Gloine war ein Dorf auf dem heutigen Gelände vom Truppenübungsplatz Altengrabow.

Geographie

Die Wüstung liegt etwa vier Kilometer südsüdostwärts von der heutigen Kommandantur des Truppenübungsplatzes, unweit der Quelle des Gloiner Baches an der damaligen Straße von Lübars nach Hohenlobesse. Der Zimmermannsteich ist das erste künstliche Staugewässer in das dieser Bach fließt und dieses wiederum liegt etwa 2,5 Kilometer nordnordwestlich des ehemaligen Dorfes.

Der Ort gehört zur westlichen Fläminghochfläche, einer Heide- bzw. magerrasenreichen Waldlandschaft des norddeutschen Tieflandes.

Geschichte

Um 1187 wird der Ort in einer Urkunde des Bischofs Baldram von Brandenburg erstmals mit dem wendischen Namen Dulgeziz bzw. dem deutschen Gloyna als Besitz des Klosters Leitzkau bestätigt. Wenig später, am 20. Februar 1189, erfolgte durch Papst Clemens III. eine weitere Erwähnung des alten slawischen Bauerndorfes in gleichem Zusammenhang.

Zwischenzeitlich muss das Dorf 200 Jahre lang eine Wüstung gewesen sein, dann jedoch entstand 1450 im Ort eine Kirche.

Im Jahr 1847 wurde Gloine im „Topographisch-statistischen Handbuch des Preussischen Staats“ gelistet. Das Pfarrdorf verfügte über eine evangelische Kirche und zwei Wassermühlen, sowie 35 Häuser und 260 Seelen.

Am 23. März 1894 wurde die Entscheidung über die Errichtung eines Schießplatzes, er wurde Schießplatz Gloine genannt, im heutigen Bereich des Truppenübungsplatzes Altengrabow getroffen. Das Dorf Gloine wurde am 10. Mai 1894 angekauft und Teil des Schießplatzes und die Einwohner wurden ausgesiedelt.

Literatur

  • Stendal: Der Truppenübungsplatz Alten-Grabow, Kreis Jerichow I. In: Pestalozziverein der Provinz Sachsen (Hrsg.): Die Provinz Sachsen in Wort und Bild. Mit etwa 200 Abbildungen. Verlag von Julius Klinkhardt, Berlin 1900, ISBN 3-8289-3570-2, S. 81–85.
  • Richard Knöfel (Hrsg.): Das verschwundene Dörfchen Gloine. Verlag Richard Knöfel, Altengrabow 1910 (doernitz.beepworld.de [abgerufen am 24. Januar 2014]).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Das verschwundene Dörfchen Gloine. Nichts erinnert mehr an das Dörfchen Gloine, außer dem gleichnamigen kleinen Bächlein, welches dort entsprang. (Nicht mehr online verfügbar.) Richard Knöfel, 1910, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 23. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Bundesamt für Naturschutz: Lage von Gloine gem. Geodienste. Schutzgebiete in Deutschland. Abgerufen am 21. Januar 2014.
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Gustav Reischel: Wüstungskunde der Kreise Jerichow I und Jerichow II. Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Selbstverlag der Historischen Kommission, 1930, abgerufen am 21. Januar 2014.
  5. Eduard Messow: Topographisch-statistisches Handbuch des Preussischen Staats. Erster Band: A–K. Verlag von Emil Baensch, Magdeburg 1846, S. 239 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 22. Januar 2019]).
  6. Dieter Hoffmann: Die Magdeburger Division.: Zur Geschichte der 13. Infanterie- und 13. Panzer-Division 1935 - 1945. Hrsg.: Kameradschaft des Ehemaligen Panzer-Artillerie-Regiments 13 der Ehemaligen 13. Panzer-Division. Verlag Mittler E.S. + Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 2001, ISBN 978-3-8132-0746-0, S. 32 (Google Books [abgerufen am 24. Januar 2014]).
  7. Datenblatt Altengrabow. (PDF; 5,65 MB) Chronik. In: bundeswehr.de. Bundeswehr, 27. Oktober 2020, S. 3, abgerufen am 20. Juni 2021.

Koordinaten: 52° 10′ 21,7″ N, 12° 13′ 0,4″ O

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