Gloster Gauntlet

Gloster Gauntlet der finnischen Luftstreitkräfte
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Gloster Aircraft Company
Erstflug 1933
Indienststellung 1935
Produktionszeit

1933–1936

Stückzahl 246

Die Gloster Gauntlet („Fehdehandschuh“) war ein britisches Doppeldecker-Jagdflugzeug der 1930er Jahre.

Geschichte

Die Gauntlet war in den 1930er-Jahren das vorherrschende Jagdflugzeugmuster der Royal Air Force. 1937 waren nicht weniger als 14 Staffeln der britischen Luftwaffe damit ausgerüstet. Die Entwicklungsgeschichte des Flugzeuges ist recht kompliziert. Es waren drei Ausschreibungen nötig, bis die Maschine als Serienmodell ausgeliefert wurde. Bei der ersten Ausschreibung wurde eine relativ komplizierte Ganzmetallkonstruktion vorgestellt. Sie fand nicht den erhofften Anklang. Auch in der zweiten Ausschreibung konnte die Gloster Gauntlet nicht überzeugen. Als sie schließlich die dritte Ausschreibung erfolgreich durchstand und ein Auftrag von 24 Flugzeugen für die RAF ausgegeben war, war Gloster bereits Teil der Hawker-Siddeley-Gruppe.

Diese ersten Flugzeugmuster erhielten die Bezeichnung Gloster Gauntlet MkI. Sie besaßen einen zweiblättrigen Watts-Propeller. Das Hauptmodell jedoch war die Gloster Gauntlet MkII mit einem dreiblättrigen Fairey-Reed-Metallpropeller. Die Gloster Gauntlet war die letzte Jagdmaschine der britischen Luftwaffe mit einem offenen Cockpit. Insgesamt wurden 24 MkI und 204 MkII produziert. Diese Flugzeuge dienten bis 1940 vor allem im Mittleren Osten.

Produktion

Abnahme der Gloster Gauntlet durch die RAF:

Version 1935 1936 1937 Summe
Mk.I 24     24
Mk. II   200 14 214
Summe 24 200 14 238

Nutzerländer

Die Gauntlet wurde unter anderem in Dänemark in Lizenz gefertigt.

 Australien

 Dänemark

 Finnland

  • Suomen ilmavoimat
    • Lentolaivue 30
    • Lentolaivue 34
    • Täydennyslelentolaivue 25
    • T-LLv 17
    • T-LLv 35

 Südrhodesien

  • Royal Rhodesian Air Force
    • No. 1 Squadron SRAF

 Südafrika

 Vereinigtes Königreich

  • Royal Air Force
    • No. 6 Squadron RAF
    • No. 17 Squadron RAF
    • No. 19 Squadron RAF
    • No. 32 Squadron RAF
    • No. 33 Squadron RAF
    • No. 46 Squadron RAF
    • No. 47 Squadron RAF
    • No. 54 Squadron RAF
    • No. 56 Squadron RAF
    • No. 65 Squadron RAF
    • No. 66 Squadron RAF
    • No. 73 Squadron RAF
    • No. 74 Squadron RAF
    • No. 79 Squadron RAF
    • No. 80 Squadron RAF
    • No. 111 Squadron RAF
    • No. 112 Squadron RAF
    • No. 151 Squadron RAF
    • No. 213 Squadron RAF
    • No. 234 Squadron RAF
    • No. 237 Squadron RAF
    • No. 504 Squadron RAF
    • No. 601 Squadron RAF
    • No. 602 Squadron RAF
    • No. 615 Squadron RAF
    • No. 616 Squadron RAF

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung1
Länge8,05 m
Spannweite9,99 m
Höhe3,12 m
Flügelfläche29,3 m²
Leermasse1259 kg
Startmasse1800 kg
Höchstgeschwindigkeit370 km/h
Dienstgipfelhöhe10.120 m
Reichweite740 km
Triebwerkluftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor
Bristol Mercury VI S2, 640 PS (477 kW)
Bewaffnung2 × 7,7-mm-Vickers-MG

Erhaltene Flugzeuge

Die weltweit einzige flugfähige Gauntlet Mk II ist die OH-XGT in Finnland. Sie ist am Flugplatz Kymi bei Kotka stationiert und wird regelmäßig bei Flugvorführungen gezeigt. Der originale Motor wurde durch einen Alvis Leonides mit 520 PS ersetzt.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Sharpe: Doppeldecker, Dreifachdecker & Wasserflugzeuge. Gondrom Verlag, Bindlach, 2001, ISBN 3-8112-1872-7
Commons: Gloster Gauntlet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • The Gloster "Gauntlet". (PDF) In: FLIGHT, DECEMBER 14, 1933. Flight International, 30. Oktober 1931, S. 1259–1260, archiviert vom Original am 2. August 2016; abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch): „The "Gauntlet" is certainly one of the strongest fighters ever built.“

Einzelnachweise

  1. Håkans aviation page: Gloster Gauntlet, abgerufen am 26. Januar 2011
  2. Halley, James J.: The K File. The Royal Air Force of the 1930s, Tunbridge Wells, 1995, S. 178 ff.
  3. Gloster Gauntlet II GT-400 / OH-XGT (s/n K5271). Flying Museum of Karhula’s Flying Club, archiviert vom Original am 25. Juli 2008; abgerufen am 18. Januar 2019 (englisch): „It is the only survivor of its type in the world.“
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