Glänemäker ist ein Flächennaturdenkmal im Ortsteil Sanne der Gemeinde Hassel im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Glänemäker, ein kleiner Wald, liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Sanne und etwa einen Kilometer nördlich von Wischer. Es ist ausgewiesen als Vogelschutzgebiet bei Wischer. Durch eine Verordnung im Landkreis Stendal vom 15. Juni 1937 steht das Gebiet unter Schutz.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Glänemäker im Jahre 1434 als leuemade und gleuemede, als Markgraf Johann den Tangermünder Bürger Henning von Köckte mit der dritten halben Hufe auf der Feldmark belehnte. Weitere Nennungen sind 1482 glenemede; 1598 zue Glonemede, 1602 eine wueste feldtmarcke die heist Glienemede, 1771 Klänemäcker und 1794 Gräemeker heißt die Stelle.

1835 wurde ein Schäfereivorwerk errichtet. Es gehörte zum Rittergut Jarchau und erhielt Jahre 1836 den Namen Glänemäcker nach der Feldmark, auf der es angelegt wurde.

Wilhelm Zahn schrieb im Jahre 1909: „Die wüste Mark wurde vorher Glienemäker, im Volksmunde auch Glinker genannt. Südwestlich vom Vorwerke, auf der Südostspitze der Feldmark von Sanne, 1,7 Kilometer von dem Dorfe entfernt, hat wahrscheinlich die alte Siedlung gelegen.“ 1938 war Glänemäker im Messtischblatt verzeichnet. Noch 1958 wurde der Wohnplatz in einem Ortslexikon aufgeführt.

Eingemeindungen

Am 30. September 1928 wurde Glänemäker mit der Landgemeinde Sanne vereinigt. Es hatte bis dahin zum Gutsbezirk Jarchau gehört, der am gleichen Tage mit Landgemeinde Jarchau vereinigt worden war.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
18404
18717
18855
18955
19053

Religion

Die evangelischen Christen aus Glänemäker gehörten zur Kirchengemeinde Sanne, die früher zur Pfarrei Jarchau bei Eichstedt in der Altmark gehörte.

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 793–794, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 110–111, Jarchau (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  2. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 60 (Digitalisat).
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 61 (Digitalisat).
  4. 1 2 3 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 793–794, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 296 (Digitalisat).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1836, ZDB-ID 3766-7, S. 110 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 76, Nr. 78 Glevemede.
  8. Messtischblatt 3337: Stendal. Reichsamt für Landesaufnahme, 1938, abgerufen am 5. Januar 2020.
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 209.
  10. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 116 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 25. Januar 2020]).

Koordinaten: 52° 39′ 2,6″ N, 11° 58′ 9,7″ O

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