| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
|
Die Giovanni delle Bande Nere war ein Leichter Kreuzer der Alberto-di-Giussano-Klasse der Königlich Italienischen Marine. Sie wurde am 1. April 1942 vom britischen U-Boot Urge vor Stromboli versenkt. Das Schiff wurde nach Giovanni dalle Bande Nere aus dem Haus Medici, einem italienischen Condottiere, benannt.
Technik
Die Giovanni delle Bande Nere war 169,01 m lang, 15,5 m breit, hatte eine Standardverdrängung von 5150 t und einen maximalen Tiefgang von 5,11 m. Sie verfügte über sechs Dampfkessel und zwei Getriebeturbinensätze, welche zwei Schrauben antrieben. Mit 95.000 PS erreichte sie 37 kn.
Bewaffnung
Die Bewaffnung der Giovanni delle Bande Nere bestand aus acht 15,2-cm-Schnellladekanonen L/53 in vier Doppeltürmen und sechs 10-cm-Schnellladekanonen L/47 ebenfalls in Doppeltürmen. Zudem verfügte sie über acht 3,7-cm-L/54-Fla-Geschütze Modell 1932 und acht 13,2-mm-L/75,7-Fla-Maschinengewehre Modell 1931. Des Weiteren verfügte sie über vier Torpedorohre mit 53,3 cm Durchmesser.
Panzerung
Zugunsten einer höheren Geschwindigkeit wurde auf eine ausreichende Panzerung verzichtet. Die Giovanni delle Bande Nere hatte lediglich eine Gürtelpanzerung von 24 mm und ein Panzerdeck von 20 mm Stärke. Zudem waren die Türme mit 23 mm Panzerung und der Kommandostand mit 40 mm geschützt.
Einsatzgeschichte
Die Giovanni delle Bande Nere diente ausschließlich im Mittelmeer. Während des Spanischen Bürgerkriegs diente sie im aktiven Dienst als Sicherheitsreserve. Anschließend wurde sie als Ausbildungsschiff genutzt. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 bildete sie zusammen mit dem Leichten Kreuzer Luigi Cadorna einen Teil der 2. Kreuzerdivision. Sie führte Minenlegeoperationen in der Straße von Sizilien durch und eskortierte Truppentransporte nach Nordafrika.
Am 17. Juli 1940 war die Giovanni delle Bande Nere zusammen mit ihrem Schwesterschiff Bartolomeo Colleoni auf dem Weg nach Leros, als es zur Seeschlacht bei Kap Spada kam. Die Bartolomeo Colleoni wurde von der Sydney bewegungsunfähig geschossen und von den Zerstörern Hyperion und Ilex mit Torpedos versenkt. Die Giovanni delle Bande Nere erhielt Artillerietreffer von der Sydney, konnte diese aber auch einmal treffen. Sie zog sich beschädigt aus dem Gefecht nach Tripolis zurück.
Ab Dezember 1940 war sie der 4. Kreuzerdivision zugeteilt. Es folgten weitere Minenlegeoperationen und Einsätze als Eskortschiff. Zudem war die 4. Kreuzerdivision an der Blockade von Malta beteiligt. Ein Minenfeld, welches die Giovanni delle Bande Nere zusammen mit der Alberto di Giussano legte, traf die britische Force K empfindlich. Der Leichte Kreuzer Neptune und der Zerstörer Kandahar wurden versenkt. Die Leichten Kreuzer Aurora und Penelope wurden schwer bzw. leicht beschädigt. Die bis dahin erfolgreiche „Force K“ wurde daraufhin aufgelöst.
Am 22. März 1942 war die Giovanni delle Bande Nere Teil der Eskortflottille für das Schlachtschiff Littorio, als es zum zweiten Seegefecht im Golf von Syrte kam. Dabei gelang es dem Kreuzer, die britische Cleopatra, einen Leichten Kreuzer der Dido-Klasse und Flaggschiff von Admiral Philip Vian, schwer zu beschädigen. Die hinteren Geschütztürme wurden ausgeschaltet und sowohl der Radar- als auch der Funkraum getroffen.
Einen Tag nach dem Gefecht wurde die Giovanni delle Bande Nere in einem Sturm beschädigt und für Reparaturen Richtung La Spezia geschickt. Sie lief zuerst Messina an und setzte dann ihren Weg zusammen mit der Aviere, einem Zerstörer der Soldati-Klasse, fort. Am 1. April 1942 wurde sie vom britischen U-Boot Urge vor Stromboli aufgeklärt und mit zwei Torpedos versenkt. Die Giovanni delle Bande Nere zerbrach in zwei Teile und sank binnen weniger Minuten. 381 Seeleute fanden dabei den Tod.
Am 9. März 2019 berichteten italienische Medien, dass ein italienisches Minensuchboot das Wrack der Giovanni delle Bande Nere in 1400 m Tiefe gefunden hat. Bilder des Wracks zeigen Teile des Schiffes auf der Backbordseite liegend.
Kommandanten
- Kapitän Francesco Maugeri, 3. August 1939 bis 16. November 1940
- Kapitän Giorgio Blasetti, 17. November 1940 bis 27. November 1940
- Kapitän Roberto Caruel, 28. November 1940 bis 16. Januar 1941
- Kapitän Mario Azzi, 17. Januar 1941 bis 9. Februar 1941
- Kapitän Sesto Sestini, 10. Februar 1941 bis 9. Juli 1941
- Kapitän Enrico Mirti Della Valle, 10. Juli 1941 bis 7. August 1941
- Kapitän Vittore Raccanelli, 8. August 1941 bis 22. September 1941
- Kapitän Giorgio Rodocanacchi, 23. September 1941 bis 19. Oktober 1941
- Kapitän Ludovico Sitta, 20. Oktober 1941 bis 1. April 1942
Literatur
- Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regina Marina 1930–45. Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-1-59114-544-8. (englisch)
- Roger Chesneau: Conway's All The World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, London 1980, ISBN 0-85177-146-7. (englisch)
- Aldo Fraccaroli: Italian Warships of World War II. Hrg. Ian Allan, Shepperton 1968, ISBN 0-7110-0002-6. (englisch)
- Michael J. Whitley: Cruisers of World War Two: An International Encyclopedia. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-141-6. (englisch)
- Giorgio Giorgerini: La guerra italiana sul mare. La marina fra vittoria e sconfitta 1940–1943. Mondadori, 2002, ISBN 978-8-80450-150-3. (italienisch)
- Jack Green, Alessandro Massignani: The Naval War in the Mediterranean, 1940–1943. Chatam Publishing, London 1998, ISBN 1-86176-057-4. (englisch)
- Richard Woodman: Malta Convoys. Hrg.: John Murray, London 2000, ISBN 0-7195-5753-4. (englisch)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ 152 mm/53 (6") Model 1929 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
- ↑ 100 mm/47 Model 1928 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
- ↑ 37 mm/54 (1.5") Model 1932 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
- ↑ 13.2 mm/75.7 (0.52") AA MG Model 1931 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
- ↑ Italienische Torpedos Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
- 1 2 3 4 5 vgl. Whitley S. 132.
- ↑ vgl. Woodman S. 301.
- ↑ Incrociatori Classe Digiussano Einsatzgeschichte auf pietrocristini.com. Abgerufen am 11. November 2021. (italienisch)
- ↑ Ritrovato Lincrociatore Leggero Giovanni delle Bande Nere Artikel auf difesaonline.it. Abgerufen am 11. November 2021. (italienisch)