Goethe-Gymnasium Schwerin | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1948 |
Adresse |
J.-R.-Becher-Straße 10 |
Land | Mecklenburg-Vorpommern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 38′ 13″ N, 11° 23′ 33″ O |
Träger | Stadt Schwerin |
Schüler | 852 |
Lehrkräfte | 84 |
Leitung | Jiri Blazek |
Website | www.goethegymnasium-schwerin.de |
Das Goethe-Gymnasium Schwerin ist ein Gymnasium in Schwerin mit dem Status eines Musikgymnasiums.
Geschichte
1948/49 entstand die Goethe-Schule am Pfaffenteich als Oberschule für Jungen an der August-Bebel-Straße durch Zusammenlegung des Gymnasiums Fridericianum, des Realgymnasiums in der heutigen Friedensstraße und der Oberrealschule in der Bergstraße. Ab 1950 nahm die Schule Mädchen auf und wurde mit der Oberrealschule für Mädchen zusammengelegt. Ab 1970 gab es einen zweiten Schulstandort im Neubaugebiet Lankow im Nordwesten Schwerins. Bereits 1976 zog die Schule in einen anderen Plattenbau auf dem Großen Dreesch um und 1984 ein weiteres Mal, diesmal in die Weststadt. Nach der politischen Wende 1989 wurde die Erweiterte Oberschule aufgrund des „Ersten Schulreformgesetzes des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ vom 26. April 1991 in ein Gymnasium ab Klasse fünf umgewandelt. 1998 wurde das 1991 gegründete Lessing-Gymnasium aufgelöst und mit dem Goethe-Gymnasium zusammengeschlossen. Hier in der Weststadt wurde die ehemalige 1961 von Heinrich Handorf erbaute Jury-Gagarin-Oberschule zum Musik-Gymnasium umgebaut. Diese Schule wurde ab 2012 saniert. Gleichsam entstand ein Ersatzneubau im neuen Stil als Anbau. Die Fertigstellung erfolgte zum Schuljahresbeginn 2016/17.
Musikgymnasium
1979 wurde ein Spezialzweig Musik eingerichtet, der an eine lange musische Tradition und qualifizierte künstlerische Arbeit an der Goethe-Schule anschloss. Beginnend mit Klasse neun wurde eine Spezialklasse für Musik eingerichtet, deren Schülerinnen und Schüler Stimmbildungs- und Instrumentalunterricht erhielten.
1991 kamen ein Kinderchor, ein Kammerorchester sowie eine Big Band zum traditionsreichen Jugendchor hinzu. Seit 1993 erfolgte die musikalische Spezialausbildung ab der siebten Klasse, inzwischen findet sie ab der fünften Klasse statt. 1994 erhielt die Schule den Status eines Musikgymnasiums. Für die Aufnahme in die Musikklasse ist ein Eignungstest notwendig.
Persönlichkeiten
Absolventen
- Heinrich Albrecht, Ingenieur
- Erasmus Behm, Internist und Pharmazeut
- Hans Bellin, Internist
- Bruno Benthien, Geograf und Politiker (LDPD, FDP)
- Kurt Biesalski, Autor
- Carl de Boor, Mathematiker
- Friedrich de Boor, Kirchenhistoriker
- Ulrich Brandt, Chemiker
- Volker Bugdahl, Chemiker, Markenspezialist
- Fanny Damaschke, Fernsehansagerin und Moderatorin
- Georg Diederich, Chemiker und Politiker (CDU)
- Barbara Dittus, Schauspielerin und Synchronsprecherin
- Dietrich Dorfstecher, Briefmarkenkünstler, Medailleur und Grafiker
- Ulrich Draugelates, Maschinenbauer
- Andreas Dresen, Filmregisseur
- Sebastian Ehlers, Politiker (CDU)
- Wolfgang Engel, Theaterregisseur und Intendant
- Thomas Flint, Jurist
- Uli Gaulke, Regisseur und Autor
- Horst Gienke, evangelischer Bischof
- Günter Grabbert, Theater- und Filmschauspieler, Rezitator
- Peter Graf, Jurist
- Julia Gräfner, Schauspielerin
- Hans-Ulrich Grünberg, Schachspieler
- Klaus Guth, Schauspieler und Synchronsprecher
- Jürgen Hebert, evangelisch-lutherischer Geistlicher und Autor
- Friedrich-Wilhelm Junge, Schauspieler
- Irene Kleinschmidt, Schauspielerin
- Sebastian Kleinschmidt, Redakteur und Publizist
- Gerhard Kohse, Sportreporter
- Renate Krüger, Kunsthistorikerin, Schriftstellerin und Publizistin
- Hinrich Kuessner, Politiker (SPD)
- Stefan Lisewski, Schauspieler
- Enrico Lübbe, Theaterregisseur und Intendant
- Roland Methling, Politiker, ehemaliger Oberbürgermeister von Rostock
- Eike Middell, Literaturwissenschaftler
- Margret Middell, Künstlerin und Grafikerin
- Günter Millahn, Förster, Jäger, Pädagoge und Autor
- Christoph Möckel, Jazzmusiker
- Jörn Mothes, Theologe, Bürgerrechtler und Umweltschützer
- Peter Muzeniek, Grafiker, Illustrator und Karikaturist
- Horst Nizze, Pathologe
- Kurt Nolze, Liedermacher, Sänger und Schauspieler
- Maik Priebe, Theaterregisseur
- Anne Rieckhof, Schauspielerin
- Peter Sanftleben, politischer Beamter
- Klaus Schlüter, Politiker, Mitbegründer der Grünen Liga
- Niels Sönnichsen, Arzt, Dermatologe und Immunologe
- Fritz Tack, Politiker (SED, PDS, DIE LINKE)
- Klaus Wischnewski, Filmautor und Dramaturg
- Torsten Wöhlert, Iranwissenschaftler, Journalist und Politiker
- Dieter Wöstenberg, Arzt und Politiker (FDP)
- Siegfried Zahn, Politiker (DBD, CDU)
Lehrer
- Hans Erdmann, Musikpädagoge, Musikwissenschaftler und Philologe
- Rudolf Gahlbeck, Maler, Grafiker, Kunstpädagoge und Autor
- Martin Karsten, Pädagoge und Politiker (DDP, CDU)
- Friedrich Schult, Pädagoge, Dichter, Maler und Grafiker
- Ursula von Appen, Lehrerin und Dozentin
Literatur
- Henrik Bispinck: Bildungsbürger in Demokratie und Diktatur. Lehrer an höheren Schulen in Mecklenburg 1918 bis 1961, München 2011.
- Henrik Bispinck: Dissens, Widerstand und Repression. Die Schweriner Goethe-Oberschule im Spiegel von IM-Berichten der fünfziger Jahre, in: Jens Gieseke (Hrsg.): Staatssicherheit und Gesellschaft. Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR, Göttingen 2007, S. 275–294.
- Henrik Bispinck: Die Schweriner Goethe-Oberschule in der ersten Hälfte der 1950er Jahre - Dissens, Opposition und Widerstand im Visier der Staatssicherheit, in: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, 13. Jg., 2009, Heft 1, S. 18–26.
- Friedhelm Boese: Zur Entwicklung der Verbindung von Schule und Leben nach der Befreiung vom Faschismus (am Beispiel einer Schweriner Oberschule), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 38. Jg., 1989, Heft 1, S. 71f.
- Georg Herbstritt: „… den neuen Menschen schaffen.“ Schule und Erziehung in Mecklenburg-Vorpommern und die Konflikte um die Schweriner Goetheschule von 1945 bis 1953, hrsg. vom Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Schwerin 1996.
- Anna-Marie Lemcke/Ramona Ramsenthaler: „Tatort Goethe-Schule“ – Die Geschichte der Schweriner Goethe-Oberschule in den Jahren 1949 bis 1953, in: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, 8. Jg., 2004, Heft 2, S. 69–72.
- Helmut Prehn/Bruno Buxnowitz/Heinz Koch: 20 Jahre demokratische Schulreform im Spiegel der Entwicklung der Goethe-Schule, in: Jahrbuch der Goethe-Schule. Erweiterte Oberschule Schwerin 1966, S. 8–21.
- Ramona Ramsenthaler: 50 Jahre Goethe-Schule. Ein historischer Rückblick, in: Jahrbuch des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums Schwerin, Jg. 1998/99 (Jubiläumsausgabe), Schwerin 1999, S. 9–25.
Weblinks
- Homepage des Goethe-Gymnasiums
- Zur Ausstellung „,Tatort‘ Goethe-Schule“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zur Ausstellung „,Tatort‘ Goethe-Schule“. Ehemals im in der Görslower Außenstelle der BStU
Einzelnachweise
- 1 2 Goethe-Gymnasium, Schwerin. In: Lehrer-in-MV.de. Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes M-V, archiviert vom am 31. August 2018; abgerufen am 31. August 2018.
- ↑ Haushaltsplanentwurf 2010 vorgestellt - Haushaltslage der Landeshauptstadt ist dramatisch. Stadt Schwerin, abgerufen am 9. Dezember 2009.
- ↑ Neubau in Schwerin: Goethe-Schüler können kommen. Schweriner Volkszeitung, 30. August 2016, abgerufen am 30. August 2016.