Goll mac Duilb, der Einäugige, ist in der keltischen Mythologie Irlands der König von Mag Mell, dem „Land der Freude“ (ein Hüllwort für die Keltische Anderswelt).

Mythologie

Die Einäugigkeit ist in der inselkeltischen Tradition stets ein Zeichen des Unheimlichen, sogar des Bösen (vergleiche den einäugigen Fomori-König Balor „mit dem bösen Auge“).

In der Sage von Laeghaire Mac Crimhthainn hält Goll die Frau des Elfen Fíachna mac Rétach gefangen. Laeghaire kann sie befreien, bleibt aber dann selbst im Reiche der fairies. In dieser Erzählung wird Goll als Vater- und Totengott bezeichnet. In der Sage ist eine Ähnlichkeit mit der Befreiung der Königin Guinevere, der Gattin König Arthurs, durch Lancelot aus dem Land ohne Wiederkehr Gorre (identifiziert als Glastonbury Tor) zu sehen.

Weitere Namensträger

  • Goll, der Vater von Cichol Gri-cenchos (dem „Fußlosen“ oder „Kopffüßler“), einem König der Fomori.
  • Goll mac Carbada, der „Sohn des Königs des nördlichen Germanien“, vermutlich ebenfalls ein Fomore.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Rudolf Thurneysen: Die irische Helden- und Königssage bis zum siebzehnten Jahrhundert. Halle 1921.

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 560.
  2. Rudolf Thurneysen: Die irische Helden- und Königssage bis zum siebzehnten Jahrhundert. Halle 1921, S. 486.
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