Groß Gandern (polnisch Gądków Wielki, Aussprache: [ˈɡɔntkuv ˈvjɛlkʲi]) ist ein Dorf in der Gemeinde Sternberg (Torzym), innerhalb des Powiat Sulęciński (Zielenziger Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Lebus.

Geographische Lage

Das Dorf liegt in der Neumark, etwa elf Kilometer südwestlich von Sternberg, 26 Kilometer südwestlich von Zielenzig, 50 Kilometer nordwestlich von Grünberg (Zielona Góra) und 58 Kilometer südlich von Landsberg an der Warthe (Zielona Góra) an der Bahnstrecke Stettin–Reppen–Breslau.

Geschichte

Groß Gandern war früher Eigentum des Templerordens, der hier im 13. Jahrhundert eine Pfarrei gründete. Ab 1350 gehörte ein Teil des Dorfes den Rittern des Johanniterordens, und im 15. Jahrhundert ging es in den Besitz der Familie Lossow über.

Die Dorfkirche ist Ende des 19. Jahrhunderts abgebrannt. Im Jahr 1911 wurde der heutige Bau der (bis 1945 evangelischen) Kirche fertiggestellt.

Im Jahr 1945 lag Groß Gandern im Landkreis Weststernberg, Regierungsbezirk Frankfurt, der preußischen Provinz Brandenburg des Deutschen Reichs.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Groß Gandern am 2. August 1945 zusammen mit anderen Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischer Migranten, die zum Teil aus von Polen nach dem Ersten Weltkrieg eroberten Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus ihren Häusern und Wohnungen gedrängt und bald danach von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

Demographie

Anzahl Einwohner
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1933812
1939740

Tourismus

Am Fluss Pleiske gibt es eine Kajakstation. Eine weitere Kajakstation und ein kleiner Campingplatz befinden sich südlich des Dorfs am Großen See (Jezioro Wielki) mit einer Nebenbucht namens Schinningsee (Jezioro Wielicko). Der Badestrand an einem ehemaligen Eisenbahnerferienheim, das zu einer Ruine verfallen ist, wird von Urban Explorern und Anglern aufgesucht.

Literatur

  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 286 (online).
  • Marta Danowska: Witraże sakralne z okresu od 2. poł. XIX do lat 30. XX wieku w województwie lubuskim. w: Lubuskie Materiały Konserwatorskie, tom 5 (2008), Zielona Góra 2008.
  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Ostbrandenburg und Posen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1999, ISBN 3-922138-71-3.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.

Koordinaten: 52° 14′ N, 14° 58′ O

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