Gregor Amadeus Mayrhofer (* 1987 in München) ist ein deutscher Dirigent, Komponist und Pianist.

Leben und Wirken

Mayrhofer wuchs als zweiter von drei Söhnen des Musikerehepaares Franz und Elisabeth Mayrhofer in Wolfratshausen auf und erhielt von seinem Vater ersten Geigenunterricht. Ab dem Alter von 6 Jahren kamen Klavier-, Orgel-, Klarinetten- und Kompositionsunterricht hinzu. Nach dem Abitur studierte er Komposition und Dirigieren an der Musikhochschule München bei Jan Müller-Wieland, am Pariser Konservatorium bei Frédéric Durieux, an der Musikhochschule Düsseldorf bei Rüdiger Bohn und Manfred Trojahn sowie an der New Yorker Juilliard School bei Alan Gilbert.

2015 wurde er Assistenz-Dirigent des Ensemble intercontemporain und debütierte mit diesem 2016 in der Philharmonie de Paris. Im Rahmen des Sir Simon Rattle Stipendiums der Karajan-Akademie assistierte er ab 2017 für zwei Jahre bei den Berliner Philharmonikern und arbeitete dabei mit Simon Rattle und zahlreichen weiteren bedeutenden Dirigenten zusammen.

Als Dirigent bzw. Komponist arbeitete er u. a. mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper, SWR Symphonieorchester, Münchener Kammerorchester, Münchner Symphoniker, Belgrade Philharmonic, Slovenian Philharmonic und dem Lucerne Festival Academy Orchestra. Ebenso leitete er Konzerte mit dem Ensemble Ascolta, Ensemble Proton Bern und Solisten wie Daniil Trifonow, Georg Nigl und Patricia Kopatchinskaja. Er war Dirigent der Filmmusikaufnahme zu Jim Knopf und die Wilde 13.

Außerdem tritt Mayrhofer als Pianist zusammen mit seinem Bruder Raphael Mayrhofer im Jazz Duo Imbrothersation auf, für das sie mit dem Tassilo Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet wurden. Seit 2018 engagiert er sich bei dem Frankfurter Integrations-Projekt „Bridges – Musik verbindet“.

2023 wurde Mayrhofer für den Opus Klassik in den Kategorien „Komponist des Jahres“, "Nachwuchskünstler des Jahres" (Dirigat) und mit seinem Recycling Concerto auch in den Kathegorien "Innovationspreis für Nachhaltigkeit", "Videoclip des Jahres", "Preis für Nachwuchsförderung" und „Innovatives Konzert des Jahres“ nominiert.

Mayrhofer lebt in Berlin.

Wirken als Komponist

Mayrhofer erhielt Kompositionsaufträge von der Bayerischen Staatsoper, dem Bayerischen Rundfunk, der Deutschen Oper Berlin, der Münchener Biennale, der Staatsoper Hannover (Kinderoper Die Drei Spinnerinnen) und BASF Kultur. Uraufführungen seiner Werke dirigierte er mit dem Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker und dem Ensemble intercontemporain in der Kölner Philharmonie und der Pariser Philharmonie.

Sein Werk umfasst Kompositionen für Orchester, Kammerorchester bzw. Kammermusikensemble in verschiedenen Besetzungen, Solowerke für verschiedene Instrumente (z. B. Klavier, Violoncello, Klarinette/Oboe, Orgel). Zu seinen Werken zählen auch Vokalkompositionen für Chor a cappella, eine Kammeroper sowie Werke für Solostimme mit Begleitung und Werke für Kinder. 2018 komponierte er im Auftrag des WWF sein Insect Concerto für Ensemble, um auf das weltweite Insektensterben aufmerksam zu machen.

2022 wurde sein abendfüllendes Oratorium "Wir sind Erde" zusammen mit dem Orchester des Wandels der Staatskapelle Berlin unter seiner Leitung in der Berliner Philharmonie uraufgeführt.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. 1 2 Niedersächsische Musiktage: Biografie: Gregor A. Mayrhofer. (PDF) In: musiktage.de. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  2. ↑ Stephanie Schwaderer: Ich brauche keinen Schnee. In: Süddeutsche Zeitung. 23. Dezember 2016, abgerufen am 26. Januar 2021.
  3. 1 2 3 4 Bayerische Staatsoper: Mayrhofer Gregor. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. 1 2 Yehudi Menuhin Live Music Now München: Mayrhofer Gregor - Dirigent, Klavier, Komponist. In: LiveMusicNow-muenchen.de. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. ↑ Stephanie Schwaderer: In der Lehre bei Sir Simon. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Oktober 2017, abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. ↑ Stephanie Schwaderer: "Wir alle sind einsam wie die Fliege im Netz". Abgerufen am 6. Februar 2021.
  7. 1 2 Tassilo-Preis: „Entscheidend ist die Begeisterung“. In: Süddeutsche Zeitung. 22. April 2016, abgerufen am 25. Januar 2021.
  8. ↑ Journal Frankfurt: Gregor A. Mayrhofer: „Bridges ist ein Geschenk für mich“ - Interview mit Dirigent des „Bridges-Orchesters“. In: journal-frankfurt.de. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  9. ↑ Opus: Nominierte. In: Opusklassik.de. Abgerufen am 7. September 2023.
  10. ↑ Bayerische Staatsoper: Sitzkissenkonzert: Oskar und der sehr hungrige Drache. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  11. ↑ BR Klassik: "Masse" für 40-stimmigen Chor: Gregor A. Mayrhofer im Gespräch. In: br-klassik.de. 9. Juni 2016, abgerufen am 8. Januar 2021.
  12. ↑ Deutsche Oper Berlin: Tischlerei-Zeitung No. 6 (Februar – Juli 2016). Abgerufen am 8. Januar 2021 (englisch).
  13. ↑ Münchener Biennale: Warum weiß ich nicht - Kindheitsblicke. Fünf Kurzopern (2010). In: archive.muenchener-biennale.de/. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  14. ↑ Schräg und bunt sind „Die drei Spinnerinnen“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: neuepresse.de. Neue Presse, 9. April 2018, archiviert vom Original am 11. Januar 2021; abgerufen am 8. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. ↑ Gregor A. Mayrhofer, Grand Hommage à l’Âge de la Technique - YouTube. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  16. ↑ Gregor A. Mayrhofer: Kompositionen. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  17. ↑ Musikalisch dem Insektensterben trotzen. In: Naturschutz.ch. 18. Mai 2018, abgerufen am 8. Januar 2021.
  18. ↑ Stephanie Schwaderer: "Wir sind Erde": Gregor Mayrhofer und sein bislang wichtigstes Werk. 26. Mai 2023, abgerufen am 7. September 2023.
  19. ↑ Süddeutsche Zeitung: Uraufführung: Oratorium von Gregor Mayrhofer und Markus Vogt. 9. November 2022, abgerufen am 7. September 2023.
  20. ↑ Wir sind Erde - Orchester des Wandels (Staatskapelle Berlin) - Gregor A. Mayrhofer. Abgerufen am 7. September 2023 (deutsch).
  21. ↑ Jan-Hendrik Maier: Blickwinkel: Gregor A. Mayrhofer – „Wir sind Erde“. In: concerti.de. 10. November 2022, abgerufen am 7. September 2023 (deutsch).
  22. ↑ Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst: Pressemitteilung: Kunstministerin Kiechle gibt Preisträger Kunstförderpreise 2018 der Sparte Musik und Tanz bekannt. 11. Juli 2018, abgerufen am 26. Januar 2021.
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