Grete Lundt (* 20. Mai 1892 in Temesvár, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 31. Dezember 1926) war eine österreichische Schauspielerin.

Leben

Sie stammte aus der Bevölkerungsgruppe der Banater Schwaben, besuchte die Handelsschule und arbeitete ab 1906 als Bürokraft. Sie absolvierte dann einen Gesangs- und Tanzunterricht sowie privaten Schauspielunterricht in Berlin bei Gertrud Arnold.

Bei der Wiener Kunstfilm stand sie 1914 erstmals vor einer Filmkamera, und in den folgenden Jahren erhielt sie Haupt- und Nebenrollen in einigen österreichischen Produktionen. 1920 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie sich vermehrt auf ihre Bühnenarbeit konzentrierte.

Sie trat vor allem an den Theatern von Victor Barnowsky und den Meinhard-Bernauer-Bühnen auf, danach war sie in Rosa Valettis Kabarett Die Rampe zu sehen. 1925 gastierte sie an der Schouwburg in Amsterdam.

In der Silvesternacht 1926 verübte Grete Lundt im D-Zug Frankfurt–Berlin aus Verzweiflung über ihre dauernde Engagementslosigkeit durch Morphium Selbstmord. — Wie in Zusammenhang mit dem Vorfall auch berichtet wurde, sei Lundt in der allerletzten Zeit unter die Morphinisten gegangen.

Filmografie

  • 1919: Inferno
  • 1919: Ohne Zeugen
  • 1919: Das kommt davon
  • 1919: Homo Immanis – Der Unmensch
  • 1919: Der verarmte Edelmann
  • 1920: Der Mann mit den drei Frauen
  • 1920: Der gelbe Diplomat
  • 1920: Frauen...
  • 1922: Miss Rockefeller filmt
  • 1924: Nju
  • 1924: Wenn Männer schweigen

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 141 f.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Selbstmord der Filmdiva Grete Lundt. In: Die Neue Zeitung, 3. Jänner 1927, S. 3 (online bei ANNO).; rechts Mitte
  2. Selbstmord. In: Wiener Zeitung, 8. Jänner 1927, S. 3 (online bei ANNO).; links unten
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