Gozwin († 19. bzw. 29. Juni 1180 bzw. 1181) war von 1166 bzw. 1167 bis 1180 bzw. 1181 Abt des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach. Gozwin von Mainz lebte im Jahrhundert zuvor.

Münsterschwarzach vor Gozwin

Gozwin war bereits der neunzehnte Abt, der das Kloster Münsterschwarzach leitete. Seine Vorgänger waren im 9. und 10. Jahrhundert allerdings selten im Kloster: Als sogenannte Kommendataräbte bereicherten sie sich am Konventsbesitz, lebten aber als Laien außerhalb Schwarzachs. Erst zu Beginn des 11. Jahrhunderts änderte sich diese Situation. Nach der Beendigung der Zwistigkeiten zwischen dem Würzburger Hochstift und einigen ostfränkischen Adelsfamilien wurde Abt Alapold von Heinrich I. eingesetzt.

Es folgten weitere Prälaten, die durch die Würzburger Bischöfe in ihr Amt kamen. Nach und nach allerdings bestand auch der Konvent von Münsterschwarzach auf eine interne Abtswahl, wie sie in anderen Klöstern bereits praktiziert wurde. Wichtige Reformimpulse brachten auch die verschiedenen Äbte, die von außerhalb in die Abtei kamen: Egbert kam aus dem Kloster Gorze, während Dietrich I. dem Kloster Hirsau entstammte und auch dessen Reformen etablierte.

Leben

Über die Herkunft und die Familie des Abtes ist nichts bekannt. Er tauchte erst mit seinem Amtsantritt in den Jahren 1166 oder 1167 auf. Als Nachfolger des Abtes Sigehard führte er dessen Bauprojekte weiter fort. Daneben begann Gozwin mit der Erneuerung des klösterlichen Kreuzgangs, der im Jahr 1180 fertiggestellt werden konnte. Weiterhin wurden die Baumaßnahmen am Narthex der Kirche fortgeführt.

Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Abtes dürfte jedoch die Würzburger Diözesansynode gewesen sein, an der Abt Gozwin 1167 teilnahm. Hier bezeugte er, zusammen mit anderen Prälaten, eine Urkunde, die das Kloster Schlüchtern betraf. Abt Gowzin starb nach dem Münsterschwarzacher Nekrolog an einem 19. Juni, während er im Michelsberger Totenbuch unter dem 29. Juni eingetragen ist. Als Todesjahre werden 1180 oder 1181 genannt.

Literatur

  • Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. Münsterschwarzach 2002.
  • Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. Eine vergleichende Übersicht. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.
  • Heinrich Wagner: Die Äbte von Megingaudshausen und Münsterschwarzach im Mittelalter. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.

Einzelnachweise

  1. Während Heinrich Wagner (S. 123) diese Daten nennt, gehen viele andere Darstellungen vom Jahr 1179 oder 1178 aus. Vgl.: Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. S. 154 f.
  2. Entsprechend dem Tod seines Vorgängers Abt Sigehard.
  3. Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. S. 18.
  4. Heinrich Wagner: Die Äbte von Münsterschwarzach im Mittelalter. S. 124.
VorgängerAmtNachfolger
SigehardAbt von Münsterschwarzach
1166/1167–1180/1181
Trageboto
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