Gewürz-Kälberkropf | ||||||||||||
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Gewürz-Kälberkropf (Chaerophyllum aromaticum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chaerophyllum aromaticum | ||||||||||||
L. |
Der Gewürz-Kälberkropf (Chaerophyllum aromaticum), auch Aromatischer Kälberkropf oder Duft-Kälberkropf genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt in Mittel-, Südost- und Osteuropa vor.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Laubblatt
Der Gewürz-Kälberkropf ist eine würzig riechende und ausdauernde, krautige Pflanze. Sie ist kräftig, erreicht Wuchshöhen von bis zu 2 Meter und besitzt eine lange, kriechende Wurzel. Die aufrechten, verzweigten Stängel sind mit weißen, rückwärts gerichteten Trichomen borstig behaart.
Die wechselständigen Laubblätter besitzen einen Blattstiel und eine Blattscheide. Die Blattspreiten sind üblicherweise zweifach gefiedert. Die 4 bis 10 Zentimeter langen Blättchen sind lanzettlich bis eiförmig und neben dem keilförmig verschmälertem Spreitengrund kahl oder schwach flaumig und weiß behaart. Das obere Ende der Blättchen ist spitz und bei den oberen Blättchen üblicherweise lang zugespitzt. Der Rand der Blättchen ist grob gesägt. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die Blüten stehen in mehrblütigen doldigen Teilblütenständen zusammen; die zurückgekrümmten Hüllblättchen sind bewimpert. Die Blütenstiele laufen strahlig auseinander und verdicken kaum bei Fruchtbildung.
Die mit Ausnahme des Gynoeceums fünfzähligen Blüten sind unscheinbar und besitzen keine Kelchblätter. Die fünf freien, weißen Kronblätter sind ausgerandet, zurückgebogen und nicht bewimpert. Es ist nur ein Kreis mit fünf freien Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Zwei Griffel sitzen auf dem flach konischen Griffelpolster.
Die auf gekrümmten Fruchtstielen sitzenden Früchte sind bei einer Länge von 8 bis 15 Millimeter schmal eiförmig-länglich und seitlich leicht zusammengedrückt. Sie besitzen breite und rundliche, mit je einem Ölstriemen versehene Rippen.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.
Vorkommen
Der Gewürz-Kälberkropf ist in Mitteleuropa, im nördlichen Italien, auf der Balkanhalbinsel, im östlichen Europa, in der Türkei und in Georgien verbreitet. In Norwegen und in Schweden ist die Art ein Neophyt. Der Gewürz-Kälberkropf besiedelt feuchte Habitate wie Bachauen, Ufergehölze oder schattig-feuchte Wälder. Er ist eine Charakterart des Chaerophylletum aromatici aus dem Verband des Aegopodion.
In Österreich kommt der Gewürz-Kälberkropf in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Wien und Oberösterreich zerstreut bis selten vor; in der Steiermark und Salzburg nur unbeständig.
Taxonomie
Chaerophyllum aromaticum wurde 1753 von Carl Linné in Species Plantarum, Band 1, Seite 259, erstveröffentlicht. Ein Synonym für Chaerophyllum aromaticum L. ist Chaerophyllum euboeumHalácsy.
Trivialnamen
Für den Gewürz-Kälberkropf bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Wilde Engelwurz und Mattenkörfel.
Quellen
Literatur
- John Francis Michael Cannon: Chaerophyllum. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 324–325 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Chaerophyllum und Chaerophyllum aromaticum – aus dem unveränderten Nachdruck von 2010 (ISBN 978-0-521-15367-6)).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 837–838.
- ↑ She Menglan, Mark F. Watson: Chaerophyllum. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 25 (englisch, online).
- ↑ Chaerophyllum aromaticum, Chromosomenzahl bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- 1 2 Chaerophyllum aromaticum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. Mai 2018.
- 1 2 Ralf Hand: Apiaceae, Details for: Chaerophyllum aromaticum. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Januar 2011, abgerufen am 17. Mai 2018 (englisch).
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 701.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. 1. Auflage. Band 1. Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 259 (online).
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 88. (online).
Weblinks
- Gewürz-Kälberkropf. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Gewürz-Kälberkropf. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Duft-Kälberkropf. Chaerophyllum aromaticum. Universität Wien, abgerufen am 21. Dezember 2011 (Bilder von Habitus, Blatt und Blütenstand).
- Chaerophyllum aromaticum. In: BioLib.cz. Abgerufen am 21. Dezember 2011 (englisch, Bildergalerie).