Grenzacher Horn | ||
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Grenzübergang am Grenzacher Horn mit dem Felsen rechts im Hintergrund | ||
Höhe | 352 m ü. NHN | |
Lage | Grenzach-Wyhlen; Landkreis Lörrach, Baden-Württemberg (Deutschland) | |
Gebirge | Dinkelberg | |
Koordinaten | 47° 33′ 31″ N, 7° 38′ 47″ O | |
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Das Grenzacher Horn, auch Grenzacher Hornfelsen, ist ein 352 Meter hoher markanter Kalkberg und regionaler Aussichtspunkt in Grenzach-Wyhlen im Landkreis Lörrach. Am Hornfelsen befindet sich die Wallburg Hornfels, die Mauerüberreste einer ehemaligen Höhenburg.
Beschreibung
Das Grenzacher Horn gehört zum Dinkelberg und ist ein etwa 43 Hektar umfassendes Schutzgebiet unter dem Weinanbau betrieben wird. Der Felsen aus Muschelkalk liegt rund 100 Meter höher als die Ortschaft Grenzach und erlaubt einen weiteren Panoramablick auf den vorbeifließenden Rhein und die Agglomeration Basels. Teile des Felsens wurden früher als Muschelkalk-Steinbruch verwendet. Nach Südosten kann man bis zum Gempenplateau blicken. Das Grenzacher Horn bildet den südwestlichen Abschluss des Buchswald bei Grenzach, einem knapp 93 Hektar großen Naturschutzgebietes. Gleichzeitig ist das Grenzacher Horn selbst ein Landschaftsschutzgebiet (Kennung: 3.36.003). Die 6,4 Hektar umfassende Fläche wurde am 27. September 1937 unter diesen Schutzstatus gestellt. Der Hornfelsen von Grenzach ist auch am Rand des Oberrheinischen Grabenbruchs, der sich im Süden bis ins untere Birstal erstreckt.
In der Umgebung leiten sich diverse Einrichtungen namentlich vom Hornfelsen ab. Im benachbarten Riehen in der Schweiz trägt der Friedhof am Hörnli den Namen des Felsens. Auch der nahe, Ende der 1970er Jahre errichtete, Grenzübergang zwischen Riehen und Grenzach-Wyhlen heißt Zollamt Grenzacherhorn. Dazu sind einige Straßen in der Umgebung und eine Haltestelle nach dem Grenzacher Horn benannt.
Geschichte
Der urkundlich 1275 erwähnte Ort Grenzach weist Siedlungsräume auf, die deutlich weiter zurück liegen. So fand man eine Abschnittsbefestigung auf dem Grenzacher Horn und sieben Hügelgraber auf dem Oberberg aus der Hallstattzeit.
Bis in die 1730er Jahre wurden am Grenzacher Horn Hinrichtungen vollstreckt. Eine Federstrichzeichnung von Matthäus Merian zeigt den Hinrichtungsort mit Blick auf Basel um 1623. Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1358 datiert „nit dem Horn am Rhein un dem galgen“. In einer Urkunde von 1365 wird klar, dass es sich dabei um drei Galgen gehandelt hat „daz die von krentzach Drie galgen do gehebt hant und lüte dar An erhengket wurdent“.
Literatur
- Joseph Bader: Badenia oder das badische Land und Volk. Verlag Adolph Emmerling, Heidelberg 1859, S. 120 (hier online)
Weblinks
- gruenguertel.ch: Hornfelsen Grenzach
- regionatur.ch: Hornfelsen
- regionatur.ch: Kartierung des Grenzacher Horns (Auswahloption diverser Karten aus unterschiedlichen Jahren)
- Grenzacher Horn (321156 WDPA ID) – Beschreibung des Landschaftsschutzgebiets Grenzacher Horn
- Archivkatalog des Staatsarchivs Basel-Stadt: BILD Falk. A 488 Grenzacher Horn. Weiherhaus Grenzach. Französische Schanze und Pallisadenwand (1680)
Einzelnachweise
- ↑ Friedhof am Hörnli und Grenzacher Hornfelsen, aufgerufen am 2. September 2021
- ↑ 3.36.003 Grenzacher Horn, aufgerufen am 2. September 2021
- ↑ Grenzzollanlage, Grenzach-Wyhlen, aufgerufen am 2. September 2021
- ↑ zoll.de: Zollamt Grenzacherhorn, aufgerufen am 2. September 2021
- ↑ siehe Friedrich Kuhn: Wegenstetten, eine abgegangene Siedlung am Grenzacher Horn, Fliehburgen auf dem Hornfelsen. In: Vom Jura zum Schwarzwald : Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Band 46–48 (1972–1974), S. 115–120; hier S. 117 Digitalisat und Ernst Wagner: Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden. 1. Teil: Das badische Oberland. Kreise Konstanz, Villingen, Waldshut, Lörrach, Freiburg, Offenburg. Tübingen 1908, S. 152–155 im Internet Archive
- ↑ Südkurier: Heimatgeschichte: Tod am Galgen vom Grenzacher Horn, Artikel vom 20. September 2016, aufgerufen am 2. September 2021