Gesundheit-Kraft-Schönheit
Beschreibung Naturheilkunde, Lebensreformbewegung
Sprache Deutsch
Verlag Curt Tränkner, ab 1938 Der Westfale
Hauptsitz Halle (Saale), Münster
Einstellung 1942 verboten
Erscheinungsweise 1× wöchentlich (Sonntag)
Verkaufte Auflage 17300 (1939) Exemplare
Chefredakteur Curt Tränkner, ab 1939 Gertrud Kettler
Herausgeber Curt Tränkner, ab 1939 Gertrud Kettler
ZDB 519215-8

Gesundheit, Kraft, Schönheit; 1938 Ratgeber für Gesunde und Kranke; von 1927 bis 1937 „Der Hausarzt“ will der seelisch und körperlich leidenden Menschheit helfen war eine Lebensreformer- und naturheilkundliche Wochenzeitschrift, die von 1927 bis zu ihrem Verbot 1942 in Halle und Münster erschienen ist. Herausgeber Curt Tränkner ist 1938 von der Reichspressekammer aus politischen Gründen zum Verkauf der Zeitschrift gezwungen wurde.

Ziel der Zeitschrift und Erscheinungsweise

Erklärtes Ziel der Zeitschrift war die Verhütung von Krankheiten und Seuchen durch breite Aufklärung und Erziehung. Vor allem wurden dabei die Lehren der Naturheilkunde berücksichtigt. Die Artikel stammten in erster Linie von ausübenden Heilpraktikern.

Außerdem wurden regelmäßig Zeitungsromane gedruckt, unter anderem von Sidonie Judeich-Mierswa.

Gesundheit, Kraft, Schönheit erschien jeden Sonntag mit einer Auflage von 17300 Exemplaren und kostete zuletzt eine Reichsmark. Die Zeitschrift bestand aus 16 Seiten im Format 23 × 31,5 cm.

Verkauf und Verbot

Nach Aussagen des Pressereferenten Wilhelm Ohlenbusch war Tränkner aus politischen Gründen 1938 zum Verkauf der Zeitschrift gezwungen worden. Das bewog den Käufer und neuen Herausgeber, „Der Westfale“, Verlag und Druckerei, neben dem offiziellen Kaufvertrag einen Arbeitsvertrag zu machen, um Tränkner indirekt die Zeitschrift und deren Einnahmen zu überlassen. Als Tränkner einige Monate später von der Gestapo in Halle verhaftet wurde, fand man bei einer Hausdurchsuchung diesen Arbeitsvertrag. Die Reichspressekammer drohte mit allen möglichen persönlichen und finanziellen Strafen gegen die Firma, deswegen übernahm die Prokuristin Gertrud Kettler (auch Kettler-Robben) als Einzelperson die Zeitschrift. Nachdem Gertrud Kettler in Halle gewesen war, um mit dem verhafteten Tränkner zu sprechen, wurde der Kauf der Zeitschrift nicht genehmigt und dem Hüthig-Verlag in Heidelberg zugesagt. Gertrud Kettler galt nun auch als verdächtig und an „dieser volksfeindlichen Verschwörung“ beteiligt. Infolge der Kriegsverhältnisse war es möglich, die Zeitschrift durch einen endlosen, immer wieder protestierenden Briefwechsel zu halten, bis sie 1942 verboten wurde.

Nach 1945 sollte Gesundheit, Kraft, Schönheit wieder erscheinen, doch die Lizenzvergabe durch die britische Militärverwaltung verzögerte sich, bis Der Westfale im Dezember 1948 schließlich aufgelöst wurde. Curt Tränkner war inzwischen verstorben.

Wolfgang Marken Verlag

1950 erwarb der Wolfgang Marken Verlag in Hamburg-Poppenbüttel die Rechte an der Zeitschrift. Wolfgang Marken war das Pseudonym von Fritz Mardicke, der nach dem Ersten Weltkrieg der meistgelesene Zeitungsschriftsteller der deutschen Presse war. Er baute nach 1945 den Wolfgang Marken Verlag auf, in welchem er die Zeitschrift unter ihrem neuen Namen, Der Hausarzt. Ratgeber und Freund der Familie, herausgab. Sie erschien von 1950 bis 1953 vierzehntägig, donnerstags. Mardicke veröffentlichte unter seinem Pseudonym auch eigene Zeitungsromane in dem Blatt.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Lizenz Nr. 25 Gesundheit, Kraft und Schönheit (Landesarchiv NRW, Bestand NW 0011).
  2. Die Romanfabriken. In: DIE ZEIT Nr. 39/1966.
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