Gottfried Feder, ab 1860 Ritter von Feder, (* 17. November 1806 in Ellingen; † 12. November 1892 in München) war Jurist, Regierungspräsident und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Feder wurde 1806 in Ellingen im heutigen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen geboren. Er besuchte die Lateinschule und das Gymnasium in Regensburg, machte 1823 das Abitur am Münchner Gymnasium und studierte von 1823 bis 1828 Rechtswissenschaften an den Universitäten in Landshut und München. 1825 wurde er Mitglied des Corps Isaria. 1830 absolvierte er den juristischen Staatsconcurs in München und wurde dort Regierungsfiskalats-Accessist. 1832 promovierte er ebendort.
1833 wurde er Regentschaftssekretär in Griechenland und später Chef des Regentschaftsbüros. Später wurde er Rat am Kassationshof und zuletzt General-Staatsprokurator am Appellationsgerichtshof in Athen. Nach der Rückkehr nach Bayern infolge der Revolution im Jahre 1843 wurde er als Oberberg- und Salinen-Fiskalats-Rat angestellt und im Jahre 1848 zum Ministerialrat im Staatsministerium des Innern, im Jahre 1866 zum Präsidenten der Regierung von Mittelfranken in Ansbach befördert.
Von 1848 bis 1849 war er Mitglied der bayerischen Landtags-Versammlung und von 1878 bis 1879 des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Mittelfranken 5 (Gunzenhausen, Dinkelsbühl, Feuchtwangen). Er schloss sich im Reichstag keiner Fraktion an und blieb ein unabhängiger Liberaler. Er legte das Mandat im September 1879 nieder, nachdem er zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs in München ernannt worden war. Dieses Amt hatte er bis 1888 inne.
Ehrungen
- 1860 Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone (damit verbunden war die Nobilitierung)
- 1868 Komturkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael
Weblinks
- Gottfried von Feder in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Gottfried von Feder. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
- ↑ Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bände, München 1970–1976; Band 3, S. 261.
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 173/97.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 208.
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1870, S. 21.
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1870, S. 38.