Goldmeerkatze | ||||||||||||
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kopulierende Goldmeerkatzen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cercopithecus mitis kandti | ||||||||||||
Matschie, 1905 |
Die Goldmeerkatze (Cercopithecus mitis kandti) ist eine Unterart der in Afrika weit verbreiteten Diademmeerkatze. Goldmeerkatzen bewohnen ausschließlich einige kleine Gebiete im Bereich der Virunga-Vulkane und rund um den Kivusee in den Ländern Demokratische Republik Kongo, Uganda und Ruanda.
Merkmale
Wie alle Unterarten der Diademmeerkatze hat sie ein blaugraues Fell, zeichnet sich aber durch eine goldgelbe bis rötliche Behaarung auf dem Rücken, an der Stirn und an den Wangen aus. Schultern, Arme und Beine, das letzte Drittel des Schwanzes und die Kopfoberseite sind dagegen schwärzlich. Das Perineum und die Unterseite der Schwanzbasis sind rotbraun. Die Haare sind an der Basis gelb und anschließend vier bis sieben Mal alternierend rot und schwarz gefärbt. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 57 bis 65 cm und haben einen etwa 80 cm langen Schwanz. Das Gewicht ausgewachsener Männchen liegt bei 8 bis 10 kg, das der kleiner bleibenden Weibchen ist mit 3,3 bis 3,5 kg erheblich leichter.
Lebensraum und Lebensweise
Über ihre Lebensweise ist nicht viel bekannt. Die Goldmeerkatze kommt in Bergwäldern bis in Höhen von über 2300 Metern vor und bevorzugt dort Gebiete mit Bambusbewuchs. Auch in Sekundärwäldern wurden die Tiere beobachtet. Sie leben in Gruppen die von Männchen dominiert werden, und aus einem Männchen mit mehreren Weibchen oder aus mehreren Männchen, mehreren Weibchen sowie dem dazugehörigen Nachwuchs bestehen. Die Gruppengröße liegt bei 3 bis über 60 Tieren, durchschnitt sind es 30, und wird mit zunehmender Höhe des Lebensraums immer kleiner. Das Territorium, das eine Gruppe bewohnt, ist 60 bis 250 Hektar groß.
Die Nahrung der Goldmeerkatze besteht vorwiegend aus jungen Blättern, außerdem werden Früchte, Blüten, Rinde, Insekten, Vogeleier und Bambusschößlinge verzehrt. Die Wälder in ihrem Lebensraum sind arm an essbaren Früchten. Nahrungskonkurrenten sind unter anderem der Berggorilla (Gorilla beringei beringei) und der Virunga-Büffel (Syncerus matthewsi). Fortpflanzung und Jungenaufzucht wurden bisher nicht näher erforscht. Wahrscheinlich ist die Fortpflanzung nicht von Jahreszeiten abhängig, findet also das ganze Jahr über statt.
Systematik
Die Goldmeerkatze ist eine der über 20 Unterarten der Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis). Der britisch-australische Primatologe Colin Groves erhob sie 2001 in den Rang einer eigenständigen Art, was im Primatenband des Handbook of the Mammals of the World so übernommen wurde, in anderen Veröffentlichungen und systematischen Quellen aber keine Anerkennung fand. Nach Zinner und Mitarbeitern bildet die Goldmeerkatze zusammen mit der Silbermeerkatze (C. m. doggetti) und weiteren Unterarten eine in der östlichen Demokratischen Republik Kongo und im Gebiet der Afrikanischen Großen Seen vorkommende Klade der Diademmeerkatze. Die Goldmeerkatze hybridisiert im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark mit der Silbermeerkatze.
Das vereinfachte Kladogramm nach Zinner und Mitarbeitern (2022) zeigt die systematische Stellung der Goldmeerkatze.
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Gefährdung und Schutz
Aufgrund der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums, der insgesamt weniger als 5000 km² umfasst, und der kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrem Lebensraum wird die Goldmeerkatze von der IUCN als stark gefährdet (endangered) gelistet. Die Goldmeerkatze kommt in folgenden Schutzgebieten vor, im Nationalpark Kahuzi-Biéga und im Nationalpark Virunga im Osten der Demokratischen Republik Kongo, im Nyungwe-Wald und Vulkan-Nationalpark im Nordwesten Ruandas und im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark in Uganda. Im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark hybridisieren die wenigen verbliebenen Tiere mit der Silbermeerkatze (Cercopithecus doggetti).
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 Elizabeth L. Gadsby, Colin P. Groves, Aoife Healy, K. Praveen Karanth, Sanjay Molur, Tilo Nadler, Matthew C. Richardson, Erin P. Riley, Anthony B. Rylands, Lori K. Sheeran, Nelson Ting, Janette Wallis, Siân S. Waters & Danielle J. Whittaker: Family Cercopithecidae (Old World Monkeys). Seite 695 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: - Volume 3. Primates. Lynx Editions, 2013 ISBN 978-84-96553-89-7
- ↑ Colin Groves (2001): Primate Taxonomy. Washington D.C.: Smithsonian Institution Press. ISBN 1-56098-872-X
- ↑ Thomas Butynski, Jonathan Kingdon und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume II. Primates. Bloomsbury, London, 2013, ISBN 978-1-4081-2252-5, Seite 330–334.
- 1 2 Cercopithecus mitis ssp. kandti in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: T. Butynski & Members of the Primate Specialist Group, 2000. Abgerufen am 24. Juni 2008.
- ↑ Cercopithecus mitis Wolf, 1822 in der ASM Mammal Diversity Database
- 1 2 Dietmar Zinner, Sascha Knauf, Idrissa S. Chuma, Thomas M. Butynski, Yvonne A. De Jong, Julius D. Keyyu, Rehema Kaitila u. Christian Roos: Mito-phylogenetic relationship of the new subspecies of gentle monkey Cercopithecus mitis manyaraensis, Butynski & De Jong, 2020. Primate Biology, Volume 9, issue 1, PB, 9, 11–18, 2022, doi: 10.5194/pb-9-11-2022