Die Greiss zu Wald (auch Greiß, Greyss, Greissen, Greyssen, zum Wald) waren ein altes ursprünglich thüringisches Rittergeschlecht, das um 1500 unter Maximilian I. nach Österreich kam und 1607 in den Freiherrnstand erhoben wurde.

Geschichte

Ursprung und Besitztümer

1229 wird ein Renvardus de Grucen im Sächsischen Hauptstaatsarchiv genannt. Wilhelm Greiss, Ritter, Hof- und Land-Jägermeister von Maximilian I. war der erste in Österreich ansässige dieses Geschlechts und wurde 1510 mit der Herrschaft Wald (bei Pyhra) belehnt.

Nobilitierung und Erlöschen

Die Greissen (Johann, Hanns Wilhelm und Seyfried und deren Vettern Wolf Dietrich, Sebastian und Hans Sigismund) erhielten am 18. April 1607 ein Freiherrn-Diplom.

Mit Johann Rudolf Freiherr von Greissen zum Wald stirbt 1659 das Geschlecht im Mannesstamm aus.

Wichtige Namensträger

  • Wilhelm Greiss der Jüngere (* ?; † 1533): Rat und Obrister Jägermeister von Erzherzog Ferdinand, Herr von Gmünd und Gföhl
  • Christoph Greiss (* ?; † 1576): k. k. Oberstabelmeister (1558) und (seit 1568) niederösterreichischer Regimentsrat, Herr der Herrschaften und Schlösser Wald, Gmünd, Gföhl, Rosenau, Schrems und Sitzenberg,
  • Christoph der Jüngere (* 1563; † 1617): Ritter, Herr auf Gföhl und Pielachhaag und (ab 1609) niederösterreichischer Landuntermarschall

Wappen

Stammwappen

Blasonierung des Stammwappens bzw. Ritterwappens: In Silber zwei rechts herein gehende, rote Querspitzen.

Freiherrnwappen

Blasonierung des Freiherrenwappens von 1607: Schild geviert: 1 und 4 das Stammwappen und 2 und 3 in Gold ein rechts einhergehender, schwarzer Rehbock.

Denkmäler

In der Pfarrkirche Pyhra bei St. Pölten, Niederösterreich befindet sich ein Grabdenkmal an der Südwand des Presbyteriums zu Hans Jakob von Greiss zu Wald, Gattin Magdalena von Eitzing und deren Kinder. Zudem findet sich dort auch ein Grabdenkmal an der Nordwand des rechten Seitenchores mit Wilhelm von Greiss zu Wald und Gattin Barbara geb. Mersburg. Links zeigt sich das Wappen derer von Greiss. Ein Grabdenkmal an der Südwand des rechten Seitenchores stellt Christoff von Greiss zu Wald und Gattin Magdalena sowie deren Kinder dar.

Literatur

  • Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom... Band 3, Wien 1797, S. 393ff.
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Band 3 (Wald, Pyhra), Wien 1836 S. 170f, S. 192–194.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. 4. Band, Leipzig 1863, S. 26ff.
Commons: Greiss family – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Der Rehbock soll nach einer Familiensage Kaiser Maximilian I. seinem Ober-Jägermeister Wilhelm Greiss, welcher einen seltenen, schwarzen Rehbock auf einer Hofjagd auftrieb, in sein Wappen gesetzt haben
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