Diverse Mitglieder linksextremistischer Terrororganisationen in der Bundesrepublik Deutschland starben bei Schusswechseln mit der Polizei, Sprengstoffanschlägen, Hungerstreiks oder durch Suizid. Die Mehrzahl der Personen gehörte der Rote Armee Fraktion (RAF) an. Weitere Personen waren Mitglieder der Revolutionären Zellen, der Bewegung 2. Juni oder des Zentralrats der umherschweifenden Haschrebellen.

Die Liste führt Personen, die zum Zeitpunkt ihres Todes aktive Mitglieder dieser Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland waren. Es sind auch Personen aufgeführt, bei denen eine Mitgliedschaft nur vermutet wird.

Datum Ort Name Organisation Ereignis
15. Juli 1971 Hamburg Petra Schelm Rote Armee Fraktion Erschossen bei Festnahmeversuch
4. Dezember 1971 West-Berlin Georg von Rauch Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen Erschossen bei Festnahmeversuch
2. März 1972 Augsburg Thomas Weisbecker Bewegung 2. Juni Erschossen bei Festnahmeversuch
9. November 1974 Wittlich Holger Meins Rote Armee Fraktion Gestorben an den Folgen eines Hungerstreiks im Gefängnis
25. April 1975 Stockholm Ulrich Wessel Rote Armee Fraktion Getötet durch eine versehentlich explodierte Sprengladung im Zuge der Geiselnahme von Stockholm
5. Mai 1975 Stuttgart-Stammheim Siegfried Hausner Rote Armee Fraktion Gestorben im Gefängnis-Lazarett an den Folgen von Verletzungen bei der Geiselnahme von Stockholm
9. Mai 1975 Köln Werner Sauber Bewegung 2. Juni Erschossen bei Polizeikontrolle
29. Juni 1975 West-Berlin Katharina Hammerschmidt Rote Armee Fraktion Gestorben an den Folgen einer im Gefängnis unzureichend behandelten Krebserkrankung
4. Juli 1976 Entebbe Brigitte Kuhlmann Revolutionäre Zellen Erschossen bei einer bewaffneten Geiselbefreiung (Operation Entebbe)
4. Juli 1976 Entebbe Wilfried Böse Revolutionäre Zellen Erschossen bei einer bewaffneten Geiselbefreiung (Operation Entebbe)
9. Mai 1976 Stuttgart-Stammheim Ulrike Meinhof Rote Armee Fraktion Suizid im Gefängnis
18. Oktober 1977 Stuttgart-Stammheim Jan-Carl Raspe Rote Armee Fraktion Suizid im Gefängnis (Todesnacht von Stammheim)
18. Oktober 1977 Stuttgart-Stammheim Gudrun Ensslin Rote Armee Fraktion Suizid im Gefängnis (Todesnacht von Stammheim)
18. Oktober 1977 Stuttgart-Stammheim Andreas Baader Rote Armee Fraktion Suizid im Gefängnis (Todesnacht von Stammheim)
12. November 1977 München Ingrid Schubert Rote Armee Fraktion Suizid im Gefängnis
6. September 1978 Düsseldorf Willy Peter Stoll Rote Armee Fraktion Erschossen bei Festnahmeversuch
8. Oktober 1978 Dortmund Michael Knoll Rote Armee Fraktion Erschossen bei Festnahmeversuch
4. Mai 1979 Nürnberg Elisabeth von Dyck mutmaßlich Rote Armee Fraktion Erschossen bei Festnahmeversuch
25. Juli 1980 Bietigheim-Bissingen Juliane Plambeck Rote Armee Fraktion Gestorben bei Verkehrsunfall
25. Juli 1980 Bietigheim-Bissingen Wolfgang Beer Rote Armee Fraktion Gestorben bei Verkehrsunfall
16. April 1981 Hamburg Sigurd Debus mutmaßlich Rote Armee Fraktion Gestorben nach Hungerstreik und Zwangsernährung im Gefängnis
1982 Ingrid (Ina) Siepmann Bewegung 2. Juni Mutmaßlich im Libanon-Krieg gestorben
Dezember 1987 Gerd Albartus Revolutionäre Zellen Im Libanon von der Carlos-Gruppe exekutiert
27. Juni 1993 Lübeck Wolfgang Grams Rote Armee Fraktion Suizid (siehe GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen)

Durch vorzeitig explodierte Bomben kamen darüber hinaus folgende Personen ums Leben, die – soweit bekannt – keiner Terrorgruppe angehörten, jedoch ihre Anschläge in den Kontext des RAF-Terrors stellten.

Datum Ort Name Ereignis
20. Januar 1985 Stuttgart Johannes Thimme Getötet durch eine vorzeitig explodierte Bombe bei der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt
2. Juni 1985 Hannover Jürgen Pemöller Getötet durch eine vorzeitig explodierte Bombe bei der Messe AG Hannover

Auch nachdem sich die RAF 1998 aufgelöst hatte, sind ehemalige Mitglieder, die sich weiterhin im Untergrund befanden, gestorben:

Datum Ort Name Ereignis
15. September 1999 Wien Horst Ludwig Meyer Erschossen bei Festnahmeversuch

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Petra Terhoeven: Die Rote Armee Fraktion : eine Geschichte terroristischer Gewalt. C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71235-7.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.