischen Tradition rein textbasierte Disziplin der Philosophiegeschichte stellt die Frage nach dem Umgang mit nicht textbasierten Praktiken des Philosophierens und mit dem philosophischen Erbe in Gemeinschaften mit vorrangig oraler Traditionsvermittlung dar. Auch hier werden neue Wege gegangen werden müssen. (siehe dazu u. a. das Konzept der philosophischen Feldforschung)

Weiterführende Literatur

Theoretische Überlegungen

Elberfeld, Rolf (Hrsg.): Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2017.

Elberfeld, Rolf: Philosophieren in einer globalisierten Welt. Wege zu einer transformativen Phänomenologie. Freiburg i. Br.: Alber Verlag 2017.

Yousefi, Hamid Reza; Kimmerle, Heinz (Hg.): Philosophie und Philosophiegeschichtsschreibung in einer veränderten Welt. Theorien – Probleme – Perspektiven. Nordhausen: Bautz 2011.

Zur Kritik des Eurozentrismus der Philosophiegeschichtsschreibung

Schneider, Johannes Ulrich: Die Vergangenheit des Geistes: eine Archäologie der Philosophiegeschichte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990.

Bernal, Martin: Black Athena: The Afroasiatic roots of classical civilization. New Brunswick, NJ: Rutgers University Press 1987.

Wimmer, Franz Martin: Interkulturelle Philosophie. Geschichte und Theorie. Wien: Passagen 1990.

Park, Peter K.J.: Africa, Asia, and the history of philosophy: racism in the formation of the philosophical canon, 1780–1830. Albany: State University of New York Press 2013.

Ansätze einer Weltgeschichte der Philosophie auf Deutsch

Wundt, Wilhelm (Hrsg.): Allgemeine Geschichte der Philosophie. Zweite vermehrte Aufl. 1923. In: Die Kultur der Gegenwart. Ihre Entwicklung und ihre Ziele, Teil I Abteilung V. Hg. von Paul Hinneberg. Berlin/Leipzig: Teubner 1909, 1913, 1923.

Kafka, Gustav (Hrsg.): Geschichte der Philosophie in Einzeldarstellungen. München: Ernst Reinhardt 1921-1933.

Dempf, Alois: Selbstkritik der Philosophie und vergleichende Philosophiegeschichte im Umriß. Wien: Herder 1947.

Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Kohlhammer, Stuttgart 1950.

Jaspers, Karl: Die großen Philosophen. München: Piper 1957.

Autorenkollektiv (Hrsg.): Geschichte der Philosophie. 5 Bände. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1959-1963.

Schilling, Kurt: Weltgeschichte der Philosophie. Berlin: Duncker & Humblot 1964, 2019.

Eichler, Klaus Dieter / Moritz, Ralf (Hrsg.): Wie und warum entstand Philosophie in verschiedenen Regionen der Erde? Berlin: Dietz 1988.

Mall, Ram Adhar; Hülsmann, Heinz: Die drei Geburtsorte der Philosophie: China, Indien, Europa. Bonn: Bouvier 1989.

Sandvoss, Ernst: Geschichte der Philosophie. 2 Bände. München: Dtv 1989.

Smart, Ninian: Weltgeschichte des Denkens. Die geistigen Traditionen der Menschheit. Übers. Nikolaus de Palézieux. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002, 2009.

Wilczek, Gerhar: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Norderstedt: Books on Demand 2004.

Holenstein, Elmar: Philosophie-Atlas. Orte und Wege des Denkens. Zürich: Ammann-Verlag 2004.

  • Datenbank des Reinhart-Koselleck-Projekts „Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive“ zu philosophiehistorischen Werken in verschiedenen Sprachen der Welt.

Einzelnachweise

  1. Clemens von Alexandrien: Teppiche: Wissenschaftliche Darlegungen entsprechend der wahren Philosophie (Stromateis). Aus dem Griechischen übersetzt von Otto Stählin. (Bibliothek der Kirchenväter, 2. Reihe, Band 17, 19, 20) München: Kösel u. Pustet 1936–1938. Andere Autoren der Spätantike, die von Philosophie bei einer Vielzahl von Völkern sprechen sind Jamblichus (vgl. De mysteriis Aegyptiorum, Chaldaeorum, Assyriorum, cum aliis platonicorum philosophorum opusculis. Venetiis 1497), Porphyrios oder Eunapios von Sardes. Viele weitere Beispiele lassen sich durch die Jahrhunderte anführen, wie Otto Heurnius: Barbaricae philosophiae antiquitatum libri duo: I Chaldaicus, II Indicus. Opus historicum et philosophicum. Leiden: Christophorus Raphelengius 1600 ; Johannes Geradus Vossius: De philosophorum sectis. Hagae Comitis: Adrianus Vlacq 1658; Hermann Conring: De antiquitatibus academicis. Helmstedt: Henningi Mulleri 1651; Gottlieb Stolle: Kurtze Anleitung zur Historie der Gelahrheit, anderer Theil, darinn von der Historia Litteraria der Philosophie überhaupt und der Instrumental- und Theoretischen Philosophie insonderheit gehandelt wird. Halle: Verlegung der Neuen Buchhandlung 1718; oder Nikolaus Heronymus Gundling: Historia philosophiae moralis. Halae Magdeburgicae: Renger 1706.
  2. Als zentrale Werke, in denen sich der Bruch mit allen Vorläufern griechischer Philosophie und das Postulat vom Ursprung der Philosophie im alten Griechenland in voller Ausprägung manifestieren, gelten Dietrich Tiedemanns (1748–1803) Der Geist der spekulativen Philosophie (1791–1797) und die Geschichte der Philosophie (1798–1819) von Wilhelm Gottlieb Tennemann (1761–1819).
  3. Ulrich Johannes Schneider: Philosophie und Universität. Historisierung der Vernunft im 19. Jahrhundert. Hamburg: Felix Meiner Verlag 1999.
  4. Siehe dazu ausführlicher der Band: Rolf Elberfeld: Philosophiegeschichtsschreibung in globaler Perspektive. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2017. Beispiele wären u. a.: Friedrich Schlegel: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Ein Beitrag zur Begründung der Alterthumskunde. Heidelberg 1808; Karl Windischmann: Die Philosophie im Fortgang der Weltgeschichte. Erster Theil: Die Grundlagen der Philosophie im Morgenland. Bd. 1, China; Bd. 2, Indien, Bonn 1829-1834; Deussen, Paul: Allgemeine Geschichte der Philosophie, mit besonderer Berücksichtigung der Religionen. Bd. 1 Allgemeine Einleitung und Philosophie des Veda bis auf die Upanishad’s; Bd. 2 Die Philosophie der Upanishad's; Bd. 3 Die nachvedische Philosophie der Inder. Nebst einem Anhang über die Philosophie der Chinesen und Japaner. Leipzig: Brockhaus 1894 – 1917.
  5. Beispielhaft seien hier für den deutschen Sprachraum genannt: Wundt, Wilhelm (Hrsg.): Allgemeine Geschichte der Philosophie. Berlin/Leipzig: Teubner 1909; Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Kohlhammer, Stuttgart 1950; Karl Jaspers: Vom Ursprung und Ziel der Geschichte. München: Piper 1949 und Jaspers: „Die Achsenzeit der Weltgeschichte“. Der Monat 6 (1949), S. 3–9; Eichler, Klaus Dieter / Moritz, Ralf (Hrsg.): Wie und warum entstand Philosophie in verschiedenen Regionen der Erde? Berlin: Dietz 1988; Mall, Ram Adhar; Hülsmann, Heinz: Die drei Geburtsorte der Philosophie: China, Indien, Europa. Bonn: Bouvier 1989; Holenstein, Elmar: Philosophie-Atlas. Orte und Wege des Denkens. Zürich: Ammann-Verlag 2004. In anglophonen Raum kann verwiesen werden auf Plott, John C.: Global History of Philosophy. 5 Bände. Delhi: Motilal Banarsidass 1963-1989; Solomon, Robert C. and Higgins, Kathleen Marie (Hrsg.): World Philosophy: A Text with Readings. New York: McGraw-Hill 1995 oder Smart, Ninian: World philosophies. London: Routledge 1999.
  6. Klaus Döring: Historia Philosophia. Grundzüge der antiken Philosophiegeschichtsschreibung. Sonderdruck der Stiftung „Humanismus Heute“ des Landes Baden-Württemberg, Freiburg i. B./Würzburg 1987.
  7. Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Buch I–X. Aus dem Griechischen übersetzt von Otto Apelt. Zwei Bände (Philosophische Bibliothek. Bd. 53/54). Meiner, Leipzig 1921.
  8. Vgl. 柴文華: 中國哲學史學史. 北京: 人民出版社, 2018/Chai, Wenhua: Geschichte der chinesischen Philosophiegeschichtsschreibung. Peking: People’s Publishing House, 2018, S. 20–23.
  9. Vgl. Bouthillette, Karl-Stéphan: Dialogue and Doxography in Indian Philosophy: Points of View in Buddhist, Jaina, and Advaita Vedānta Traditions. London / New York: Routledge 2020.
  10. Albion M. Butters: Illuminating the Goal: rDzogs chen and Doxography in 14th-century Tibet. Finnish Oriental Society: 2018, S. 221–223.
  11. Einen Überblick über philosophiegeschichtliche Werke in den genannten Sprachen finden sie in der Datenbank des Reinhart-Koselleck-Projekts „Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive“
  12. Beispielhaft sei hier verwiesen auf das Buch des britischen Religionswissenschaftlers Ninian Smart (1927-2001) unter dem Titel: World philosophies. London: Routledge 1999 (dt.: Smart, Ninian: Weltgeschichte des Denkens. Die geistigen Traditionen der Menschheit. Übers. Nikolaus de Palézieux. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002) oder Garfield, Jay L. / Edelglass, William (Hrsg.): The Oxford Handbook of World Philosophy. Oxford: Oxford University Press 2011. Für die englische Sprache sei an dieser Stelle insbesondere auf das digitale Projekt von Peter Adamson (LMU München) verwiesen, der in hunderten von Podcasts unter dem Titel „[History of Philosophy without any gaps]“ seit 2010 fortlaufend neue Felder der Philosophiegeschichte aufarbeitet.
  13. Besonders hervorzuheben ist hier die Encyclopédie philosophique universelle. Publié sous la dir. d'André Jacob, UNESCO, 4 vol., Paris: Presses Universitaires de France, 1989-1998
  14. In italienischer Sprache liegen derzeit sechs global orientierte Philosophiegeschichten vor. Unter diesen Publikationen ist vor allem der Beitrag von Virgilio Melchiorre (Hg.) Filosofie nel mondo (Milano 2014) hervorzuheben.
  15. Siehe hier insbesondere die folgende mehrbändige Geschichte der Philosophie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR: Академия Наук СССР, Ин-т Филос.; под ред. М.А. Дынник, М.Т. Иовчук, Б.М. Кедров и др.: История философии: В 6 томах. Москва, 1957-1965 (Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Dynnik, M.A., et al. (Hg.): Geschichte der Philosophie in 6 Bänden, Moskau 1957-1965). Dieses Werk wurde durch Übersetzungen ins Deutsche (1960-1967), Chinesische (1961-1962), Spanische (1960) und Koreanische (2012) weit verbreitet.
  16. 胡適: 五十年來之世界哲學史. 上海:世界圖書館. [Hu Shi: Die Geschichte der Weltphilosophie der vergangenen fünfzig Jahre. Shanghai: Shijie Tushuguan 1925.]
  17. 法貴慶次郎『世界思想之過去及将来』、東京、東洋社. [HŌKI Keijirō: Vergangenheit und Zukunft des welt[weiten] Denkens. Tokyo: Tōyōsha 1902.]
  18. 伊藤邦武・山内志郎・中島隆博・納富信留 『世界哲学史』9巻、東京、筑摩書房. [ITŌ Kunitake / YAMAUCHI Shirō / NAKAJIMA Takahiro / NŌTOMI Noburu: Weltgeschichte der Philosophie. 9 Bde. Tokyo: Chikuma Shobō, 2020.]
  19. 金鉉奇, 『世界 哲學思想』, 서울: 以文社, 1964. [KIM, Hyeon-ki: Das philosophische Denken der Welt, Sŏul: Imunsa 1964.]
  20. Halilov, S.: Doğu’dan Batı’ya Felsefe Köprüsü. İstanbul 2008. [Die philosophische Brücke vom Orient zum Okzident, Istanbul 2008.]
  21. Kai Kresse: Philosophising in Mombasa: Knowledge, Islam, and intellectual practice on the Swahili coast. Edinburgh: Edinburgh University Press for the International African Institute 2007.
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