Gostkowo
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Gostkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytow
Gmina: Bytow
Geographische Lage: 54° 13′ N, 17° 29′ O
Einwohner: 304 (2023)
Postleitzahl: 77-114



Gostkowo [ɡɔstˈkɔvɔ] (kaschubisch: Gòstkòwò, deutsch: Groß Gustkow) ist ein Dorf im Verwaltungsbezirk Bytów (dt. Bütow), im Landkreis Bytów, Woiwodschaft Pommern, im Norden Polens. Die Landgemeinde Gustkow entstand 1928 durch Zusammenlegung von Groß Gustkow und Klein Gustkow.

Geschichte

Um Gustkow gibt es mehrere vorgeschichtliche Funde:

  • Steinzeit: Felsbeil, Lochaxt aus Felsgestein.
  • Bronzezeit: Bronzenes Griffzungenschwert, L 0,39 m, Moorfund. Mehrere Steinkistengräber, daraus u. a. bronzener Ohrring mit blauer Glasperle, Augenurne, Tongefäße „lausitzer“ Art.
  • Eisenzeit: großes Gräberfeld der römischen Kaiserzeit, 2. u. Anfang des 3. Jh. n. Chr., daraus u. a. Mäander-Urne, viele Fibeln, Armringe, Schnallen und Riemenzungen, Bronzemesser, Kästchenbeschläge (Schlüssel und Schloßfeder), Sporen.
  • Wendenzeit: Tonscherben aus einer Siedlung.

Die erste Erwähnung stammt aus dem Zeitraum von ca. 1400 bis 1409. Der Landrichter Bartke von Gustkow wird im Marienburger Treßlerbuch genannt und 1412 wird derselbe mit der Besetzung von Stüdnitz beauftragt.

Folgende Besitzverhältnisse sind belegt:

  • Im Jahr 1438 werden für Groß Gustkow „40 Hufen“ und für Klein Gustkow mit „30 Hufen“ benannt.
  • 1596 finden in Groß Gustkow „13 Freie mit 40 Hufen“, eine „Mühle“ Erwähnung. In Klein Gustkow: 4 Freie mit „30 Hufen“, davon besitzen die v. Pirch 9, die sie mit Bauern besetzt haben und die v. Zitzewitz (Muttrin usw.) „4 Hufen“; beide sind vom Landesherrn belehnt.
  • 1607: Belehnung der 13 Freien zu Groß Gustkow mit „40 Hufen“ und der Vitzon, Puttkamer und Labuhn mit „21 Hufen“ zu Klein Gustkow durch Herzog Franz I.
  • 1628: Peter Pirche zu Klein Gustkow, „Amtskrug“ in Groß Gustkow.
  • 1658: In Groß Gustkow und Klein Gustkow die Pirch, Puttkamer, Vitzow, Jarcke, Schurick, Palbitzke und Zirson.
  • 1687: Martin und Peter v. Pirch in Klein Gustkow.
  • 1794 bis 1838: Herren von Wrycz-Rekowski auf Groß Gustkow.
  • 1780: In Groß Gustkow „10 Vorwerke“, „Wassermühle“, „Schmied“, „ev. Schulmeister“, „31 Feuerstellen“. In Klein Gustkow: „3 Vorwerke“, „3 Kossäten“, „Krüger“, „18 Feuerstellen“.
  • 1936: „18 Erbhöfe“.

Gutshaus

In Klein Gustkow befindet sich ein ehemaliges Gutshaus. Der zweigeschossige verputzte Feldstein- und Ziegelbau stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Laut dem Institut für Nationales Erbe (Register für historische Denkmäler) in Polen (Registrierungsnummer: A-253) wurde das Gutshaus um 1850 umgebaut und um einen Park erweitert. Im Dorf gab es eine Fachwerkschmiede.

Klein Gustkow war mehrfach im 17. Jahrhundert und dann wieder von 1832 bis etwa 1900 in Puttkamerschem Besitz.

In der zweiten Periode dem eines Nebenzweiges des Hauses Treblin (dt. Karstnitz). Letzter Besitzer war Klaus (1837–1900). Die Größe von Klein Gustkow betrug damals 567 ha.

1918 ging es in den Besitz der Laubmeyer über.

Gemeinde

Gustkow hat ca. 304 Einwohner. Es gibt im Dorf einen Außenposten der Freiwilligen Feuerwehr. Zum Dorf Gustkow gehören auch Zbysław und Sarniak (28 Einwohner). Der Amtsbezirk Gustkow umfasste ehemals die Gemeinden Dampen und Gustkow (2 Gemeinden).

Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Groß Gustkow Klein Gustkow Gesamt
1819 160 60 220
1855 642 186 828
1885 607 159 766
1905 672 192 864
1925 - - 861
1933 - - 756
2023 - - 304

Folgende Amtsvorsteher sind belegt:

  • 1833–1838: Kgl. preuß. Hauptmann a. D. Johann Friedrich August von Wrycz-Rekowski (1797–1869) in Groß Gustkow;
  • 1874–1880: Premierlieutenant Claus von Puttkammer in Klein Gustkow;
  • 1884–1890: Leutnant Meyer in Dampen;
  • 1900–1906: Gutsbesitzer und Gemeindevorsteher Albert von Jutrzenka in Groß Gustkow;
  • 1905–1911: Gutsbesitzer Albert von Jutrzenka in Groß Gustkow;
  • 1919–?: Albert von Jutrzenka in Dampen.

Lage

Gustkow liegt ca. 11 km nördlich von Bytów und 77 km westlich von der Landeshauptstadt Gdańsk, am südlichen Rand des Słupia-Tal-Landschaftsparks, an der Provinzstraße Nr. 212. In nördlicher Richtung von Gustkow gibt es das Naturschutzgebiet Gołębia Góra.

Literatur

  • Klaus-Dieter Kreplin: Adel und Gutshäuser im historischen Kreis Bütow, Jahresgabe 2015 (Quelle).
  • Justus Perthes (Hrsg.): Teil B. Gotha 1942, S. 409 f., 431. (Rekowski, Wrycz-Rekowski in der Google-Buchsuche).
  • Der Kreis Bütow. Bearbeitet von Gerhard Bronisch, Walter Ohle, Hans Teichmüller, in: Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern Bd. 1, Stettin 1938, 2. Aufl. 1939, 2. Nachdruck (aus http://buetow-pommern.info/doerfer_neu/Doerfer-BOT.pdf/18_Gustkow_BOT.pdf).
Commons: Gostkowo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. G. Bronisch u. a.: Mus. B., Mus. St.
  2. G. Bronisch u. a.: Mus. B., Abb. 16.
  3. G. Bronisch u. a.: Mus. B., Mus. St., Abb. 23.
  4. G. Bronisch u. a.: Mus. B., Mus. St., Priv. Bes. Abb. 37. Vgl. auch: H. Schumann, Kultur Pommerns, Taf. IV, 26. Monatsbl. 7, 1893, S. 175. Blume I, S. 121; II, S. 50, 63, 182. M. Jahn, Reitersporn, S. 58, 113. W. Petzsch, Greifswalder Mitteilungen IX, 1936, S. 40, Abb. 3.
  5. G. Bronisch u. a.: Mus. B, Priv. Bes.
  6. 1 2 Klaus-Dieter Kreplin: Adel und Gutshäuser im historischen Kreis Bütow. Hrsg.: Klaus-Dieter Kreplin. 1. Auflage. 2015, S. 10.
  7. 1 2 J. Perthes, S. 431.
  8. Verband des Geschlechtes v. Puttkamer. e.V.: Haus Klein-Gustkow. In: https://www.puttkamer.org/index.php/startseite/genealogie/haeuser/48-haus-klein-gustkow. 9. August 2023, abgerufen am 9. August 2023.
  9. Rolf Jehke, Herdecke, Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, vom 18. Juni 2016, www.territorial.de/pommern/buetow/gustkow.htm, abgerufen am 10. August 2023.
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