Untergegangener Ort
Grenzfelde
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 22° 48′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Grenzfelde, bis 1928 Marutschatschen, litauisch Maurušaičiai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an der Grenze zu Litauen vier Kilometer südwestlich von Kutusowo (Schirwindt) an der Straße nach Tretjakowo (Sodargen) am Grenzfluss Scherwinta (dt. Schirwindt).

Geschichte

Die Landgemeinde Grenzfelde wurde im Jahr 1928 durch Zusammenschluss der Landgemeinde Marutschatschen (s. u.) mit dem Gutsbezirk Samelucken (s. u.) gebildet. Sie gehörte zum Amtsbezirk Schirwindt im Kreis Pillkallen. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
193392
193980

Marutschatschen

Der seit 1774 nachweisbare Ort hieß zunächst Noritzschatschen. Um 1780 war Mauritzatschen ein königliches Bauerndorf. 1874 wurde die Landgemeinde Marutschatschen in den neu gebildeten Amtsbezirk Schirwindt eingegliedert. 1928 ging die Landgemeinde Marutschatschen in der neu gebildeten Landgemeinde Grenzfelde auf.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerBemerkungen
1867141
1871108
188584
190575davon 17 litauischsprachige
191065

Samelucken

Der Ort wurde 1580 als Sammallokaytes erwähnt, 1650 als Samulokaytis, 1660 als Samulucken und 1664 als Samalugken. Um 1780 bestand Samelucken aus zwei königlichen Bauernhöfen. 1874 wurde auch der Gutsbezirk Samelucken in den Amtsbezirk Schirwindt eingegliedert. 1928 wurde er an die neu gebildete Landgemeinde Grenzfelde angeschlossen. Ab 1938 wurde er dort als Ortsteil nicht mehr benannt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
186727
187126
188534
190554
191047
192534

Kirche

Grenzfelde wie auch Marutschatschen und Samelucken gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt. Die Katholiken in Marutschatschen bzw. Grenzfelde (1905: 22 von 75 Bewohner) waren bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Rolf Jehke, Amtsbezirk Schirwindt
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  3. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Grenzfelde
  5. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 96.
  6. 1 2 3 4 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. 1 2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. 1 2 3 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. 1 2 Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Samalukai in der Mažosios Lietuvos enciklopedija (Kleine Litauische Enzyklopädie)
  11. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 137.
  12. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.