Giovanni Lurati (* 22. Oktober 1858 in Lugano; † 2. Februar 1918 ebenda) war ein Schweizer Jurist und Politiker (Konservative).

Leben

Familie

Giovanni Lurati war der Sohn des Rechtsanwalts Bernardino Lurati und dessen Ehefrau Lucrezia (geb. Polar).

Er war mit Giuseppina (geb. Scappa) verheiratet.

Werdegang

Giovanni Lurati besuchte das Gymnasium in Mailand und das Kollegium St. Michael in Freiburg.

Nach Beendigung der Schule immatrikulierte er sich an der Universität Genf zu einem Studium der Rechtswissenschaften und promovierte 1882 zum Dr. jur.

Seit 1883 war er als Anwalt und Notar in Lugano tätig.

Von 1899 bis 1900 war er auch Richter am Kassationsgerichtshof und Schulinspektor.

1909 kam er in den Verwaltungsrat der Lugano-Tesserete-Bahn

Er war 1914 im Verwaltungsrat der Credito Ticinese vertreten und wurde in den Bankrott der Bank hineingezogen, an dem er jedoch unschuldig beteiligt war.

Politisches Wirken

Giovanni Lurati sass von 1892 bis 1900 im Gemeinderat von Lugano und war von 1885 bis 1914 im Tessiner Grossrat, dem er 1887 und 1906 als Präsident vorsass.

Von 5. Dezember 1892 bis zum 1. Februar 1893 war er im Ständerat und vom 4. Dezember 1899 bis zum 6. Dezember 1908, als Nachfolger von Demetrio Camuzzi, und vom 4. Dezember 1911 bis zum 1. März 1914 war er Nationalrat; 1891 gehörte er dem Verfassungsrat des Kantons Tessin an.

Während des Prozesses, der dem Tessiner Putsch folgte, wurde Giovanni Lurati als Zeuge vernommen, weil er während des Putsches gefangen genommen worden war.

1913 stimmte er im Nationalrat für den Gotthardvertrag.

Er beendete 1914 seine politische Laufbahn, nachdem er, nachweislich unschuldig, in den Bankrott der Credito Ticinese hineingezogen worden war; seine Partei hatte ihm hierbei auch ihr Vertrauen ausgesprochen.

Mitgliedschaften

Giovanni Lurati war Vizepräsident der tessinischen Sektion der Dante-Alighieri-Gesellschaft in Bellinzona, Präsident der Sektion war der Schriftsteller Francesco Chiesa. Die Gesellschaft setzte sich dafür ein, dass im Kanton Tessin die italienische Tradition bewahrt wird und die italienische Sprache in öffentlichen Ämtern und Bundesämtern sowie bei öffentlichen Beschriftungen verwendet wird.

Literatur

  • Giovanni Lurati. In: Neue Zürcher Zeitung vom 6. Februar 1918. S. 3 (Digitalisat).
  • Giovanni Lurati. In: Il San Bernardino vom 9. Februar 1918. S. 2 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Rivista tecnica dell'elettricità pubblicazione settimanale illustrata. Tip. Stucchi Ceretto e C., 1909 (google.com [abgerufen am 8. Mai 2023]).
  2. Der Bund 12. Januar 1914 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 9. Mai 2023.
  3. Presidenti GC dal 1900 a oggi. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  4. Zuger Volksblatt 19. November 1892 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  5. La Gruyère 30. August 1899 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  6. Zürcherische Freitagszeitung 3. November 1911 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  7. Die Ostschweiz 3. Juli 1891 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  8. Der Bund 7. Juli 1891 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  9. Bieler Tagblatt 5. April 1913 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  10. Neue Zürcher Nachrichten 29. März 1913 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  11. Graubündner General-Anzeiger 21. Februar 1914 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 9. Mai 2023.
  12. Neue Zürcher Zeitung 28. September 1909 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  13. Bollettino storico della Svizzera Italiana. C. Colombi, 1904 (google.com [abgerufen am 9. Mai 2023]).
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