Giovanni Battista a Prato (* 29. Oktober 1812 in Trient; † 13. Juni 1883 ebenda) war ein österreichischer Theologe und Politiker. Er gehörte der italienischsprachigen Minderheit in der Habsburgermonarchie an und setzte sich für die administrative Loslösung des Trentino vom Kronland Tirol ein.

Leben

Prato entstammte einer alten lombardischen Adelsfamilie, die seit dem 16. Jahrhundert die Burgherrn von Segonzano im Cembratal waren.

Er studierte von 1829 bis 1833 Theologie an den Priesterseminaren in Trient und Brixen. 1833 erfolgte die Priesterweihe. Danach setzte er seine Theologiestudien an der Universität Wien fort, an der 1842 auch promoviert wurde. Er war zunächst Kaplan in Wien, dann Religionslehrer und schließlich Professor am Konvikt in Rovereto, bis er 1849 seines Amtes enthoben wurde. Danach arbeitete er als Hauslehrer in Südtirol.

1848 begann Prato als Journalist zu wirken, zunächst beim Bothen von und für Tirol und Vorarlberg. 1850 gründete er die Zeitung Il Giornale del Trentino, die 14 Monate erschien, und 1868 Il Trentino, bei dem er bis 1869 als Chefredakteur und erneut ab 1876 tätig war. Er veröffentlichte zahlreiche politische, historische und pädagogische Artikel. Politisch trat er für die Italianisierung des Trentino und die Abtrennung der Bezirke Trient und Rovereto von Tirol ein. 1872 gründete er mit anderen die Società nazionale liberale.

Vom 23. Mai 1848 bis 11. Dezember 1848 war er für den Wahlkreis Tirol in Rovereto Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung in der Fraktion Deutscher Hof.

1848/49 war er auch Mitglied des Reichstags des Kaisertums Österreich in Wien und Kremsier, 1870–1875 Abgeordneter des Tiroler Landtags sowie 1873–1875 Mitglied im Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrats.

Literatur

Commons: Giovanni Battista a Prato – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Michele Toss: Giovanni a Prato. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
  2. La storia di Segonzano. In: comune.segonzano.tn.it. Gemeinde Segonzano, 3. April 2014, abgerufen am 20. Februar 2021 (italienisch).
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