Goldlauter-Heidersbach
Stadt Suhl
Koordinaten: 50° 38′ N, 10° 44′ O
Höhe: 530–610 m ü. NN
Einwohner: 2450 (31. Dez. 2021)
Eingemeindung: 1. April 1979
Postleitzahl: 98528
Vorwahl: 03681
Lage von Goldlauter-Heidersbach in Suhl

Goldlauter-Heidersbach ist ein Ortsteil der Stadt Suhl, gelegen am Südhang des Thüringer Waldes. Goldlauter hat gemeinsam mit Heidersbach rund 2500 Einwohner.

Lage

Der Ort liegt am Fuße des Großen Beerbergs (982 m) in der Nähe der Städte Zella-Mehlis und Oberhof. Goldlauter liegt an der Lauter, einem Nebenfluss der Hasel, in die sich im Ort die Dürre Lauter und die Lange Lauter ergießen. Goldlauter war bis Anfang der 1990er Jahre räumlich deutlich von Heidersbach getrennt, beide Ortsteile sind heute durch das neue Wohngebiet Breites Feld städtebaulich zusammengewachsen.

Geschichte

1519 wurde erstmals durch Georg Emes an den Grafen Wilhelm IV. von Henneberg über abbauwürdige Silbervorkommen im Gebiet berichtet. 1546 wurde dann durch den Erlass der Bergfreiheit für Goldlauter durch Wilhelm IV. Graf und Herr zu Henneberg der Ort gegründet. Die 450-Jahr-Feier Goldlauters fand 1996 statt.

Im Winter 1694 herrschte eine große Hungersnot in Goldlauter, an der ein Großteil der Bewohner starben. Die Not wurde durch Unterstützung des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz und Kurfürst Johann Georg IV. von Sachsen gelindert.

Heidersbach wurde auf Antrag von vier jungen Bewohnern Goldlauters gegründet, die dort wegen Überbevölkerung keine eigene Wohnung fanden und deshalb dem Oberaufseher in Schleusingen am 4. Februar 1706 den Vorschlag unterbreiteten, statt außer Landes zu gehen zwischen Goldlauter und Zella an einem Ort, den man der kleine Heiderbach oder Ruhestadt nennt, im Amt Suhl ein neues Dorf zu gründen. Die vier Antragsteller waren der Kupferstecher Johann Nicol Stockmar, der Köhler Johann Georg Amarell, der Holzhauer Johann Kummer und der Schleifer sowie Rohrschmied Hans Storch. Dem Gesuch schlossen sich am 3. März 1706 die beiden Köhler Caspar Schneider und Stephan Jung genannt Gering an. Der Oberaufseher von Beust leitete die Gesuche an den Landesherrn, Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz, weiter. Dieser genehmigte am 8. April 1706 die Gründung des neuen Ortes mit der Auflage, dass dieser fortan Heidersbach genannt wird.

1815 lebten in Heidersbach 351 und in Goldlauter 1194 Bewohner.

Dem Bergbau auf Silber und Kupfer hat der Ort seine Entstehung zu verdanken. Noch heute zeugen Flurnamen von der im Bergbau verankerten Vergangenheit Goldlauters: Pochwerksgrund und Eisenberg (teilweise Schmiedefeld zugehörig).

In den 1920er und 1930er Jahren gab es in Goldlauter-Heidersbach Ortsgruppen der FAUD sowie der SAJD. Letztere veranstaltete hier im Mai 1931 ihr 2. Reichsferienlager.

Goldlauter und Heidersbach wurden am 1. April 1938 zur Gemeinde Goldlauter-Heidersbach zusammengelegt. Diese wurde am 1. April 1979 in die Stadt Suhl eingemeindet. Goldlauter hatte bis 1993 die Postleitzahl 6051, seitdem ist Goldlauter mit der Postleitzahl 98528 auch postalisch der Stadt Suhl zugehörig.

In Goldlauter befindet sich seit 1991 die Justizvollzugsanstalt Goldlauter.

Tourismus

Touristisch attraktiv sind insbesondere:

  • Kirche im Ortsteil Goldlauter mit Orgelprospekt von Johann Michael Wagner (1757)
  • Waldbad in Heidersbach (Quellwasserbecken)
  • Flugplatz (ICAO-Code EDQS, Motorflug, Segelflug, Ultraleicht, Koordinaten: 50° 37′ 55″ N, 10° 43′ 39″ O)
  • Alpiner Skihang in der Langen Lauter einer der anspruchsvollsten Pisten Thüringens
  • Skistadion mit beleuchteter Loipe und Sprungschanze sowie großem Loipennetz in der Umgebung
  • zahlreiche Wanderwege, darunter der Bergbauwanderweg mit rekonstruierten Stolleneingängen im Pochwerksgrund
  • teilweise oder ganz im Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald gelegene Täler

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Stadt Suhl: Jahresstatistik 2021. (PDF; 1 MB) Stadt Suhl, Amt für Prozessmanagement, S. 2, abgerufen am 5. November 2022.
  2. http://www.oocities.org/syndikalismus_im_laendle/Liste.pdf
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 31. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.